Zum Jahresende

Eigentlich ist es ein Tag wie jeder andere, aber irgendwie ist er dennoch anders. Jahr für Jahr ertappe ich mich dabei wie ich mich auf Sylvester freue, es ist ein Abschluss und der Beginn einer neuen Runde. Im Grunde genommen hat das alles nichts zu bedeuten, wenn da nicht die Symbolhaftigkeit wäre. Während der Tage vor Sylvester frage ich mich manchmal ob sich ein Läufer kurz vor der Ziellinie nicht ähnlich fühlt. Klar ist er außer Atem, die Beine schmerzen, aber die Ziellinie ist nur ein Kreidestrich auf dem roten Boden, aber ihre Symbolhaftigkeit ist ähnlich wie bei Sylvester, was nicht mehr als ein Tag im Kalender ist.

Nach der Ziellinie weiß der Läufer ob er gewonnen hat oder nicht, er geht heißt duschen und beginnt mit dem Training für den nächsten Wettkampf. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ – das ist Sylvester und das ist heute!

Geld für Feuerwerk habe ich wie auch in früheren Jahre nicht ausgegeben. Einmal habe ich versucht bei „Brot statt Böller!“ mit zumachen, aber die Brote sind nicht explodiert, es war langweilig und später habe ich Paniermehl daraus gemacht 🙂

Und ein schönes Feuerwerk wird es hier heute auch nicht zu fotografieren geben, dazu müsste man hier nachts auf der Godesberg oder dem Ölberg stehen. Was macht man in solch einer Situation, man greift auf sein Archiv zurück…

Hier sind sie meine „offiziellen“ Sylvester-Fotos – irgendwie ist es ein „Neutrino-Feuerwerk“ – man kann es sehen bevor es statt fand.

Diese Bilder sind Sylvester 2008 mit der Nikon D300 und dem AF-S VR 3/200-400mm samt Teleconverter auf Wolfgangs Terrasse auf Teneriffa entstanden.

@Karin & Wolfgang: Nochmal danke für die immer wieder schönen Zeiten auf „Deiner Insel“. Ich halte es mit dem Terminator und verspreche „Ich komme wieder“ 🙂

1) Noch ist alles ruhig – wir warten auf die erste Rakete…

2) Es ist immer noch keine Rakete in Sicht, aber die Spanier essen gerade ihre Weintrauben. Also drehen wir mal bei langer Belichtungszeit am Zoomring.

3) Endlich geht es los, es zischt und pfeift überall…

4) Die Show ist vorüber, jetzt ist Gelegenheit gemütlich beisammen zu sitzen und das neue Jahr zu begrüßen.

Meinen treuen Leserinnen und Lesern möchte ich hiermit ein schönes Fest, einen guten Rutsch und ein glückliches und gesundes Jahr 2012 wünschen.

Nikon AW-100 – Fliegen mit German Wings

Während Sandra im Badezimmer ist, drehe ich mit der Nikon AW-100 eine letzte Runde auf unserer kleinen Finca. Bislang ist die AW-100 ungenutzt, daher will ich noch schnell einige kleine Abschiedsfotos damit machen.

Alle Bilder sind wie immer 1000 Pixel breit oder hoch – einfach anklicken um die 1000er Größe zu sehen…

Im letzten Jahr war es ein Desaster, der Rückflug mit German Wings war kein wirklich schönes Erlebnis. Heute geht es um 8h45 zum Frühstück. Die Crew der Finca San Juan ist noch ein wenig angeschlagen vom aufwändigen Weihnachtsdinner des Vorabends. Es war  spät und heute sind sie schon um seit 7h damit beschäftigt das Weihnachts-Brunchen vorzubereiten. Die Gastronomie ist kein einfaches Geschäft. Frühstück gibt es eigentlich ab 9h. Als ich um 8h45 vorsichtig nachschaue ist aber schon fast alles fertig und wir sind sofort ganz herzlich eingeladen, es uns ein letztes Mal so richtig gut schmecken zu lassen.

Der Abschied fällt schwer und ist wirklich herzlich. Um 9h20 sitzen wir in unserem silbernen Mietwagen und fahren ein letztes mal die vielen Kurven hinab zur Hauptstraße am Meer. Meinen USB-Stick habe ich schon „eingesammelt“ – nur so werde ich ihn mit Sicherheit nicht bei der Rückgabe des Mietwagens vergessen. So wird die Fahrt zum Südflughafen eine introvertierte stille Angelegenheit. Sandra und ich hängen unseren Gedanken nach, überlegen was es im schon fast vergangenen Jahr noch alles zu erledigen gilt. Ich lasse die vielen schönen Eindrücke Revue passieren. Der morgendliche Stau vor La Laguna bleibt heute aus, die Menschen sind noch daheim und genießen den freien Tag, es ist Weihnachten!

Ohne auch nur einen Stopp fahren wir entspannt zum Flughafen Tenerife-Sur. Es sind kaum Autos unterwegs, wir sind nach etwa 90 Minuten bei der Rückgabestation für Mietwagen. Unseren Wagen parken wir in der Parkbox Nr. 20. Es ist ein CICAR-Mitarbeiter in der Nähe, aber er ist mit einem anderen Auto beschäftigt. Also schließen wir das Auto ab, nehmen uns einen Gepäckwagen und wandern in Richtung Terminal. Beim CICAR-Schalter gebe ich kurz die Schlüssel ab und sage dem Mitarbeiter wo das Auto steht. Besser ist das, bei der vorletzten Teneriffa-Reise ist mir erst nach der Sicherheitskontrolle aufgefallen, dass ich die Autoschlüssel noch in der Hosentasche hatte. Damals musste ich wieder zurück, die Schlüssel abgeben und noch einmal durch die Sicherheitskontrolle. Heute denken wir rechtzeitig an unseren kleinen Zwischenstopp am CICAR-Schalter!

Der Check-In für unseren Flug mit German Wings ist am Schalter 25 und 26. Wir stellen uns am Schalter 26 an, es sind noch mehr als zwei Stunden bis zum Abflug, aber heute sind beide Schalter schon geöffnet. Vor uns stehen 5 Paare mit ihrem Gepäck. Wir bleiben dicht bei unseren Koffern. Der neueste „Trick“ der Diebe ist es, sich unter die Wartenden zu mischen und sich in einem unbemerkten Augenblick heimlich mit einer Notebooktasche oder anderen Wertgegenständen davonzuschleichen. Das wollen wir unbedingt vermeiden! Lange müssen wir nicht warten, nach etwa 20 Minuten sind wir an der Reihe. Zwischendurch mogelt sich scheinbar immer wieder ein Paar von der rechten Seite an den Schalter, aber es sieht nur so aus. Sie waren sehr früh hier und haben die Schlange angeführt. Aber ihr großer dunkelroter Koffer war viel zu schwer. Sie mussten auspacken, wegwerfen und ins Handgepäck umladen. Immer wenn ein Paar fertig ist, kommen sie dazwischen und wiegen ihr großes dunkelrotes Monstrum aus, immer wieder ist es noch zu schwer. Er schwitzt und ist total genervt, sie steht irgendwann ein wenig fassungslos daneben. Als wir an der Reihe sind unternimmt er einen neuen Versuch! Bingo, der Koffer hat endlich 20 Kilogramm. Sie dürfen passieren.

Nun kommt mein Koffer auf die Waage, was er wohl wiegen wird? Die Wage pendelt sich bei 20.0 KG ein – Punktlandung! Dann Sandras Koffer mit dazu, die Waage pendelt und zweigt 19,0 KG an – Bingo wir müssen nichts umpacken. Dass mein kleiner schwarzer neuer „Fotokoffer“ fast 16 KG wiegt kontrolliert niemand. Die Idee mit diesem kleinen neuen Koffer war gar nicht schlecht und sie ist viel bequemer als die ganze Zeit einen wirklich voll gepackten schweren Rucksack auf den Schultern zu tragen. Ich denke, dass ich das künftig genau so beibehalten werde. Vielleicht kommt dann aber der Fotorucksack in den Koffer. Das trägt sich einfacher und man hat noch Platz für eine Jacke und andere Kleinigkeiten, sehr praktisch!

Die nette Dame fragt uns sogar wo wir sitzen wollen. Ich wünsche mir einen Platz am Fenster auf der linken Seite, irgendwas zwischen Reihe 10 und 13. Und es klappt auf Anhieb, wir bekommen die Plätze 10A und 10B. Meist starten die Flieger in nördlicher Richtung, sitzt man links hat man einen schönen Blick auf den majestätischen Pico del Teide. Ich habe meine kleinen Nikon AW-100 in der Hemdtasche. Die ganzen Piepstöne habe ich ausgeschaltet und so will ich unbemerkt ein paar Bilder und Videos erstellen während wir starten.

Hier ein Handyfoto aus dem HTC-Desire HD…

Es geht zum Gate 29. Eine Weile später wird klar, das Gate hat sich geändert, wir müssen zu Gate 27. Kurz nachdem wir dort eintrudeln geht es schon los mit dem Boarding. Leider können wir nicht direkt in den Flieger marschieren sondern müssen mit dem Bus fahren. Wir bekommen einen Platz im ersten Bus. Als er voll ist, fährt er ein Stück vor und bleibt dann mit geöffneten Türen im Schatten stehen bis auch der zweite Bus startklar ist. Dann geht es quer über das Flugfeld zu unserem Airbus A319. Die Türen öffnen sich und die Menschen stürmen das Flugzeug als gäbe es dort 10 Exemplare des iPad II für 99,- Euro/Stück zu kaufen. Ich stürme mit ihnen die Gangway hinauf. Wir schaffen es mit dem ersten Schwung der Fluggäste in die Maschine. Ich finde einen Platz für meinen großen schweren Fotokoffer! Geschafft, wir sind drin! Meine Notebooktasche muss während des Starts auch nach oben, wir sitzen am Notausgang. Hey super, auch diese Rechnung ist aufgegangen. Wir sitzen nur zu zweit und haben richtig viel Beinfreiheit. So kann man auch mit German Wings fliegen!

Hier ein Handy-Knipsbild meines „Handgepäcks“. In diesem Koffer sind etliche Objektive sowie die D700 und die D7000 – 16 Kilo wiegt der Spaß – ohne Laptop…

Die Maschine startet auf die Minute genau um 12h40, es ist Weihnachten! Ich zücke meine kleine Nikon AW-100 und versuche sie so ruhig wie möglich zu halten, was gar nicht so einfach ist. Nach ein paar Minuten haben wir Teneriffa verlassen und der Pico del Tiede ist außer Sichtweite. Nach dem Sicherheits-Check hat Sandra noch belegte Brötchen und etwas kaltes zu trinken gekauft. So kann man es auch bei German Wings aushalten, man muss es nur wissen! Während die anderen Gäste später ständig in ihrem Handgepäck kramen und nach Geld für Getränke und kleine Snacks suchen, beißen wir genüsslich in unsere mitgebrachten Brötchen.

Hier ein paar Fotos die ich durch das Fenster des Notausganges mit der AW-100 gemacht habe. Die „Originale“ waren blass und hatten einen harten Cyan-Stich – daher habe ich sei ein wenig aufpoliert…

Nach dem Essen hole ich mein neues iPad heraus. Darauf sind noch zwei Filme die ich mir vor der Abreise in Deutschland von einigen DVDs auf das iPad kopiert habe. Dafür gibt es im Apple APP-Store ein kleines nettes Programm, die Qualität ist super und mit meinem BOSE Quiet-Comfort Kopfhörer ist sogar der Ton laut genug – super! Das iPad spielt beide Filme ab, insgesamt laufen sie über drei Stunden. Danach ist die Akku-Ladung noch bei 78%. Das ist wirklich cool, dieses Gerät würde also auch auf einem Interkontinental-Flug mehrere Filme abspielen. Ich denke eine Akku-Ladung würde locker für 8 bis 9 Stunden ausreichen, diese glänzende silberne Flunder ist eine wirklich gute Multimedia-Zentrale für lange Flüge.

Zurück zum Flug, während des Starts und einige Minuten danach ist der Himmel klar und der Pico del Teide wunderbar zu sehen. Später  fliegen wir über ein schier endloses Wolkenmeer. Als wir Spanien erreichen reißen die Wolken auf, die Sicht ist wunderbar und ich beginne mich auf daheim zu freuen. Während dessen denke ich mir, dass es dort unten geniale Strecken für eine wirklich lange Motorradtour geben müsste. Irgendwann würde ich das mal mit einer BMW R1200 GS ausprobieren.

Was man hier vom Flieger aus sieht scheint mir dieser Teil der Weltkarte zu sein.

Wenn ich mich nicht ganz doll verguckt habe ist es genau dieses Gebirge.

Die Ankunft in Köln ist auf die Minute genau pünktlich um 18h15, ich bin beeindruckt. Wie auf Teneriffa gibt es einen Bus-Shuttle zum alten Terminal. Dieses ist inzwischen komplett renoviert und man erkennt es kaum wieder. Unsere Koffer sind nach einige wenigen Minuten da, gleich nebenan gibt es für 1,- € einen Kofferwagen. Nun geht es los in Richtung P3, es ist ein Stück zu laufen und es tut nach dem langen Sitzen richtig gut. Kurz vor dem Übergang zu Terminal 1 ist auf der rechten Seite ein REWE-Markt. Ich passe kurz auf das Gepäck auf, Sandra geht schnell einkaufen. Was für ein toller Service, es ist Weihnachten und wir bekommen hier frisches Brot, Tomaten, Käse, Wurst, alles was das Herz begeht – super!

Nach 10 Minuten Fußweg sind wir am P3. Aus der Ferne hören wir eine Sirene, sie kommt näher. Ein Krankenwagen zischt um die Ecke, ein Polizeifahrzeug gleich hinterher. Als wir oben auf der vierten Ebene bei meiner Dieselrakete sind trifft auch die Feuerwehr ein, was ist hier los?

Schnell ein paar Knipsbilder mit dem Handy…

Auf dem Heimweg hören wir SWR3, die Straßen sind frei, es gibt leichten Nieselregen. Meine Dieselrakete hat 16 Tage gestanden und läuft trotzdem wie ein Uhrwerk. Alles ist problemlos, ein wirklich tolles Auto ist das. Und der Unterschied des inkl. Gepäck und Insassen etwa 2040 Kilo schweren Autos zum leichten Opel Astra ist frappierend. Mein 407 Coupé liegt wie ein Brett auf der Straße, wie hat Tobias es mal genannt – „Eigentlich ist es ein ganz schöner Gleiter“ – das ist er – ich bin wieder daheim!

Als wir daheim eintreffen ist sogar der Parkplatz frei von dem wir losgefahren sind, fast so als wären wir gar nicht weg gewesen. Im Briefkasten findet ich viele liebe Weihnachtsgrüße, was für eine schöne Überraschung.

Hier nochmals vielen Dank für all die lieben Grüße!

So, nun werden die Koffer ausgepackt, die Wäsche gewaschen und dann geht es an den Jahresabschluss – wer „selbständig ist“ ist selbst ständig tätig und wenn es nur ein Artikel für den BLOG ist 🙂

Frohe Weihnachten!

Kurzer Nachtrag:

Nach den Erfahrungen vom letzten Jahr wollte ich eigentlich niemals wieder mit German Wings fliegen. Aber dieser Flug war wirklich völlig problemlos und pünktlich. Wir konnten diesmal ganz toll sitzen, direkt am Notausgang, es war wirklich super. Dass es kein Board-Entertainment gibt, nicht einmal Musik, das konnten wir verschmerzen, ich hatte ja mein iPad dabei. Letztlich könnte man sagen:

Ich habe mich mit German Wings ausgesöhnt und würde ihnen nach dieser Erfahrung jederzeit wieder ein Chance geben.

Heimkehr aus dem Paradies

Als mein Wecker das erste Mal klingelt ist es 6h30. Ich bin zu verschlafen um ihn abzustellen, Sandra schreckt hoch, ich patsche auf das Display, er ist leise, wie gut das tut. 10 Minuten später das gleiche Spiel, nun gelingt es mit den Wecker abzustellen. Um 7h51 schreibe ich diese Zeilen. Ich bin frisch rasiert, die Koffer sind gepackt und in einer Stunde gibt es Frühstück – wir sind heute sogar VOR dem Zeitplan.

Hinter und liegen 14 Tage auf einem Mikrokosmos der es mir angetan hat. Hier gibt es alles was man braucht um gut Leben zu können. Wer sie sucht findet im Teno- oder Anaga-Gebirge die totale Einsamkeit. Man kann wunderbare Wanderungen unternehmen, das Klima ist herrlich mid, meist scheint die Sonne. Die Menschen sind nett und zuvorkommend, man könnte das Wasser aus der Leitung trinken. Das Essen schmeckt hier auf der Finca San Juan auch mit dem neuen Küchen-Team wirklich gut. Aber es gibt auch unzählige Restaurants mit wirklich frischem Fisch und leckerem Essen.

Trotzdem freue ich mich jetzt auch auf mein Zuhause, meine Familie und Freunde, auf Klöße und Rheinischen Sauerbraten, auf Bratwurst mit Rotkohl und Kartoffelpüree und vieles mehr.

Ich habe mich gut erholt und wieder viel zu viel Gepäck dabei gehabt. Mein großes Teleobjektiv das ich extra für den Tag im Loro Parque mitgeschleppt hatte, habe ich an genau diesem Tag auf der Finca im dunklen Kleiderschrank vergessen. Es ist nicht alles gelaufen wie geplant aber irgendwie doch ganz gut. Es war wieder ein absolut stressfreies Weihnachten.

Nun hoffe ich, dass es beim Einchecken bei German Wings nicht wieder den gleichen Mist wie im letzten Jahr gibt. Da hatten viele Reisende keine separate „Kofferbuchung“. Auch wir hatten nur EINEN Koffer gebucht, wollten aber zwei Koffer aufgeben. Der zusätzliche Koffer hätte 19 Eurp gekostet, eigentlich kein Ding, hätte ich ja gern bezahlt. Aber die Dame am Schalter konnte das Geld nicht annehmen. Wir hätten einmal quer durch den Flughafen laufen müssen. Und weil sie uns den zweiten Schalter vor der Nase zu gemacht haben als wir endlich an der Reihe waren, mussten wir uns damals erneut an der anderen Schlange anstellen. Damit waren wir dann die allerletzten Reisenden die für diesen Flug einchecken wollten. Dann noch die Querelen mit dem Koffer, es war ätzend. Letztlich sind wir im Laufschritt zum Gate geeilt und haben als letzte Reisende den Flieger betreten. Sandra hatte auf ihrer Bordkarte einen Fensterplatz stehen, aber in der letzten Reihe gab es kein Fenster. Ihre Platzangst hat sie ziemlich gemartert.

Das war ein echt blöder Flug und ich habe mir damals geschworen nie wieder mit dieser Airline zu fliegen. Daher habe ich die diesjährigen Flüge auch über TUI gebucht. Als dann die Buchungsbestätigung kam stand darauf, dass der Hinflug mit Air Berlin durchgeführt wird (was völlig problemlos und reibungsfrei funktioniert hat) und der Rückflug eben wieder mit German Wings.

Na ja, ich bin gespannt was uns heute erwartet…

Ein Tag (fast) ohne Fotos

Tag 15 – Der letzte Urlaubstag

Als wir an unserem letzten Urlaubstag zum Frühstück gehen ist es windig und nur etwa 16°C warm. Der warme Süd-Wind hat gedreht und weht jetzt aus Nord-Ost. Damit sind die sonnigen warmen Tage im Norden der Insel erst einmal wieder Geschichte. Im Süden ist es trotzdem an vielen Orten warm und sonnig, mir manchmal zu warum und zu sonnig – meine Haut ist nur Neonlicht gewöhnt…

Den Tag verbringen wir mit der Sichtung unserer fotografischen Ausbeute. Wir packen die Koffer und sortieren aus was in den Müll kann. Um 19h treffen wir und mit Karin und Wolfgang zum Weihnachtsessen bei einem Thailänder in Puerto de la Cruz. Später gibt es noch ein Eis am Plaza de Charco, das war es dann auch schon. Heiligabend ganz ohne Stress und bei 17°C um 21h noch ein Eis essen.

Nikon D700 – Einmal den Fotorucksack ausschütten

Tag 14 – Telefotografie mit der Nikon D700 und der D7000 im Loro Parque

Um Tierportraits in einem der Parks auf Teneriffa fotografieren zu können habe ich mein großes Telezoom mitgeschleppt. Wirklich oft verwendet habe ich es bislang noch nicht, lediglich im Jungle Parque habe ich ein paar hundert Fotos damit gemacht. Aber diese Fotos gefallen mir teilweise auch wirklich gut. Das Bildqualität dieser „Linse“ ist fast unschlagbar und heute will ich sie noch einmal im Loro Parque benutzen.

Als Sandra mich weckt habe ich fast 11 Stunden geschlafen, es ist 7h30 und es ist mir eigentlich wieder einmal viel zu früh. Etwas steif und unbeholfen tapse ich ins Badezimmer, wo ist der Lichtschalter? Autsch ist das hell, gibt es das nicht auch in dunkel? Es ist nicht leicht wenn man früh morgens bei gutem Licht fotografieren möchte. Ok, so richtig früh morgens ist es ja gar nicht, aber es fühlt sich so an. Keine Ahnung warum, aber ich könnte hier jeden Tag zwölf Stunden und länger schlafen.

Als ich frisch geduscht und glatt rasiert im Auto sitze ist es 8h30. Auf der Windschutzscheibe des gemieteten Opels hat sich schon die kleine GoPro festgesaugt. Es geht den Berg hinab in Richtung Norden. Mein Ziel ist Puerto de la Cruz. Die Fahrt vergeht wie in Trance, so wirklich wach bin ich noch gar nicht. Nach etwa 30 Minuten treffe ich am Loro Parque ein. Ich fahre auf den bewachten Parkplatz. Meinem Freund Wolfgang haben sie hier vor ein paar Monaten die Luft aus einem Reifen gelassen, weil der dem „falschen Parkwächter“ keine Geld geben wollte. Vielleicht sind die 2,40 Euro für den bewachten Parkplatz keine schlechte Investition.

Ich kann ganz vorne fast am Eingang parken. Es sind erst vier andere Autos hier. Schnell die GoPro abmontieren und in den Kofferraum legen und die Fotosachen zurecht legen.

Alles ist da, zwei Stative sind noch vom Vortag im Kofferraum, der Fotorucksack, alles oder doch nicht?

Oh je, ich habe verschlafen wie ich war genau das vergessen weshalb ich eigentlich hier hin wollte! Mein Nikon AF-S VR 4/200-400 steht noch auf unserer Finca im dunklen verschlossenen Kleiderschrank. Das muss so sein, weil ansonsten die Kameraversicherung im Falle eines Diebstahls nichts zahlt. Wird etwas aus dem Hotelzimmer gestohlen, so muss es in einem verschlossenen Schrank gelegen haben. Wird es aus dem Auto gestohlen, so muss es im verschlossenen Kofferraum gewesen sein.

Ja, nun stehe ich hier, der Tag erwacht und ich auch! Zurückfahren? Das dauert locker eine ganze Stunde? Ach egal, ich habe das Nikon AF-S VR 2.8/70-200mm im Fotorucksack und der Teleconverter TC-17E II ist auch dabei. 200mm x 1.7 x 1.5 = 510mm  Teleobjektiv – wenn man den kleinen Chip meiner D7000 berücksichtigt. Das sollte eigentlich auch für ein paar schöne Video-Sequenzen reichen. Ok, mit dem dicken Tele wären es 400 x 1.7 x 1.5 = 1020mm und das bei nur einer Blende Lichtverlust!

Ach egal, dann habe ich das Ding eben wegen einer Handvoll Tierfotos mitgeschleppt, übermorgen geht es wieder heim, ist je auch egal…

Mit überraschend leichtem Gepäck geht es zur Kasse. Das Ticket kostet 33,- Euro, wenn man innerhalb von 14 Tagen wieder kommen möchte kostet das zusätzlich 10,- Euro. Kinder sind etwas billiger, eine Jahreskarte ist gar nicht viel teurer. Der Park öffnet um 9h und schließt gegen 17h.

Als ich das letzte Mal hier war, hatte ich das dicke Objektiv dabei. Und es gab prompt Probleme, weil die Mitarbeiter mir nicht glauben wollten, dass ich als Amateur mit D2x und diesem Teleobjektiv unterwegs bin. Profis müssen nämlich eine Genehmigung einholen und die ist nicht ganz preiswert! Heute mir dem viel kleineren Objektiv und der fast winzigen D7000 gibt es keine Probleme. Da ich eh mit „Kleinem Gepäck“ fotografiere, habe ich auch das große Stativ im Auto gelassen. Das kleine leichte Manfrotto ist auch ok. Dieses Objektiv war vor ein paar Wochen bei amazon.de für 74,- Euro im Sonderangebot. Der Manfrotto Kugelkopf hat nochmals 49,- Euro gekostet, alles in allem ist das Stativ also nicht billig, aber für das was es bietet auch nicht überteuert.

Zuerst geht es zu den Gorillas, dann zu den Chimpansen, dann die Pinguine, der Park hat viel zu bieten. Irgendwann bin ich wieder bei den Cimpansen, es ist inzwischen 25°C warm geworden und ich habe das Gefühl, dass mich mein schwarzer Fleece-Pulli umbringt. Also ist Umziehen angesagt! Da könnte man doch schnell mal ein paar Fotos mit der Nikon D700 machen? Warum denn nicht, auf einer kleinen Mauer kann ich den Fotorucksack ablegen. Die D7000 ab vom Tele, die D700 dran, das 16-85 an die D7000. Klick Klick Klick, ein Foto nach dem anderen. Irgendwann bin ich fertig und würde gern wieder filmen. Wie toll wäre es doch, wenn die D700 auch filmen könnte! Insgeheim freue ich mich schon auf die D800…

Also die D700 wieder ab vom Tele, die D7000 dran, das 16-85 der D7000 an die D700, quasi als Ersatz für einen Gehäusedeckel. Akribisch wird alles im Rucksack verstaut, ach ja, der Fleece-Pulli muss ja auch noch dran. Mein LOWE-PRO Minitrecker AW hat zwei Riemen mit denen man die „Klappe“ mit dem dem „Unterteil“ verbinden kann. So kann man aus dem oberen Teil des Rucksacks an die obere Kamera und es wird verhindert, dass sich der Rucksack versehentlich komplett öffnet und etwas herausfallen könnte.

Ziemlich müde und verschwitzt bin ich inzwischen, eigentlich möchte ich nach Hause. Also schwinge ich mir den Rucksack auf den Rücken und höre ein lautes Scheppern. meine fast neue Nikon D700 liegt plötzlich neben mir. Die Gegenlichtblende des 16-85mm ist zersplittert, der nagelneue Slim-Line Polfilter ohne Deckel auf dem Objektiv! Ohje, da habe ich vergessen den Reißverschluss zu schließen und die „Klappe“ des Rucksacks mit dem zweiten Riemen zu sichern. So eine „Scheiße“ – ich bin total genervt. Neulich am Punta de Teno hat mir eine Windböe die D7000 samt Stativ umgestoßen, nun liegt die D700 auf der Boden. Ja hört das denn nie auf? Wie schusselig kann man eigentlich sein?

Ok, ich habe eine teuere Fotoversicherung, aber die zahlt keine „Kratzer“ und die Selbstbeteiligung beträgt 250,- Euro. Wirklich viel ist nicht passiert. Die Gegenlichtblende hat den gesamten Sturz abgefangen und der Batteriegriff hat ein paar Schrammen. Gott sei Dank, alles halb so wild. Ziemlich frustriert packe ich alles wieder zusammen und schaue zweimal nach, ob der Reißverschluss auch wirklich geschlossen ist.

Zwei Stunden später habe ich dann keine Lust mehr, ich bin jetzt seit 5 Stunden im Loro Parque, die Sonne scheint und es sind 25°C. Morgen ist Weihnachten, eigentlich gar nicht übel. Aber mir ist nicht wirklich gut, ich bin müde, die Füße tun weh und ich habe einen Sonnenbrand auf der Nase. Also beenden wir das hier für heute. Um 15h bin ich am Auto, schnell alles einpacken und los. An der Finca angekommen bin ich ziemlich erledigt und freue mich auf ein leckeres Essen. Tomi macht und eine Portion Garnelen in siedendem Knoblauch Öl. Dazu gibt es reichlich Brot, Aioli und ein schönes kaltes Bier. Was für ein Tag. Den Rest des Tages verbringe ich mir einer Decke auf einer Liege im Garten unseres kleinen kanarischen Häuschens. Die Sonne kommt und geht, die Wolken ziehen, es ist toll einfach hier zu liegen und in der Ferne das Rauschen des Meeres zu hören. Wenn da nicht diese Fliege wäre die mir immer wieder auf der Nase herumkrabbelt. Irgendwann bin ich es leid und gehe rein, Fliegen sind definitiv eine überflüssige Spezies…

Um 19h gibt es noch die deutschen 20h Nachrichten, wir sind eine Stunde „zurück“. In Asien gab es erneut eine unbeschreibliche Flutkatastrophe mit mehreren tausend Toten. Da werden Erinnerungen an den Tsunami wach der damals viele tausend Menschenleben gekostet hat. Wir sind hier irgendwie auf der Insel der Glückseeligen, hätten wir keinen Fernseher, wir würden wohl gar nichts mitbekommen. Eigentlich wäre es ja auch kein Problem. Warum muss man wissen ob unser deutscher Bundespräsident sein Amt ausgenutzt und sich einen billigen privaten Kredit organisiert hat?

Hand auf‘s Herz, wer hätte es in seiner Situation nicht auch gemacht? Im Fernsehen dann die Moralapostel die zu allem eine Meinung haben, in der Regel eine Andere. „Das Amt des Bundespräsidenten sehe ich dadurch schwer beschädigt!“ Sollte mich das interessieren? Vielleicht ja, aber hier auf den Kanaren bin ich so weit weg von alle dem, eigentlich geht es mit am „Ar…“ vorbei…

Statt dessen gibt es ein tolles Abendmenü. Der neue Koch Tomi versteht sein Handwerk, es ist auch heute wieder alles richtig gut! Ganz witzig das Dessert. Es ist eine Mousse aus Yoghurt, mit Zitrone drin und frischem Obst obendrauf. Während ich vor mich hin geniesse steht Tomi neben mir und fragt ob es „pfuffig“ genug sei. Ja, das ist es, es ist definitiv herrlich „pfuffig“. Woher kenne ich eigentlich diesem Begriff? Findet man den in irgendeinem Wörterbuch? „Pfuffig“ – kein schlechter Begriff, irgendwie beschreibt er mein derzeitiges Lebensgefühl – hier auf unserer kleinen Finca mit dem tollen Wetter und dem guten Essen ist es wirklich alles ziemlich „Pfuffig“.

Ok, das war der vorletzte Tag auf Teneriffa 2011. Hier noch einige Fotos aus dem Logo Parque. (Wie immer 1000 Pixel breit oder hoch)

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