USA-2014 – Tag 22 – Auf nach Escalante

Larb Hollow #3 - Nikon 1 V1 - 6,7-13mm - Infrared 700nm
Es ist unser letzter Tag in Moab. Als ich wach werde ist es kurz vor 8h am Morgen, draußen scheint die Sonne und es ist nicht mehr ganz so heiß wie in den vergangenen Tagen. Unter der heißen Dusche überlege ich welche Route wir heute nach Escalante nehmen. Ich bin in den letzten Wochen fast fast 7.000 Kilometer gefahren und daher wäre ich sehr froh wenn Sandra heute ein weiteres Mal fahren würde. Eigentlich wäre es eine schöne Sache bis zum Capitol Reef National Park zu fahren, dann auf die nicht asphaltierte Scenic Road abzubiegen und von dort aus über den wunderschönen Burr Trail und das Örtchen Boulder nach Escalante zu fahren.

Aber wenn Sandra fährt, ist das recht lange Stück mit ziemlich holprigen und staubigen Off-Road Abschnitten sicher nicht ihr Ding. Für sie wäre es bestimmt einfacher den Capitol Reef National Park komplett auf der asphaltierten Straße zu durchqueren um dann auf den wunderschönen Highway 12 in Richtung Süden abzubiegen. Während ich die Zähne putze reift in mir die Einsicht, dass diese Route sicher besser und einfacher für sie zu fahren ist.

Bevor wir auschecken fahren wir noch schnell ein letztes Mal zu Denny’s um dort zu frühstücken. Danach geht alles ganz schnell, wir sind ja schon geübt. Innerhalb von 30 Minuten ist das Zimmer geräumt und alles recht ordentlich im Auto verstaut – ok – leider nur fast alles…

Wir verabschieden uns bei der Eigentümerin Kris Schwalen und tauschen noch schnell unsere Visitenkarten aus. So können wir auch später von Deutschland aus in Kontakt bleiben. Auch in diesem Jahr hat es uns im Adventure Inn wieder sehr gut gefallen, dieses Motel ist eine echte Empfehlung im unglaublich quirligen und aktiven Moab.

Unsere Reise führt uns zunächst nach Norden, denn gleich westlich neben uns ist der gewaltige Canyonlands National Park gelegen, den wir heute komplett umfahren müssen. Nach etwa 30 Kilometern biegen wir in westlicher Richtung auf die Interstate ab und folgen ihr bis Hanksville. Nun fahren wir wieder in Richtung Süd-Westen und nähern uns langsam aber sicher dem beeindruckenden Capitol Reef National Park. Die Landschaft verändert sich immer wieder und als wir den Trailhead zur Hickman Bridge passieren fühlen wir uns schon fast wieder wie zuhause.

Später geht es auf dem unglaublich schönen Highway 12 hinauf in die Berge bis wir schließlich einen 9600 Fuß hohen Pass erreichen. Die Aussicht auf das Capitol Reef ist hier wirklich beeindruckend und so steuern wir den Larb Hollow Overlook ab. Hier habe ich bereits im Jahr 2009 auf dem Rückweg vom Krankenhaus in Bicknell eine Pause eingelegt. Damals konnte ich zwar nur auf einem Auge sehen, aber es war dennoch mehr als beeindruckend. Im Gegensatz zu damals liegt hier heute kein Schnee mehr, alles blüht und durch das Objektiv meiner kleinen Infrarot-Kamera sieht die Umgebung einfach gewaltig aus.

Larb Hollow #2 - Nikon 1 V1 - 6,7-13mm - Infrared 700nm

Etwa 30 Minuten später treffen wir im winzig kleinen Örtchen Boulder ein. Hier wollen wir bei der Boulder Guest Ranch fragen ob wir einen Ausritt für meine Sandra buchen können. Grundsätzlich ist es kein schlechter Deal wenn ich meiner Sandra den Spaß auf einem Pferderücken ermögliche und ich im Gegenzug nachts fotografieren gehen kann bis der Arzt kommt. Eine Hand wäscht die Andere, das funktioniert auch in den USA 🙂

Die Ranch finden wir erst nach einigem hin und her, denn wir haben die eigentlich sehr gute Anfahrtsbeschreibung auf ihrer Homepage nicht vollständig gelesen. Daher dauert es eine Weile bis wir begreifen, dass wir weit südlich von Boulder in Richtung Devils Backbone nach rechts abbiegen müssen um dann nach etwa 5 Kilometern Off-Road Strecke die Boulder Guest Ranch zu finden. Als wir dort eintreffen werden wir sehr freundlich begrüßt und alles macht hier einen tollen Eindruck. Allerdings ist diese Ranch derzeit komplett ausgebucht. Es sind deutsche Urlauber die derzeit Utah überfluten und so sind auch die Wrangler (so heißen hier die Tour-Guides für Horseback Rides) komplett ausgebucht. Eine Gruppe deutscher Urlauber hat gar einen Horseback-Ride mit einem Umfang von satten 5 Tage gebucht! Hier geht also nichts, ziemlich enttäuscht fahren wir daher weiter nach Escalante.

Welcome to Boulder - Nikon 1 V1 - 6,7-13mm - Infrared 700nm

Während meine Sandra unseren riesigen Geländewagen mit nur einer Hand über den Highway 12 lenkt bekomme ich auf dem Beifahrersitz still und heimlich eine kleine Krise. Fast nichts ist hier befestigt und es geht gleich rechts von mir immer wieder mehrere hundert Meter steil in die Tiefe. Ich bekomme feuchte Hände und mag auch nicht an meiner GoPro herum fummeln. Während meine Sandra einen fast 30 minütigen Monolog über Pferde, ihre Pflege, das Zureiten, die besten Sättel und vieles mehr hält, schweige ich still vor mich hin und erfahre am eigenen Leib wie sie sich manchmal fühlt wenn unsere Rollen nicht getauscht sind.

Irgendwann fragt sie mich warum ich so ruhig bin? Danach müssen wir beide lachen, jetzt fällt es auch leichter denn nun würden wir uns nur überschlagen falls wir von der Straße abkommen…

Larb Hollow #1 - Nikon 1 V1 - 6,7-13mm - Infrared 700nm

In Escalante steuern wir gleich das Circle-D Motel an. Inzwischen sind wir hier alte Bekannte und ich muss grinsen als ich erfahre, dass auch hier alles mit Urlaubern aus Deutschland besetzt ist. Einige Tage zuvor habe ich versucht via Internet hier ein Zimmer für mehrere Tage zu buchen, denn rund um Escalante gibt es mindestens soviel zu sehen wie rund um Moab. Aber Escalante liegt deutlich höher und hier ist es deshalb derzeit etwas kühler. Doch es war nur noch ein einziges Zimmer für eine Nacht zu bekommen. Während wir das Eincheck-Prozedere mit Anmeldung und Kreditkarte abwickeln läutet an der Rezeption das Telefon. Es ist eine Dame am anderen Ende die bereits im März sechs Zimmer reserviert hat und nun zwei Zimmer absagen muss.
Hey das ist unser Glück! Eine Weile werden nun die Zimmer hin und her geschoben bis wir durchgehend vom heutigen Donnerstag bis zum Sonntag im frisch renovierten großen Zimmer 3 bleiben können.

Als ich mit dem CheckIn fertig bin geht schon wieder das Telefon. Ein weiterer deutscher Gast fragt ob noch ein Zimmer frei ist, heute habe ich hier wieder einmal richtig großes Glück gehabt. Als wir das Zimmer beziehen ist Sandra sehr glücklich, denn es ist groß und geräumig und hat zudem ein sehr schön renoviertes Badezimmer. Hier kann man es sehr gut aushalten, es gibt auch eine Kaffeemaschine, Mikrowelle und einen großen Kühlschrank. Aber das beste an diesem Zimmer sind die beiden großen getrennten Betten. So kann ich nachts rotieren wie ich will und meine Sandra wird davon nicht alle 15 Minuten wach.

Ausgeglichene Schlafphasen sind der Schlüssel zur weiblichen Ausgeglichenheit und die ist auf Reisen oft mehr wert als alles Gold dieser Welt!!

Larb Hollow #4 - Nikon 1 V1 - 6,7-13mm - Infrared 700nm

Später bin ich nochmals an der Rezeption und versuche herauszufinden ob es nicht noch andere Anbieter für den ein oder anderen Horseback Ride gibt. Nach einigen Telefonaten werden wir an die „Outfitters“ etwas weiter die Straße hinunter verwiesen. Dort angekommen ist unsere große Hoffnung Capt. Nathan Waggoner leider nicht erreichbar. Eigentlich bietet er geführte Fly Fishing Trips an. Aber er hat auch Pferde und vielleicht wäre das etwas zu machen. Unsere Smartphones, die man hier Cellular-Phone oder auch Cell-Phone nennt, haben leider keine Empfang. Herrn Waggoner scheint es derzeit ganz ähnlich zu gehen. So vertreiben wir uns die Wartezeit bei einer leckeren Pizza ein paar Meter weiter im gleichen Gebäude.

Als wir mit unserem Abendessen durch sind ist Herr Waggoner erreichbar, aber er hat schon am Telefon abgewunken und uns die Boulder Guest Ranch empfohlen. Aber dort waren wir ja schon…

Etwas geknickt kaufen wir im Supermarkt nebenan das Nötigste für die nächsten Tage. Bei unserer etwas überstürzten Abreise haben wir im Adventure Inn das Shampoo in der Dusche vergessen. Also kaufen wir eine neue Flasche, dazu einige Getränke und etwas zu essen. Zurück am Motel beschließen wir gleich nebenan in der vor etwa vier Jahren eröffneten Circle-D Eatery ein Gläschen Rotwein zu trinken. Es ist recht voll und wir nehmen erst einmal an der Bar Platz. Dort erfahren wir, dass es in Utah Gesetz ist und man nicht allein ein Glas Rotwein bestellen kann, sondern stets irgend etwas zu Essen dazu bestellen MUSS. Es kann ein Muffin oder eine andere Kleinigkeit sein, aber ganz ohne geht es nicht! Also bestelle ich mir ein Stück Schokoladenkuchen. Sandra ordert sich ein paar Nachos mit Sauce.

Der Kuchen ist lecker aber besteht fast ausschließlich aus Butter, Kakao und Zucker. Wer in seinem ganzen Leben noch kein Sodbrennen hatte, der macht spätestens nach diesem Stück Kuchen seine ersten Erfahrungen damit… Sandras Nachos sind herrlich bunt und die Sauce ist lecker aber scharf wie die Hölle. Sie trinkt ein Glas Wasser nach dem anderen, man soll ja auch viel trinken… Zum Abschluss gibt es für mich noch einen Kaffee, den Kuchen habe ich einfach nicht annähernd aufessen können. Auch Sandra muss bei den Nachos passen, ihre Calzone wirkt mindestens noch genauso nach wie meine Pizza aus dem Outfitters. Unsere beiden Gläser Wein kosten so inkl. Trinkgeld knapp 32$. Es ist kein billiger Spaß wenn man in Utah ein Glas Wein trinken möchte…

Später im Hotel stellt Sandra fest, dass sie ihr kleines wichtiges Schmusekissen im Adventure Inn in Moab zwischen all dem Bettzeug vergessen hat. Als ihre E-Mail gleich nach ein paar Minuten beantwortet wird ist sie sehr froh. Es gibt Dinge die sind nicht viel wert und doch gleichzeitig unersetzbar. So auch dieses Schmusekissen! Mrs. Schwallen vom Adventure Inn wird es ihr mit der Post nach Deutschland schicken. Ziemlich erleichtert machen wir gegen 23h das Licht aus und freuen uns, dass auch dieser Tag im wundervollen Südwesten der USA so reibungslos und voller unbeschreiblicher Eindrücke verlaufen ist.

Fotoschule – Teil 6 – Licht und Makrofotografie

Es ist noch gar nicht lange her, da hat mich einer meiner Facebook-Freunde gefragt ob es denn „auch heute wieder einen neuen Teil der Fotoschule gibt“. Mich hat diese Frage ein wenig beschäftigt denn ich hatte den Eindruck, dass viele Zuschauer nur selten darüber nachdenken was es eigentlich bedeutet in kurzer Folge halbwegs ordentlich gemachte Videos zu veröffentlichen.

Mein aktuelles Video war von großen Schwierigkeiten geprägt weil ich nur wenig Zeit hatte um alles vorzubereiten. So waren zwischendurch die Batterien leer, ich habe versehentlich auf das Mikrofonkabel getreten und es mir vom Sakko gezupft. Dann habe ich auch noch versehentlich drauf getreten und dabei die winzige Halterung zerbrochen. So war ich mehr als froh, dass ich von diesem kleinen billigen Mikro versehentlich vor ein paar Wochen gleich VIER Stück bestellt hatte. Diese kleinen Ansteckmikros kosten knapp 5 Euro und so war dies nicht weiter ärgerlich.

Nach dem „kleinen Unglück“ war es toll ein Reservemikro zu haben!

Weil die Zeit drängte habe ich keine Probeaufnahmen gemacht und die Audiospur nicht vorab kontrolliert. Beim Videoschnitt am Notebook hatte ich keinen Kopfhörer und so ist mir erst viele Stunden später beim ersten Probeschauen via Apple-TV und Heimkinoanlage aufgefallen, dass die Tonspur ziemlich heftige Nebengeräusche, Rumpeln, Schleifen und Schaben enthält. Das war etwas frustrierend aber wenn man die Lautstärke etwas reduziert ist es trotzdem ganz brauchbar.

Überhaupt ist der „richtige Ton“ neben dem „richtigen Licht“ oft ein sehr unterschätztes Problem. Bereits im letzten Jahr habe ich mir einige hochwertige Ansteckmikros gekauft, aber diese benötigen eine kleine Knopfzelle für den Vorverstärker. Und immer wenn ich diese Mikros benutzen wollte war genau diese Batterie gerade mal wieder am Ende 😦

So war ich eigentlich bislang ganz glücklich mit der Qualität der billigen Ansteckmikros. Aber wegen des fehlenden Windschutzes werden keuchende Atemgeräusche klar und deutlich abgebildet und man hört auch in diesem Video wieder sehr deutlich, dass ich aktuell mit schweren Atembeschwerden zu kämpfen habe. Es wird wirklich Zeit, dass ich mal wieder nach Teneriffa komme um mein Asthma ein wenig lindern zu können. Die Meeresluft tat mir schon als kleiner Junge am Strand von Den Helder in Holland sehr gut und daran hat sich nichts geändert.

Videos kann ich auf Teneriffa zwar produzieren, aber nicht veröffentlichen weil es dort total unmöglich ist mehr als ein paar Fotos am Tag zu publizieren. Ich reise jetzt schon seit vielen Jahren immer wieder nach Teneriffa und kenne dort schon ein paar Anwohner. Eine wirklich brauchbare schnelle Internet-Anbindung hat dort allerdings niemand. Und im Hotel muss man sich schon nachts allein in die Lobby begeben wenn man ein wenig bloggen möchte. Ansonsten ist das wirklich dünne „Internetkabel“ mit Datenpaketen aus den iPADs und iPhones der jugendlichen Gäste verstopft. Wenn sich in den kommenden Wochen also eine längere Schaffenspause meinerseits ergibt, dann liegt dies nicht an mir sondern an der fehlenden Infrastruktur…

Hier habe ich für Euch noch einen Screenshot der gestern zu später Stunde entstanden ist als ich das Video fast fertig hatte. Im Screenshot sieht man sehr schön die beiden Kameras die für das Multicam-Editing verwendet werden. Dies habe ich hier erstmals mit zwei Kameras ausprobiert die mit unterschiedlichen Bildraten gefilmt haben. Zwar hätte ich an der D800E 25 Bilder/Sekunde einstellen könne, aber ich habe sie ganz bewusst bei 30 B/s gelassen. Dies ist die Bildfrequenz der kleinen Nikon 1 im HD-Videomodus. Ob ein Multicam-Edit damit funktioniert habe ich am Vorabend mal kurz angetastet. Und ich bin wirklich überrascht wie gut Final Cut Pro X damit zurecht kommt.

Bildschirmfoto 2013-11-29 um 22.33.35

Ich habe keine Cinema-Tools oder ähnliches benutzt, sondern einfach nur die jeweils zusammen gehörenden Video-Clips oben links markiert und dann mit der rechten Maustaste (bzw. Tippen mit zwei Fingern) zu einem Multi-Cam-Clip zusammengefügt. Zur Synchronisation der Clips habe ich die Tonspuren verwendet. Im Video habe ich dann allerdings nur die Tonspur der Panasonic HC-X909 genutzt, weil an diese Kameras das billige König-Ansteckmikrofon mit einem Verlängerungskabel angeschlossen war. Im Vergleich ist die Tonspur der Nikon D800E nicht schlecht aber sie enthält sehr viel „Raumanteil“ und meine Stimme ist erheblich weniger direkt und nicht so präsent wie mit dem Ansteckmikrofon.

Beim nächsten Video werde ich es noch einmal mit dem hochwertigeren Mikrofon versuchen und darauf achten, dass ich genügend viele Reserve-Batterien habe. Dieses Audio Technica ATR-35 hat allerdings mit leichtem Rauschen zu kämpfen, aber warten wir es mal ab…

Ein weiterer Stolperstein ist auch, dass der Atoms Ninja 2 bei der Aufzeichnung an der Nikon 1 immer wieder neue Dateien erzeugt wenn man die Kamera zwischendurch auslöst. Anfangs war mir gar nicht klar woher diese vielen kleinen Schnipsel stammen, bis ich es dann verstanden habe. Damit man diese vielen Schnipsel tatsächlich verwenden kann, muss man sie vorher zu einem einzelnen Clip zusammenfügen. Dieser wird dann von Final Cut Pro X intern für die Vorschau gerendert und braucht viel Platz auf der Festplatte. Dieses Video belegt inkl. Rohmaterial aktuell fast 200 GB auf meiner externen SSD. Diese hat leider nur 256 GB und so musste ich den Videoschnitt immer wieder unterbrechen und Platz für neue Render-Dateien schaffen. Dabei habe ich dann versehentlich den Ordner mit den Vorlagen für Intro und Outro gelöscht und so musste ich diese wieder einmal neu erstellen. Das Kamera-Geräusch am Ende der vorherigen Video habe ich dabei übersehen und erst nach dem Youtube Upload beim Probeschauen bemerkt, dass da eigentlich etwas fehlt.

Dieses Video ist im Format ProRes 422LT übrigens knapp 40 GB groß. Ich habe es diesmal nicht erneut im Format 1080p gerendert sondern es einfach auf meinem MacBook mit dem Quicktime Player geöffnet und als 1080p Video exportiert. Danach war die Datei noch knapp 4 GB groß. Den Upload habe ich über Nacht erledigt und er hat fast 12 Stunden gedauert.

Was im Video so leicht und einfach aussieht ist also mit wirklich viel Aufwand verbunden. Ich würde mich sehr freuen wenn Euch das einen „Daumen nach Oben“ oder vielleicht auch ein YouTube-Abo wert wäre.

Nun aber viel Spaß beim Anschauen 🙂

Fotoschule – Teil 5

Die Sommerpause ist beendet und ich nutze derzeit die dunklen kalten Winterabende für das eine oder andere YouTube-Video. Gleichzeitig wird natürlich wieder viel experimentiert. Dieses Video habe ich nach längerer Zeit mal wieder mit meiner Panasonic HC-X909 aufgenommen, also mit einer „richtigen“ Videokamera. Als Mikrofon habe ich wieder ein Ansteck-Mikrofon des Herstellers König verwendet, das es bei amazon.de für schlappe 4,20 Euro zu kaufen gibt.

Mit diesem kleinen billigen Mikrofon gelingen überraschend gute Tonspuren und dies ohne weiteres Zutun. Ich habe lediglich das Mikrofonkabel mit einem zweiten Kabel verlängert. Die Tonspur  die ihr im Video hört ist völlig unbearbeitet und ich finde sie gar nicht schlecht!

Im direkten Vergleich zum letzten Video muss ich sagen, dass mir die Video-Qualität der Nikon 1 V1 deutlich besser gefällt. Allerdings ist die Panasonic HC-X909 Videokamera sehr viel flexibler und einfacher zu bedienen. Besonders der dreh- und schwenkbare Monitor macht es äußerst einfach die Kamera korrekt aufzustellen. Außerdem ist die Bedienung mit der kleinen Infrarot-Fernbedienung ist traumhaft einfach. So kann man ohne großes Tam Tam immer wieder schnell die Perspektive wechseln und einzelne Details schön groß aufnehmen. Das macht wirklich Spaß und man ist mit dieser Kamera um Größenordnungen schneller am Ziel als beim Einsatz einer „Fotokamera die auch filmen kann“.

Das im Video erwähnte kleine Filterset gibt es hier:

Hier habe ich noch ein Foto der Nikon 1 V1 das ich eben mit der Nikon D700 und dem alten Ai 2,0/85mm in Verbindung mit einem einfachen Zwischenring aufgenommen habe. Dieses Foto zeigt sehr schön, dass sich die alten Objektive durchaus an modernen Kameras verwenden lassen.

Nikon_1V1_FT1_AiS_14_50mm_1920px

Meiner Meinung nach spielen diese alten Linsen besonders bei Videoproduktionen ihren wahren Stärken aus. Durch die butterweich laufenden Fokusringe gelingen mit alten Ai und AiS Objektiven gefühlvolle „Schärfefahrten“ die mit aktuellen Objektiven wegen der meist etwas „hakeligen“ Fokusringe und der geringen Wege kaum möglich sind.

Hier nochmals die Unterschiede der Objektive:

  1. MF – Objektive: Sie wurden ab ca. 1959 mit „Hasenohren“ angeboten und passen nur an sehr wenigen aktuellen digitalen Spiegelreflex-Kameras.
  2. Ai – Objektive: Zeichnen sich durch den etwas „zerklüfteten Blendenring“ aus und können an allen aktuellen Kameras verwendet werden.
  3. AiS – Objetkive: Man erkennt sie an einer gefrästen kleinen „Delle“ auf der Rückseite des Objektive. Sie sind meist einige Jahre aktueller und können wie die Ai Objektive an praktisch allen aktuellen Kameras verwendet werden.
  4. AF – Objektive: Sie benötigen Kameras mit eingebautem Autofokus-Motor. Der Autofokus ist meist etwas langsamer und mit lauteren Geräuschen verbunden. Sie können umgekehrt an allen traditionellen Kameras ohne Autofokus benutzt werden die keine „Hasenhohren“ benötigen.
  5. AF-D Objektive: Das „D“ steht für „Distance“ und ermöglicht besser Belichtungsergebnisse im Blitzlicht-Betrieb sofern das Blitzlicht D-TTL oder iTTL beherrscht.
  6. AF-S Objektive: Haben einen einbauten „Silent Wave“ Antrieb für den Autofokus (Ultraschall-Motor) und funktionieren an vielen digitalen Nikon Spiegelreflexkameras wie u.a. F6, F5, F4, F100, F90, F90, F75
  7. G-Typen: Objektive ohne Blendenring, funktionieren an alten Kameras wie Nikon F4 oder F801 nur eingeschränkt. Am besten mit der Programmautomatik die ggfs. geshtiftet werden kann.
  8. VR-Objektive: „Vibration Reduction“ für die Vermeidung von Verwacklungsunschärfen bei etwas längeren Belichtungszeiten. Je nach Konstruktion werden zwei bis vierfach längere Belichtungszeiten möglich. Bei der Arbeit mit Stativen sollte man den VR abschalten damit die Objektive korrekt zentriert sind.
    Achtung: Der VR verbraucht viel Strom und saugt schnell den Akku leer wenn der Autofokus häufig aktiviert aber kein Foto aufgenommen wird.

Die meisten MF-Objektive können auf Ai umgebaut werden. Dazu muss man den Blendenring entfernen und eine Kerbe einfeilen. Die Position der Kerbe entnimmt man nach Möglichkeit einem AiS-Objetkiv mit gleicher Lichtstärke.

Mit den folgenden Objektive habe ich bei der Nutzung an modernen Spiegelreflex-Kameras sehr gute Erfahrungen gemacht:

  • AiS 2,8/55mm Micro-Nikkor
  • AiS 1,4/50mm
  • AiS 1,8/50mm
  • Ai 2,0/50mm
  • MF 1,2/50mm (Ai-Umbau)
  • AiS 2,0/85mm
  • AiS 2,0/105mm
  • AiS 2,8/135mm
  • AiS 2,8/20mm
  • AiS 2,0/35mm
  • AiS 2,8/18mm
  • AiS 2,8/28mm
  • AiS 2,8/24mm
  • AiS 3,5/35-70mm
  • AiS 4/80-210mm

Fotoschule – Teil 2

Und da haben wir schon den zweiten Teil meiner kleinen Fotoschule. Diesmal wird das Thema BLENDE – ZEIT – ISO so einfach und anschaulich wie irgend möglich erläutert. Beim Dreh musste ich alles geben! Nach der ersten Hälfte hat wieder der Akku meiner Nikon 1V1 schlapp gemacht, ich hatte ihn seit Teil 1 nicht aufgeladen… Also habe ich die „Bierszene“ mit der Nikon 1 V2 gefilmt, dabei aber versehentlich nicht den richtigen Fokuspunkt gefunden und erst später beim Schnitt bemerkt, dass diese Szene total unscharf ist. Also musste ich noch eine Flasche Bier auf EX trinken – hicks…

Voller Hoffnung ging es danach an den zweiten Anlauf. Doch diesmal war der Ton teilweise so stark übersteuert, dass man es sich eigentlich nicht anhören konnte. Inzwischen war der Akku für die Nikon 1V1 wieder etwas aufgeladen und so konnte ich Versuch #3 starten. Objektiv, Speicherkarte, alles zurück und Take #3 starten. Hier das Desaster, beim Versuch die drei Gläser Bier auf EX zu trinken habe ich mich verschluckt. Man war das ein Gehustete und der Schaum lief mir fast aus der Nase…

30 Minuten später hatte ich mich endlich etwas gesammelt, war aber nun schon leicht begetrunken. Doch für meine Leser und Zuschauer gebe ich alles und so ist Take #4 auch endlich geglückt.

Beim Export des Videos gab es schließlich um kurz nach Mitternacht die gleiche Fehlermeldung wie beim Video zuvor – Arg..

Bildschirmfoto 2013-11-19 um 00.09.00

Also habe ich es wie beim letzten Mal versucht, alle Vorschau-Dateien (Render-Files) zu löschen und los gehts…

Doch dann wieder ein Fehler, langsam aber sicher kriege ich die Krätze…

Bildschirmfoto 2013-11-19 um 00.18.52

Das letzte Update von Final Cut Pro X hat einen echt fiesen Mistfehler eingeschleppt! Was ist zu tun, ich bin leicht angetrunken, hundemüde und für diese ganze Videonummer fällt mir nur noch das Wörtchen „Rotz“ ein. Aber egal, ich will es irgendwie hinbekommen… Also drücke ich Command + A um alle Videoschnipsel gleichzeitig zu markieren, danach erstelle ich daraus einen neuen zusammengesetzten Clip. Nach ein paar Minuten ist dieser fertig und in ein neues Projekt eingefügt. Erneut starte ich den Export und irgendwann um kurz vor 1h in der Nacht klappt es dann endlich – das Leben als YouTuber ist manchmal mehr als grausam…

Der Upload erfolgt über Nacht und am nächsten Morgen ist es schon online und mein YouTube-Hater hat mir auch schon den „Daumen nach unten“ gegeben – wow… Vielleicht hat ja der Eine oder Andere Lust diese negative Bewertungen zu kompensieren und den Daumen nach oben zu drücken, ich würde mich sehr freuen 🙂

 

 

Nikon 1 – Vorbereitung für den großen Systemtest

System_Nikon_1_V1

Wer meinen BLOG in den letzten Wochen verfolgt hat, dem ist sicher aufgefallen, dass ich aktuell einfach sehr großen Spaß am Nikon 1 System habe. Lange Zeit habe ich diesem System kaum Beachtung geschenkt, zu schlecht waren die Kritiken und zu hoch der Preis. Doch als ich dann vor ein paar Wochen im Bonner Cityfoto-Center zum ersten Mal eine Nikon 1V1 in der Hand hielt keimte ein mehr als unerwartete Liebe zu diesem System auf.

Aktuell habe ich mir fast alles zusammengekauft was es für dieses System gibt und für die nächsten Wochen plane ich mehrere Videos und Testberichte zu den einzelnen Objektiven und Zubehörteilen. Während die aktuell noch recht kleine Fangemeinde dieses Systems auf die Vorstellung der Nikon 1V3 wartet, habe ich am Montag eine E-Mail von amazon.de erhalten in der mir ein Angebot zu einer Nikon 1V2 aufgefallen ist. Eigentlich wollte ich ja nur mal „gucken“, aber dann war da diese Nikon 1 V2 – Gebraucht, aber in neuwertigem Zustand… Okay, sie ist weiß und das geht eigentlich gar nicht, aber egal, bei einem Preis der weit unter der Hälfte des aktuellen Neupreises liegt muss man einfach zuschlagen.

Heute ist sie angekommen und ich habe für Euch schnell in der Küche ein paar Fotos gemacht. Für die beiden nächsten Fotos habe ich die Nikon 1J2 mit dem bärenstarken Nikkor AF-S 1.8/18,5mm verwendet. Dieses kleine Ding bekommt man aktuell für etwa 160,- Euro und ich liebe es. Es ist klein, lichtstark, verzeichnet kaum und liefert einfach richtig scharfe Fotos. Aber seht selbst – Fotos anklicken um sie viel größer zu sehen…

Nikon 1J2 versus Nikon 1V2 #1

Nikon 1J2 versus Nikon 1V2 #2

Hier jetzt ein Foto das ich mit der neuen Nikon 1V2 von der Nikon 1J2 gemacht habe. Leider gibt das Gehäuse der Nikon 1J2 nicht wirklich viel her…

Nikon 1J2 versus Nikon 1V2 #3

Und hier haben wir die Nikon 1V1 – diesmal ist das Foto mit meiner Panasonic HC-X909 Videokamera aufgenommen…

Nikon_1_V1_Front_10_30mm

Mein erstes Fazit:

Meiner Meinung nach wird das Nikon 1 System total unterschätzt. Diese Kameras sind hochwertig gemacht und liefern tolle Fotos und supergeile Videos. Angesichts der inzwischen stark gefallenen Preise sind sie nun mehr als konkurrenzfähig. Eine Nikon 1J2 mit 2 Objektiven bekommt man inzwischen fast zum Preis einer Nikon P7700. Bei der Nikon 1J2 kann man die Objektive wechseln und mit dem FT-1 Adapter hat man Zugang zum gesamten Nikon System. Leider gibt es keine Belichtungsreihen und kein schwenkbares Display. Statt dessen ist aber der Chip der Nikon 1 deutlich größer als bei der Nikon P7700. Ein weiterer Nachteil der Nikon 1 Kameras ist auch, dass man keinen normalen Blitzschuh hat und beispielsweise das extrem lichtstarke SB-900 oder SB-910 nicht benutzen kann.

Sehr cool ist hingegen, dass die Nikon 1V1 das gleiche Akku-System wie die Nikon D7000 oder die D800 verwendet. Wirklich unverständlich wiederum, dass man diesen Akku beim Design der Nikon 1V2 nicht beibehalten hat. Nun gibt es schon wieder ein neues Ladegerät und schon wieder neue Akkus die den Akkus der P7100 oder der D5100 zum verwechseln sehen, aber nicht in deren Ladegeräte passen 😦

Wie immer im Leben kann man nicht alles haben. Wo Licht ist, da gibt es auch Schatten und das Nikon 1 System ist nicht frei von Schatten. Wer aber eine unkomplizierte sehr kompakte leistungsfähige Kamera sucht, der ist mit den Komponenten des Nikon 1 Systems meiner Meinung nach sehr gut bedient.

In den kommenden Woche wird es weitere Infos und Videos geben. Für alle die es noch nicht kennen habe ich hier mein neuestes YouTube-Video, das ich vor ein paar Tagen mit der Nikon 1V1 und einem Ansteckmikro aufgenommen habe. Das Ansteckmikro ist sehr cool und der Preis von 4,95 Euro ist einfach der Knaller überhaupt…

Und hier ein ganz kurzer erster Test der Nikon 1J2 mit einem alten 500mm Spiegeltele. Am Anfang sieht man kurz den Bonner Posttower hinten rechts im Bild. Diese Szene habe ich mit einer Nikon D800E und einem 24mm Objektiv gefilmt. Dann kommt die Nikon 1J2 mit dem tollen Spiegeltele. Diese Ding mutiert an der Nikon 1J2 wegen des kleinen Sensors (CX-Format) zu einem 1350mm Teleobjektiv mit Blende 8 und einer Naheinstellgrenze von 145 Zentimetern! Aber sehr selbst was diese Kamera und dieses Objektiv auf eine Entfernung von etwa 2.000 Metern zu Stande bringen…