Tagelang habe ich gewartet und heute werde ich endlich belohnt. Alle Wolken sind weg und ich habe die Hoffnung auf einen wunderbar klaren Sternenhimmel. Weil der Abend sicher sehr lang werden wird, verbringe ich den ganzen Tag in meinem kleinen Appartement. Obwohl draußen ganz herrlich die Sonne scheint und ich eigentlich ein schlechtes Gewissen habe, arbeite ich einige Stunden am Buch zu dieser Reise. Als die Nacht langsam aber sicher hereinbricht mache ich mich auf den Weg zu einem Aussichtspunkt, den ich in den letzten Tagen erkundet habe. Dort habe ich einen schönen Blick auf Teneriffa und die Bucht unterhalb von Hermigua. Im Gepäck habe ich heute meine Fuji X-T1, die Fuji X-E2 und mehrere lichtstarke Festbrennweiten.
Schlagwort: Fuji X-T1
La Gomera erkunden: Vallehermoso & Alojera
Es ist Anfang Oktober und ich bin jetzt den vierten Tag auf La Gomera. Inzwischen habe ich einiges gesehen und kenne mich schon recht gut aus. Ein GPS bräuchte ich inzwischen nicht mehr, denn so irre viele Straßen gibt es hier nicht. Außerdem sind alle Orte gut ausgeschildert, es ist einfach sich hier zurechtzufinden. Für heute habe ich mir einen Besuch im Örtchen Vallehermoso vorgenommen. Übersetzt bedeutet das etwa soviel wie „Schönes Tal“, das will ich mir genauer anschauen. Ganz in der Nähe ist der Alojera. Wenn ich schon mal im Norden der Insel unterwegs bin, kann ich diesem Ort auch besuchen.
La Gomera mit dem Motorrad erkunden
Es ist mein erster Tag auf La Gomera. In den letzten Tagen war ich reichlich aufgekratzt und wusste nicht so recht was mich hier erwarten würde. Aber es ist alles ganz easy, mein Zimmer hat ein schönes großes Bett, einen tollen Balkon und eine sehr praktische vollständig eingerichtete kleine Küchenzeile. Hier werde ich es während der kommenden Wochen gut aushalten können. Gegen 10h schaue ich kurz bei der Rezeption vorbei. Im Internet wurde bei einer Hotelbewertung sehr positiv hervorgehoben, dass einer der Mitarbeiter der deutschen Sprache mächtig ist. An der Rezeption treffe ich einen netten jungen Mann an, der gerade mit einem Gast auf spanisch die Rechnung abstimmt. Da ich hier noch niemanden kenne, starte ich auf Englisch. Das klappt prima und irgendwann spricht er einfach Deutsch mit mir, hier ist alles sehr entspannt.
El Hierro mit dem Motorrad erkunden
Im Gegensatz zu den anderen Kanarischen Inseln hat El Hierro keinen großen „Sockel“. Diese kleine Insel ist vielmehr die Spitze eines gewaltigen Berges die ganz oben aus dem Meer herausragt. Nur wenige Meter vor El Hierro ist der Atlantik bereits viele hundert Meter tief. Diese kleine Insel hat im Gegensatz zu Inseln wie Teneriffa keine wirklich tiefen Schluchten (Barrancos). Somit ist die Insel aus der Sicht eines Motorradfahrers recht übersichtlich. Es gibt in der Mitte einen einzigen hohen flachen Berg der meist bis in die Wolken hineinragt, sie aber nicht zu durchdringen vermag. Über den Wolken ist man daher auf El Hierro sehr selten.
Die wenigen Straßen die es gibt führen mit vielen Kurven hinab zum Meer, allerdings nur wo dies auch möglich ist. Weite Teile der Küste sind zu steil und zu hoch um dort Straßen zu bauen und daher nur mit einem Schiff oder zu Fuß erreichbar. Wegen der enormen Höhenunterschiede können Wanderungen hinunter zum Meer extrem kräftezehrend ausfallen.
Teneriffa mit dem Motorrad erkunden
Es ist geschafft, nach 45 Tagen bin ich mit meinem eigenen Motorrad auf Teneriffa angekommen. Was jetzt vor mir liegt klingt nach Sonne, Spaß und Abenteuer.
Als ich am Morgen aufwache klingelt kein Wecker, wie ungewohnt. Seit Wochen habe ich mich jeden Morgen um 7h aus dem Bett werfen lassen um mein tägliches Streckenpensum mit dem Motorrad noch vor Sonnenuntergang absolvieren zu können. Nun werde ich einfach wach weil mich die Sonne an der Nase kitzelt, das ist einfach wunderbar. Das Frühstück auf der Finca San Juan ist wie immer absolut unfassbar reichhaltig und von exzellenter Qualität. Ziemlich voll gefuttert versuche ich mal in kurzer Hose mit freiem Oberkörper und einem Glas Sekt in der Hand am Pool zu liegen. Aber schon nach 10 Minuten geht es mir auf die Nerven. Ich kann einfach nicht faul in der Sonne herumliegen, es geht mir auf den Geist. Sie Sonne blendet, der schwitzige Rücken klebt an der Liege, das ist alles nichts für mich. Letztlich bin ich mir sicher, gebräunte Haut wird bei Männern über 50 generell überbewertet und ich verlasse fluchtartig die Szenerie.
Später treffe ich mich mit meinem Freund Wolfgang, der schon seit mehreren Jahren auf Teneriffa lebt. Wolfgang hat einen DjI Phantom 2+ Quadcopter und wir wollen ein paar kurze Video-Sequenzen filmen, in denen man mich mit meinem eigenen Motorrad auf Teneriffa sieht.