FUJIFILM X-E2 – Meine ersten Eindrücke

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Eigentlich wollten wir nur in der Bonner City frühstücken, aber am letzten Samstag sind wir dann doch wieder im Bonner City Foto Center gelandet. Der Geschäftsführer ist schon eine Weile krank und ich wollte mich erkundigen ob es ihm inzwischen wieder besser geht. Außerdem wäre es zu schön gewesen, wenn meine bereits vor 14 Tagen bestellte Olympus OM-D E-M5 Mark II inzwischen eingetrudelt wäre. Aber leider ist in Bonn weit und breit noch nichts von dieser sehr coolen neuen Micro-Four-Thirds Kamera zu sehen.

Aber zu meiner Rolleiflex 3,5F die ich schon vor ein paar Jahren hier gekauft habe ist endlich ein passender Original-Objektivdeckel aufgetaucht und eine Gegenlichtblende samt einer kleinen Ledertasche gibt es auch. Nun ist meine Rolleiflex so richtig vollständig und diese kleinen netten Zubehörartikel sind sogar ein Geschenk des Hauses, wenn das kein Grund zum Feiern ist?

Rolleiflex 3.5F Baujahr 1960

Während meine Sandra sich angeregt mit einem der beiden Mitarbeiter unterhält habe ich Gelegenheit mir eine gebrauchte Fuji X-E2 näher anzuschauen. Der Zustand ist neuwertig und es gibt ein Blitzlicht und einen Handgriff dazu. Außerdem ist ein witziger roter Soft-Release-Button in den Auslöseknopf eingeschraubt. Diese Kamera sieht richtig schön nach „Retro“ aus und die Bedienung ähnelt sehr stark dessen was ich bereits seit mehreren Jahren von meiner wunderschönen Fuji X-100 kenne. Unbedingt schnell und intuitiv kann man beide Kameras nicht bedienen wenn man eine Nikon DSLR wie die Nikon D7000 oder D800E gewöhnt ist. Aber man kommt mit diesen Kameras klar.

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Zusätzlich zum sehr guten 18-55mm Standard-Zoom gibt es noch das mehr als brauchbare 55-200mm Telezoom-Objektiv. Alles in allem fühlt sich wie bei Fuji gewohnt gut schwer und wertig an. Nicht umsonst ist Fuji weltweit der einzige Hersteller der in Eigenregie eine Kamera für Hasselblad fertigen durfte, die Hasselblad X-Pan. Diese Kamera wurde von der Photowelt aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften mit dem EISA Award 1999–2000 ausgezeichnet und zur Europäischen Profi-Kamera des Jahres gewählt. Na wenn das kein Ritterschlag ist?

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Die Olympus OM-D E-M5 Mark II ist noch immer nicht lieferbar und so ist die Anspannung relativ hoch, ich habe nun schon seit mehreren Monaten keine neue Kamera mehr in Händen gehabt. Warum also keine Fuji X-E2, zumal diese Kamera in der Fachpresse seit Monaten über den grünen Klee gelobt wird? Also beginnen wir mit unseren Verhandlungen. Nach etwa 30 Minuten sind wir uns einig. Ich bekomme eine praktisch neuwertige Fuji X-E2 mit 18-55mm, 55-200mm, 2 Gegenlichtblenden, 2 Akkus, Ladegerät, Blitzlicht, 32GB Speicherkarte und einer sehr schönen Fototasche für zusammen 1.500 Euro. Na wenn das kein Schnäppchen ist?

Nachdem die Firmware der Fuji X-E2 auf Version 3.0 upgedatet ist, geht es etwas später nach Königswinter zum Sea-Life Aquarium. Dort ist reichlich Gelegenheit die neue Kamera bei höhen ISO Werten und unter schwierigen Lichtbedingungen einem ersten Test zu unterziehen.

First Testshot with Fuji X-E2

Umringt von total überdrehten schreienden Kindern versuche ich durch die dicken verschrammten Scheiben das eine oder andere coole Foto aufzunehmen. Das nur mäßig lichtstarke Standard-Zoom kann man zwar bei schönem Sonnenlicht mehr als gut gebrauchen, aber hier in der Dunkelheit ist es unpassend. Der Autofokus funktioniert nicht wirklich und das manuelle Fokussieren nervt mich total. Ich bin einfach kein Freund von edlen Hochleistungsobjektiven bei denen der Fokus elektronisch über die Kamera eingestellt wird wenn man am „Endlos-Fokusring“ dreht. Ich komme aus der alten Welt und ich mag Objekte wie die alten Nikon AiS Linsen die einen satt aber dennoch weich laufenden Fokusring haben. Das Fuji XF 18-55mm sieht zwar edel aus, aber man kann die Ringe für Blende, Fokus und Zoom kaum durch Tasten voneinander unterscheiden. Ständig drehe ich am Zoom-Ring obwohl ich fokussieren möchte, das nervt!

Das Objektiv hat einen schön gemachten Ring zur Steuerung der Blende. Das funktioniert auch recht gut, aber man kann an diesem Ring nicht ablesen welche Blende eingestellt ist. Wie der Fokusring auch ist es ein Endlosring den man nach Belieben verdrehen kann und der keinen Anschlag hat. So verstelle ich beim Tasten in der Dunkelheit immer wieder versehentlich die Blende wenn ich doch eigentlich Zoomen will, das nervt ebenfalls. Warum kann man die eingestellte Blende nicht arretieren?

Mit 7 Bildern pro Sekunde ist die Serienbild-Geschwindigkeit der Fuji X-E2 relativ hoch. Aber es gibt bei 7 B/s keinen Autofokus, man macht also alle Fotos mit der Fokuseinstellung des ersten Bildes! Das ist bei der Nikon 1 V3 auch so, aber sie schafft dann bis zu 60 RAW-Bilder pro Sekunde! Mit vollständig funktionierendem Autofokus schafft die Nikon 1 V3 noch immer satte 20 Bilder pro Sekunde und das im RAW-Format!

Will man mit der Fuji X-E2 Serienbilder mit vollständig funktionierendem Autofokus aufnehmen, so muss man die Serienbild-Geschwindigkeit auf langsame 3 Bilder pro Sekunde reduzieren, da ist sogar meine Nikon D800E schneller. Außerdem ist schon nach 8 RAW-Bildern Schluss, das können andere Kamera sehr viel besser!

In der Fachpresse wird die Fuji wegen der „totalen Rauscharmut“ bei hohen ISO-Werten immer wieder gelobt. Als ich die Ergebnisse anschaue die ich bei ISO-4000 und ISO-6400 gemacht habe, so kann ich hier massives Rauschen erkennen. Das ist bei der Nikon D800E auch nicht schlechter, allerdings in mehr als der doppelten Auflösung.

Letztlich hätte ich mich mit meiner Nikon D800E und einem AiS 1,4/50mm oder meinem AiS 2.0/85mm hier deutlich wohler gefühlt. Zwar funktioniert der elektronische Sucher der Fuji X-E2 unter schlechten Lichtbedingungen noch recht gut, aber das manuelle Fokussieren ist ein Geduldsspiel und der Autofokus macht bei diesem schlechten Licht meist was er will. Später daheim habe ich dann auch fast 1.000 Fotos auf meiner neuen Speicherkarte. Aber es ist praktisch alles unscharfer Ausschuss, das Licht in diesem Aquarium ist einfach zu schlecht und die Scheiben sind sie dick für gute Fotos.

Daran ist natürlich die Fuji X-E2 vollkommen unschuldig, sie hat sich relativ gut geschlagen und mit einer lichtstarken Festbrennweite hätte das Fotografieren auch mehr Spaß gemacht. Allerdings ist das Angebot passender XF-Objektive sehr eingeschränkt, außerdem sind die XF-Objektive extrem teuer. Für diesen Preis bekommt man natürlich auch exorbitant gute Qualität geliefert. Die meisten XF-Festbrennweiten sind besser als alles was man bspw. Leica je konstruiert hat, aber diese Qualität lässt man sich auch fürstlich bezahlen. Ist die Fuji X-E2 mit einem Preis von rund 700,- Euro für den Korpus noch relativ preiswert, so wird es bei den Objektiven sehr schnell sehr teuer. Dieses System ist nichts für begeisterte Amateure die Geld sparen wollen, sie wären mit einer Nikon D7100 und einigen AF-S Objektiven sicher preiswerter bedient.

In den letzten Jahren habe ich zusätzlich zur Fotografie mehr und mehr begonnen mit meinen Kameras auch Videos aufzunehmen. Das macht großen Spaß und mein YouTube-Kanal hat inzwischen fast 4.000 Abonnenten. So habe ich natürlich auch im Sea-Life Center einige kurze Video-Sequenzen aufgenommen. Hierbei ist mir sehr negativ aufgefallen, dass alle Video-Features der Fuji X-E2 wirken als wären sie halbherzig nachträglich in das Konzept „hineingefummelt“ worden. Es gibt keinen Knopf um ein Video direkt zu starten, man muss den „Drive-Button“ drücken und in der Liste von Auslösearten bis ans Ende scrollen, erst dann kann man Videos aufnehmen. Hat man eine längere Serie fotografiert muss man warten bis alle Bilder gespeichert sind bevor man in den Video-Modus umschalten kann, das nervt!

Endlich im Video-Modus angekommen hat man keinerlei Möglichkeiten die Belichtungszeit zu steuern oder zu sehen wie die Kamera die einzelnen Bilder des Videos belichtet. Über den Blendenring kann man eine Blende manuell vorgeben, das war es dann auch schon. Ansonsten macht der Video-Modus der Kamera was er will. Während der Video-Aufnahme lässt sich die Fokussierung nicht ändern, das nervt ebenfalls. Bei allen DSLR-Kameras die ich bislang benutzt habe, konnte ich während ich gefilmt habe den Fokuspunkt verlagern. Mit dem stylischen 18-55mm XF-Objektiv geht das nicht, warum nur?

Allerdings sind die kurzen Video-Sequenzen trotz aller Einschränkungen relativ brauchbar. Und nach einigen belanglosen Testfotos bin ich mit der Bildqualität der Fuji X-E2 sehr zufrieden. An die Nikon D800E kommt sie in keiner Weise heran, aber sie ist ja auch sehr viel kleiner, preiswerter und kompakter. Wer anspruchsvoll fotografieren möchte, hat mit der Fuji X-E2 durchaus eine gute Kamera zur Hand. Mit einer Nikon D800E und einigen guten Objektiven wird man jedoch bessere Bildergebnisse erzielen. Doch ob man dieses Mehr an Bildqualität wirklich benötigt, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich war lange Jahre auf der Suche nach der perfekten Kamera und habe sie mit der Nikon D800E gefunden. In der Zeit in der ich sie mit Begeisterung benutze hat sich dann aber für mich herausgestellt, dass ich häufig mit den Ergebnisse aus der wunderbar kompakten Nikon 1 V3 ebenso glücklich bin!

Bei flickr. com sind inzwischen einige Fotos die mit der Nikon 1 V3 entstanden sind im „Explore“ gelandet und erfreuen sich großer Beliebtheit. Hier habe ich eines dieser Fotos für Euch verlinkt.

Fish Eagle Portrait - Nikon 1 V3 & AF-S VR 70-300mm

Es muss also nicht immer eine Nikon D800E mit teuren schweren Objektiven sein. Manchmal ist man auch mit kleineren leichteren Kameras gut bedient und erzielt Ergebnisse die sich durchaus sehen lassen können. Ob diese kleinere leichtere Kamera nun unbedingt eine Fuji X-E2 sein muss, da bin ich im Zweifel. Klar ist die Bildqualität des Sensors im APS-C Format unglaublich gut und schlägt sogar Kameras wie die Nikon D7000, aber es hat eben auch seinen Preis. Und genau wie bei der exorbitanten Bildqualität der Nikon D800E muss sich die Fuji X-E2 die Frage gefallen lassen ob man diese Bildqualität benötigt.

Eine Olympus OM-D E-M10 spielt meiner Meinung nach durchaus in einer ähnlichen Liga, nur zu einem geringeren Preis und mit deutlich geringeren Gewicht.

Fazit

Mit der Fuji X-E2 hat man eine Kamera in tollem Repro-Design die sich gut und fertig anfühlt. Das Angebot passender XF-Objektive ist klein und die Objektive sind sehr hochwertig aber auch sehr teuer. Im Vergleich zu einer guten Spiegelreflex-Kamera spart man bei einer umfangreichen Ausrüstung also kaum Geld. Was man spart sind Größe und Gewicht.

Die Bedienung der Fuji X-E2 ist nicht sonderlich intuitiv aber nach einer kurzen Eingewöhnung ganz ok. Der lieblos implementierte Video-Modus ist ein echter Minus-Punkt. Hier hätte ich deutlich mehr erwartet.

Ein Geschwindigkeitswunder ist die Fuji X-E2 nicht wirklich. Hat man den Menüpunkt „Höchstleistung“ aktiviert, so ist der Autofokus angenehm schnell, aber nicht schneller als bei der Nikon 1 V3 oder der Olympus OM-D E-M1. Im direkten Vergleich punkteten Nikon 1 V3 und Olympus OM-D E-M1 mit Klapp-Displays die zudem Touch-Sensitiv sind.

Der erweiterte ISO-Bereich steht im RAW-Modus nicht zur Verfügung! Wer wie ich grundsätzlich im RAW-Modus fotografiert kann ISO-200 bis ISO-6400 nutzen. Bei Langzeitbelichtungen mit Graufiltern usw. könnte man mit ISO-100 die doppelte Belichtungszeit erreichen. Warum das im RAW-Modus nicht geht wissen wohl nur die Fuji-Götter.

Die programmierbaren Fn-Buttons gefallen mir gut und die Art und Weise wie sie programmiert werden ist super! Aber es sind für meinen Geschmack zu wenige Buttons. Ich würde mir wünschen, dass man auch die Buttons für AE-L und AF-L frei programmieren könnte und auf der Vorderseite würde ich mir einen Button zur Kontrolle der Schärfentiefe wünschen.

Der zusätzlich lieferbare Handgriff erhöht die Ergonomie der Fuji X-E2 ganz beträchtlich, aber man muss ich jedes Mal abschrauben wenn man an Akku oder Speicherkarte möchte, das nervt und ich frage mich warum man sich hier keine andere Lösung finden lässt? Bei der Nikon 1 V3 oder der Olympus OM-D E-M1 kann ich die Speicherkarte seitlich einstecken. Bei der Olympus OM-D E-M10 ist der Handgriff zweiteilig und kann mit einem einzigen schnellen Handgriff entfernt werden um den Zugriff auf den Akku freizugeben. Eine ähnliche Konstruktion würde sich an der Fuji X-E2 auch gut machen.

Die Fuji X-E2 hat keinen Synchron-Anschluß für externe Blitzgeräte. Wer bspw. im Studio mit dieser Kamera arbeiten möchte muss also auf einen Funk-Auslöser ausweichen und Blitzgeräte verwenden die sich über den kleinen eingebauten Blitz der Fuji X-E2 fernzünden lassen.

Alles in allem ist die Fuji X-E2 eine schön designte Kamera die sehr gute Fotos zu einem moderaten Preis liefert. Sie ist nicht sensationell und sie hat ich Schwächen, ganz besonders im Video-Modus. Trotzdem macht das Fotografieren mit dieser Kamera Spaß und ich freue mich schon auf den Novoflex-Adapter for das Nikon F Bajonett. Damit kann ich alle AiS Nikon Objektive an dieser Kamera benutzen und wie die Bildergebnisse werden, dass könnte Ihr hier bald nachlesen 🙂

Fuji X100 – Update auf Firmware Version 2.0

Die Fuji Finepix X100 wurde bereits vor einigen Monaten von der X100s abgelöst. Umso mehr hat mich vor einigen Wochen die Nachricht überrascht, dass es für die X100 ein Firmware-Update auf Version 2.0 gibt, dass mehr als nur Fehlerkorrekturen enthält.

Fuji-X100-Firmware-Update-Version-2

Die Liste der Neuerungen und Verbesserungen ist überraschend lang…

The firmware update Ver.2.00 form ver.1.30 incorporates the following issues:

  • 1.Improvement of AF speed
    Approximately 20% faster AF speed is achieved in various conditions such as bright scenes, dark scenes and changed focus distance compared to the previous firmware version.
  • 2.Improvement of close-up focus performance
    The focus distance from the lens surface without switching to macro mode is approximately 30% shorter compared to previous firmware version.
  • 3.“Focus Peak Highlight“ function for manual focusing is added.
    The function, which features on FUJIFILM X100S and X20, is added and assists accurate and sensitive manual focusing by enhancing the outline of your subject in high contrast.
    * With this update, „Focus Peak Highlight“ function is selected as a default setting. Pressing the center of the command dial for a while enables you to switch the setting of „Focus Peak Highlight“ and „STANDARD“ (off of „Focus Peak Highlight“). And „MF ASSIST“ is added in SHOOTING MENU where you can select „HIGH“ and „LOW“ in „Focus Peak Highlight“ and „STANDARD“.
  • 4.Improved manual focus operation
    This makes it easier to capture the peak of the focus by displaying the image with shallow depth of field, using open aperture, when adjusting the focus with the electronic view finder or the LCD.
  • 5.Faster start-up time
    The camera start-up time is shortened by approximately 0.2 second with QUICK START mode OFF.
  • 6.Improved operability of selecting focus area
    Previously, the focus area was selected while holding the AF button on the back. With the upgraded firmware, pressing the AF button will switch to the focus area selection screen and the area of your choice can then be selected.
  • 7.The phenomenon is fixed that a camera will automatically turn off during „Bulb (B)“ shooting with the „CONTINUOUS“ setting in „IMAGE DISP.“

Schaut man sich auch die Änderungen früherer Updates an, so kommt eine wirklich lange Liste zusammen.

Heute hatte ich endlich ein wenig Zeit und Muße um dieses Update in meine Fuji X100 einzuspielen. Die notwendigen Schritte sind sehr einfach und auf der oben verknüpften Webseite sehr gut beschrieben (Einfach auf den Screenshot klicken). Bevor man mit dem Update beginnt sollte man für eine leere SD-Karte und einen vollständig aufgeladenen Akku sorgen. Letzteres ist eher eine Vorsichtsmaßnahme, das gesamte Update dauert nur etwa 90 Sekunden und so lange muss die X100 unter allen Umständen durchhalten wenn sie nicht beschädigt werden soll.

Um das Update auszuführen lädt man die etwa 32 MB große Datei namens FPUPDATE.DAT herunter und kopiert sie in das Wurzelverzeichnis der möglichst frisch formatierten SD-Karte. Ist der Kopiervorgang beendet, sollte man die SD-Karte ordentlich „auswerfen“ um sicherzustellen, dass die Datei auch vollständig kopiert wurde. Anschließend steckt man Akku und SD-Karte in die Fuji X100 und ist bereit für das Firmware-Update.

Um das Update zu starten hält man den Button „Back“ auf der Rückseite gedrückt und schaltet die Kamera ein. Anschließend folgt man den Anweisungen der Kamera und wartet ein wenig bis das Update komplett installiert ist. Sobald alles fertig ist wird man aufgefordert die X100 auszuschalten. Diese Aufforderung sollte man UNBEDINGT abwarten, ansonsten ist die schöne Kamera ein Fall für die Service-Abteilung und wer will das schon…

Nach dem erneuten Einschalten muss man die Uhrzeit neu einstellen und kann sich an einer deutlich aufgewerteten Kamera erfreuen.

Fuji-Finepix-X100-Bag-590px

Fazit

Der Autofokus der X100 arbeitet nach dem Update spürbar schneller. Hat die X100 früher schon für viel Spaß gesorgt, so ist die Freude jetzt so richtig groß. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass ich mich um die Firmware der X100 bislang nie gekümmerte habe, ich fand sie so wie sie war ziemlich perfekt. Dementsprechend war ich auch überrascht, dass meine X100 bislang noch die Ur-Version 1.0 der Firmware verwendet hat.

Abschließend bliebt mir nur noch zu sagen:

  • Danke Fuji für diese tolle Kamera in die unerwartete Modellpflege

Wer mehr über diese tolle Kamera erfahren will findet in diesen Artikeln viele Beispielfotos und Erfahrungsberichte.

Fuji X100 im Praxistest in der Schweiz:

Weitere Artikel zur X100:

Sonogno-im-Tessin-mit-Fuji-X100-und-IR-72

Nikon D300 – Umrüstung auf Infrarot 830nm

Infrarot-mit-Nikon-D800E-und-AF-S-VR-416-35mm-II

Die Infrarotfotografie reizt mich schon seit geraumer Zeit. Wirklich neu ist sie nicht, bereits für etwa 100 Jahren wurden die ersten Versuche mit der Infrarotfotografie unternommen. War es in den Kindertragen dieser besonderen Spielart der Fotografie noch etwas ganz besonderes, so ist es im Zeitalter der digitalen Spiegelreflexkameras recht einfach geworden. Der Sensor einer handelsüblichen digitalen Spiegelreflexkamera ist in einem weiten Spektrum des sichtbaren und nicht mehr sichtbaren Lichtes empfindlich. Kurzwelliges für unsere Augen nicht mehr wahrnehmbares UV-Licht kann ebenso abgebildet werden wie langwellige Wärmestrahlung.

Nachtsichtgeräte machen sich diesen Umstand schon seit vielen Jahren zunutze. Besonders die warmen Körper von Menschen und Säugetieren lassen sich nachts im infraroten Bereich noch einfangen, selbst wenn unsere Augen längst nur noch tiefe Dunkelheit wahrnehmen können. Doch der Chip einer Digitalkamera soll eigentlich Bilder aufzeichnen die dem entsprechen was unser Auge im Moment der Fotografie wahrgenommen hat. Hier schlägt nun die Stunde der AA-Filter. Diese Anti-Aliasing-Filter sind aus außergewöhnlich hochwertigem Glas gefertigt und erfüllen mehrere Zwecke. Zum einen wirken sie wie ein leichter Weichzeichner um die Bildung unschöner Moiré-Effekte zu vermeiden. Diese ergeben sich durch die gleichmäßige Anordnung der Pixel auf einem herkömmlichen Sensor in Verbindung mit Motiven die feine Mustern und geometrische Strukturen enthalten. Bei einem Stück Film ist das anders, dort sind die lichtempfindlichen Kristalle relativ zufällig verteilt, so dass hier kaum Moiré-Effekte entstehen können.

Eine weitere Aufgabe des AA-Filters ist es, die Bereiche des Lichtspektrums die wir Menschen nicht sehen können vom Chip fern zu halten, damit sie das Bildergebnis nicht verfälschen. Bei Kameras wie der Fuji X100 ist das ein wenig anders. Diese Kameras verwenden AA-Filter die deutlich weniger in das „Bildgeschehen“ eingreifen und zusätzlich sind die lichtempfindlichen Pixel ein wenig unregelmäßig verteilt. Damit können diese Kameras eine ganz außergewöhnlich hohe Vielfalt an kleinsten Details abbilden und man kann sie sogar in Verbindung mit einem handelsüblichen Infrarotfilter (720nm) für die Infrarotfotografie einsetzen. Die Kehrseite der Medaille ist, dass die Farbdarstellung dieser Kameras manchmal nicht so präzise ist wie es sich mancher Techniker in seinem Labor wünschen würde.

Hier habe ich ein Beispielfoto für Euch, das im letzten Jahr in der Schweiz entstanden ist. Ich habe es mit der Fuji X100 und einem HAMA IR72 aufgenommen.

Neulich-am-Zaubersee

Aber man kann Farbverschiebungen in Verbindung mit einem kleinen Trick Rechnung tragen und Kameras mit dünnem oder gar fehlendem AA-Filter so auf die Sprünge helfen, dass sie eine korrekte Farbdarstellung liefern. Hierzu braucht man lediglich ein paar passende ICC-Profile und einen RAW-Konverer wie Adobe Camera-RAW. Wie das geht habe ich in diesem Video gezeigt.

Schaut man sich die beiden Fotos weiter oben etwas genauer an, so fällt auf, dass die Wolken relativ viel Bewegungsunschärfe zeigen. Woran liegt das? Besonders die Nikon D800E ist als hochauflösende Studiokamera konzipiert und der AA-Filter lässt fast kein Infrarotlicht passieren. Setzt man nun einen Infrarotfilter vor sein Objektiv, so muss man selbst an sonnigen Tagen bei ISO-100 bis zu 30s und länger belichten. Das Ergebnis sind besonders bei der D800E Fotos, die aufgrund der langen Belichtungszeit sehr mit Bildrauschen zu kämpfen haben. Um das Bildrauschen zu verringern könnte man jedes Bild VIERMAL aufnehmen und später in Photoshop mit schwindender Deckkraft „übereinander legen“. Doch das wird eine zeitraubende Angelegenheit, weil man 4x 30s belichten muss, 4x 30s warten muss bis die Rauschunterdrückung fertig ist und dann noch eine längere Zeit mit Photoshop verbringen muss.

Bei der Nikon D700 ist das Bildrauschen weniger stark, aber auch diese Kamera verwendet einen sehr dichten AA-Filter. Wer die Nikon D700 für die Infrarotfotografie in Verbindung mit einem IR-Filter vor dem Objektiv nutzen möchte, der muss wie bei der D800 ständig den Filter an und wieder abschrauben. Das ist nicht nur lästig, da besteht auch immer die Gefahr, dass man beim Hantieren mit dem Infrarotfilter das Objektiv stärker als erlaubt berührt und die eingestellte Fokussierung versehentlich verstellt.

Hier ein Beispielfoto das ich mit meiner Nikon D700 gemacht habe. Für dieses Foto habe ich ein altes manuell fokussiertes Nikon AiS 2.0/35mm in Verbindung mit einem HAMA IR-72 verwendet, das recht unempfindlich gegenüber versehentlicher „De-Fokussierung“ ist.

Siegwehr-mit-Nikon-D700-und-Infratrot-Filter-IR-72

Einerseits ist die Bewegungsunschärfe dieser Fotos ja sehr schön, aber die Entstehung dieser Bilder ist abgesehen von der genialen kleinen Fuji X100 meist sehr mühsam.

Daher habe ich mich lange gefragt ob es nicht irgendwie einfacher geht? Und siehe da, das Problem lässt sich lösen. Schauen wir uns die Sensor-Einheit der Nikon D300 einmal genauer an. Auf dem folgenden Foto sieht man sehr schön den eigentlichen Chip der Nikon D300 und den Halter für den AA-Filter. Um an diese Baugruppe zu kommen, muss man die D300 sehr weitgehend zerlegen. Keine einfache Aufgabe, aber für einen geübten Servicetechniker durchaus machbar. Danach kann der AA-Filter entfernt und durch einen Filter ersetzt werden, der nur noch langwellige Wärmestrahlung passieren lässt.

Nikon-D300-CMOS-Sensor

Ich habe mich vor 5 Wochen entschlossen die ältere meiner beiden Nikon D2x entsprechend umbauen zu lassen. Leider gab es ein technisches Problem, daher habe ich mich entschieden meine Nikon D300 zu „opfern“ und sie zu einer Wärmebildkamera umbauen zu lassen. Der Umbau hat 529,- Euro gekostet und mit dem Ergebnis bin ich relativ zufrieden. Ein Problem bei extrem dichten Infrarotfiltern ist, dass sich in der Schmelze aus Glas und Blei winzige Klumpen bilden können. Hat man einen solchen Filter weit weg vom Sensor vor dem Objektiv so ist das alles völlig unkritisch. Baut man einen solchen Filter nun aber direkt vor dem Sensor der Kamera statt des AA-Filters ein, so werden selbst allerfeinste „Miko-Klumpen“ als dunkle Flecken auf den Bildern sichtbar. Je dichter ein Infrarotfilter ist, umso größer ist das Risiko, dass diese „Klumpen“ auftreten. Besonders bei „echten“ Infrarotfiltern mit 830nm ist das Risiko groß. Daher müssen diese Filter einzeln selektiert werden und oft bemerkt man erst nach dem Zusammenbau der Kamera, dass der Filter nicht geeignet ist. Dann hilft nur eines, das ganze Ding muss wieder zerlegt werden und es muss ein zweiter Versuch gestartet werden. Zusätzlich kann beim Umbau noch allerfeinster Staub zwischen Sensor und Chip gelangen. Dieser lässt sich später nicht mehr entfernen und man muss die „Fehlstellen“ entweder in jedem seiner Fotos immer wieder manuell mit Photoshop und dem Kopierstempel entfernen oder man arbeitet grundsätzlich im RAW-Modus und verwendet Nikon Capture für die RAW-Konvertierung. Hier kann man dann ein Staubreferenzbild verwenden um die Schatten der Staubkörner automatisch aus den Bildern zu entfernen.

Bei den ersten Testbildern musste ich leider feststellen, dass auf meiner teuer umgebauten Nikon D300 nicht nur 2-3 kleine „Klumpen“ zu sehen sind, sondern etwa 20 winzig kleine dunkle Fehlstellen. Angesichts des Umbaupreises in Höhe von 529,- Euro ist das wirklich frustrierend! Wie sehr sie im „echten Leben“ aber wirklich stören werden, dass wird sich zeigen.

Hier habe ich nun mein erstes Test-Foto mit der umgebauten Nikon D300. Jeder der daheim ein Ceran-Kochfeld hat weiß, dass diese Dinger fast schwarz sind und dass man die Heißspiralen nur sieht, wenn sie tief drinnen im Kochfeld rot aufglühen. Mit der umgebauten Nikon D300 kann man nun durch dieses „Glas“ hindurchschauen. Und das Krasse ist, dass dies bereits bei ISO-800, Blende 2.8 und 1/30s funktioniert – also freihändig ganz ohne Stativ!

Nikon D300 - Infrarot - Infrared

Schaltet man eines der Kochfelder für etwa 10s ein, so wird es im Bild wie im folgenden Fotos dargestellt. Die sich langsam erwärmende Heizspirale wird weiß abgebildet. Lässt man das Kochfeld eingeschaltet bis man mit bloßem Auge die Heizspirale sehen kann, so überstrahlt dieses eine Kochfeld im Testbild schnell das gesamte Foto. Die Nikon D300 kann also „Wärme“ nach dem Umbau sehr gut differenzieren!

Nikon D300 - Infrarot - Infrared

Hier nun das Kochfeld vorne links im Detail. Es war etwa 15s lang eingeschaltet und schon sehen wir, dass man mit sehr kurzen Belichtungszeiten arbeiten kann und dass die Wärmestrahlung zu weißen Bildbereichen führt während der Rest des Kochfeldes ist tiefer Dunkelheit versinkt.

Nikon D300 - Infrarot - Infrared

Nun ein Test im Schneetreiben an der Bonner Museumsmeile mit ISO-200, 1/125s und Blende 5,6 ohne Stativ. Als Objektiv habe ich das Nikon AF-S 2.8/17-55 verwendet.

Nikon D300 - Infrarot - Infrared

Das Bild zeigt überraschend viele feine Details und lässt für das Frühjahr auf schöne Landschaftsfotos mit der D300 hoffen. In der kalten Winterzeit sind Infrarotfotos meist relativ langweilig weil nur wenige Bildelemente wirklich warm sind. Blühen aber erst einmal die Pflanzen und produzieren die Blätter der Bäume wieder ordentlich viel Chlorophyll, so werden mit der umgebauten Nikon D300 Infrarotfotos wie dieses hier ganz einfach möglich sein und darauf freue ich mich jetzt schon ganz besonders 🙂

Sonogno-im-Tessin-mit-Fuji-X100-und-IR-72

Fuji X-E1 – Kurztest mit XF 18-55

Heute hatte ich Gelegenheit die Fuji X-E1 mit dem XF 18-55/2.8-4.0 kurz anzutesten. Größe, Verarbeitung, Bedienung und Haptik erinnern sehr an die wunderbare Fuji X100. Im direkten Vergleich zur Fuji X-Pro 1 fällt auf, dass diese Kamera etwas größer als die X100 und etwas kleiner als die X-Pro 1 ist. Durch den optischen Sucher baut die X-Pro 1 etwas höher und ist zugleich ein wenig breiter. Trotzdem liegen alle drei Kameras gut in der Hand, wobei die X100 als unauffällige kleine Kamera in fast jede Tasche passt und dadurch besonders in der Streetphotography in den beiden letzten Jahren viele Freunde  gewonnen hat. Ein großes Plus der X100 ist ihr unaufdringliches gelungenes Retro-Design. Das hilft besonders in der Begegnung mit fremden Menschen Hürden abzubauen und Vertrauen zu schaffen.

Die neue Fuji X-E1 ist wie die X100 in einem schwarzen und einem silbrig schimmernden Design lieferbar. Mir hat es besonders diese silbrige Variante angetan. Sah die X100 noch sehr nach einer „traditionellen Leica“ aus, so ist die Fuji X-E1 mehr eine „moderne Leica“. Ganz gleich für welche Variante man sich auch entscheidet, alle Kameras bestechen durch ein gelungenes Design und hervorragende Bildqualität.

Fuji_X-E1_Top_Left

Fuji_X-E1_Top_Flash

Fuji_X-E1_Left_Lens

Fuji_X-E1_Back

Hier nun einige wenige erste Beispielfotos in voller Größe und völlig unbearbeitet. Einfach anklicken, dann sollten sie sich in einem neuen TAB öffnen und können dann kritisch begutachtet werden.

DSCF1001

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DSCF1005

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DSCF1009

Bei der Begutachtung der Bilder fällt auf, dass sie selbst bei vergleichsweise langen Belichtungszeiten von 1/30s und weniger nicht verwackelt sind. Dies liegt daran, dass hier kein Spiegelschlag für ungewollte Vibrationen sorgt. Das Zoom Objektiv liefert selbst bei vollständig geöffneter Blende überraschend viele Details. Der elektronische Sucher ist mit dem Sucher der X100 vergleichbar, nur dass er im Gegensatz zur X100 eben nur elektronisch betrieben werden kann. Einen „Augensensor“ gibt es auch bei der X-E1. Ist er aktiviert, so wird das rückwärtige Display automatisch abgeschaltet sobald man den Sucher verwendet. Das ist praktisch und hilft wertvollen Batteriestrom zu sparen.

Fazit

Die neue Fuji XE-1 ist eine sehr kompakte Kamera mit tollem funktionalen Design. Die Bildqualität ist ausgezeichnet und die Möglichkeit aus einer Reihe unterschiedlicher Objektive zu wählen gibt viel zusätzliche Flexibilität. Die Objektive sind überaus hochwertig gemacht, aber auch nicht ganz preiswert. Für ein Makro, ein universelles Zoom, eine lichtstarke Portrait-Brennweite und die Fuji X-E1 kommen schnell mehr als 3.000 Euro zusammen. Ob man zum gleichen Preis nicht eine Nikon D7000 mit Blitz und einer Reihe toller Objektive bei insgesamt vergleichbarer Bildqualität kauft, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Die Vorzüge einer Spiegelreflexkamera wie bspw. der D7000 sind:

  • Schnellerer Autofokus
  • Zwei Kartenschächte für SD-Karten
  • Optischer Sucher
  • Größere Zubehörpalette

Die Fuji X-E1 setzt dagegen:

  • Kompakte Bauweise
  • Tolles Design
  • Elektronischer Sucher auf im Video-Betrieb aktiv

Etwas negativ aufgefallen ist mir:

  • Manuelles Fokussieren schwierig
  • Chip nicht durch einen Verschluss geschützt

Fuji X100 – Silvester am Rhein

Es ist der letzte Tag des Jahres und das Wetter ist gar nicht so schmuddelig wie ich es kurz vor der Heimreise von Teneriffa befürchtet habe. Nach dem Frühstück zieht es uns hinaus in die Natur, mit dabei ist wieder meine kleine Fuji X100. Das Gehirn braucht Sauerstoff und wir wollen mal wieder so richtig durchatmen. Mit dem Auto geht es in Richtung Königswinter, unser Ziel ist die Baustelle am ältesten Ausflugsziel der Deutschen – der Drachenfels. Wir parken oberhalb von Königswinter auf der Anhöhe gleich neben dem Lemmerzbad. Vorbei am Kucksteinhäuschen geht es den Berg hinauf. Bei Burg Drachenfels legen wir einen kurzen Stopp ein. Wie erwartet ist alles geschlossen, es ist der letzte Tag des Tages. Aber ich schieße trotzdem mit der kleinen Fuji X100 einige RAW-Bilder. Später bei der RAW-Konvertierung mit Adobe Camera-RAW bin ich wieder einmal überrascht was alles in dieser kleinen Kamera steckt. Von außen ein cooler Retro-Look, innen feinste Fototechnik auf höchstem Niveau. Diese kleine Kamera macht so richtig Laune. Man kann keine Objektive wechseln, aber das lichtstarke 23mm Objektiv löst in Verbindung mit dem recht großen Chip im APS-Format selbst feinste Details auf.

(Alle Bilder sind 1000 Pixel breit oder hoch, einfach in einem neuen Tab öffnen…)

Burg Drachenfels - Fuji X100

Angesichts der Ergebnisse bereue ich es nicht, dass ich mich an diesem Tag nicht mit meiner Nikon D800E und den vielen Objektiven abgeschleppt habe. Diese kleine Fuji X100 trägt nicht auf und findet zur Not auch mal in der Jackentasche ihren Platz. Sie ist ein perfekter unauffälliger Begleiter für den kleinen Spaziergang am Sonntagnachmittag.

Burg Drachenfels - Fuji X100

Zahnradbahn am Drachenfels - Fuji X100

Als wir den Fußweg hinauf zum Restaurant auf dem Drachenfels unterhalb der Ruine erreichen ist dieser geschlossen. Regen und Frost haben in den letzten Monaten den ein oder anderen Steinschlag ausgelöst. Zur Sicherheit wurde dieser wunderschöne Panoramaweg geschlossen, schade. Wir beschließen umzukehren und machen noch kurz beim Winzerhäuschen halt.

Am Drachenfels mit Fuji X100

Mit dem Auto geht es weiter an der Rhein-Promenade in Königswinter entlang. Dort sind wir überrascht, dass der Rhein kurz davor ist die Promenade zu überspülen. Die Fließgeschwindigkeit ist hoch, überall hängen Gestrüpp und Holzreste in den Anlegern der Ausflugsdampfer.

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Wer hier ins Wasser stürzt würde sofort von den Fluten fortgerissen und schnell ertrinken. Umso mehr wundert es mich, dass hier bei Königswinter keinerlei Sicherungen oder Absperrungen zu sehen sein. Wer hier mit seinen Kindern unterwegs ist sollte gut auf sie aufpassen!!

Unsere Fahrt führt uns weiter auf die Erpeler Ley. Dies ist der Fels oberhalb der im zweiten Weltkrieg so heftig umkämpften Brücke von Remagen. Die Aussicht ist grandios aber es ist furchtbar windig, am Himmel hängen schwere Regenwolken. Eigentlich kein Wetter für tolle Fotos könnte man denken, aber RAW-Bilder die Fuji X100 bieten enorme Reserven. Zuerst sieht alles blass und fahl aus, aber mit ein paar Kniffen entstehen in Photoshop CS5 schöne Kompositionen in Schwarz & Weiss. Einmal mehr wird klar, schlechtes Wetter ist gutes Fotowetter.

Auf der Erpeler Ley - Fuji X100

Von der Erpeler Ley hat man nicht nur einen schönen Blick ins Wohnzimmer von Thomas Gottschalk, man kann auch die schöne Apollinaris-Kirche sehr gut am anderen Rheinufer erkennen. Herr Gottschalk wohnt „zwei Zentimeter“ weiter rheinabwärts also „rechts“ der Apollinaris-Kirche. Meines Wissens steht dieses außergewöhnliche Anwesen derzeit zum Verkauf.

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Nach der blutigen Schlacht um die Eisenbahnbrücke bei Remagen stürzte sie schließlich ein, als die amerikanischen Soldaten Panzer und anderes Material über die Brücke an das östliche Rheinufer transportierten. Viele Soldaten starben in den kalten Fluten des Rheins und mir zeigt diese Geschichte einmal mehr wie sinnlos viele Schlachten des zweiten Weltkrieges letztlich waren.

Die Brücke wurde nie wieder aufgebaut. Die Einfahrt zum Eisenbahntunnel unterhalb der Erpeler Ley ist heute mit einem großen Tor versperrt. Von Zeit zu Zeit finden im geschichtsträchtigen verlassenen Tunnel kleine Theateraufführungen statt. Als stumme Zeugen des Wahnsinns sind die beiden Brückenköpfe beiderseits des Rheins geblieben. Wer hier ganz genau hinschaut kann den westlichen Brückenkopf erkennen. Dort ist heute ein Friedensmuseum untergebracht. Im Tal weiter hinten ganz links im Bild befindet sich eine Kriegsgräberstätte.

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Unser Silvesterausflug führt uns weiter nach Altwied, wir kehren in der idyllisch direkt an der Wied gelegenen Laubachsmühle ein (www.laubachsmuehle.de). Frisch gestärkt treten wir eine Stunde später unsere Heimreise nach Bonn an und freuen uns auf einen schönen ruhigen Silvesterabend mit Raclette und vielen kleinen Köstlichkeiten.

Als am Neujahrstag dann Gelegenheit ist die Fotos zu sichten wird mir klar, neben der famosen Nikon D800E ist für mich die supergute Fuji X100 DIE Entdeckung des Jahres 2012!

Fuji Finepix X100

Wer sich für diese tolle Kamera interessiert, findet hier weitere Informationen: