Nikon D800E – Filmen mit dem SAMYANG 2,8/14mm

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Eines der beliebtesten Objektive für das Nikon FX-Format (Vollformat) ist zweifellos das überragende Nikkor AF-S 2,8/14-24mm. Leider ist dieses Objektiv aber extrem teuer und aufgrund der Tatsache, dass man keine „normalen“ Filter verwenden kann in der Nutzung etwas eingeschränkt. Ich habe mich daher entschieden mir das Nikkor AF-S VR 4/16-35mm zu kaufen und es mit dem sehr preiswerten SAMYANG 2,8/14mm zu ergänzen. Zwar ist das SAMYANG nicht genau genauso leistungsfähig wie das um ein vielfaches teurere Nikkor AF-S 2,8/14-24mm, aber Blickwinkel und Abbildungsqualität sind trotzdem sehr ähnlich und damit ist dieses billige Objektiv letztlich mehr als brauchbar.

Vor ein paar Wochen hatte ich auf Teneriffa die Gelegenheit mich ein paar Stunden lang mit der Nikon D800E, dem SAMYANG 2,8/14mm und meiner Nikon 1 V1 samt AF-S VR 10-100mm PD im Abaco bei Puerto de la Cruz zu vergnügen. Aus dem an diesem Tag eingesammelten Filmmaterial habe ich gestern für Euch ein kurzes Video erstellt. Die Hintergrundmusik ist sehr authentisch, sie stammt von einer kleinen Volklore-Truppe die im Innenhof des Abaco eine Aufführung dargeboten hat. Dort habe ich eine Weile zugeschaut und das bunte Treiben mit meiner Nikon 1 V1 und aufgestecktem Nikon ME-1 Mikrofon gefilmt. Für das Intro im Mietwagen habe ich meinen SONY HDR-MV1 Audio-Recorder verwendet.

Alle Kamera-Schwenks habe ich mit dem SIRUI M3204 und dem SIRUI K-30X Kugelkopf improvisiert. Dieser Kugelkopf ist eigentlich für die Fotografie und weniger für bewegte Bilder gedacht. Und man merkt es auch ganz deutlich, denn es ist gar nicht einfach damit einen wirklich ruckfreien „sauberen“ Schwenk hinzubekommen. Bei den Kamerafahrten, die ich im Garten des Abaco aufgenommen habe, hätte ich besser den kontinuierlichen Autofokus abgeschaltet und alles mit Blende 22 und Ausnutzung der Hyperfokaldistanz aufgenommen. Aber hinterher ist man immer schlauer und daher ist es etwas ärgerlich, dass der Autofokus deutlich sichtbar nachjustiert. Aber letztlich ist es für Euch ein gutes Anschauungsobjekt und wenn Ihr später einmal eine ähnliche Kamerafahrt aufnehmen wollt, erinnert Ihr Euch vielleicht an diese Zeilen 🙂

Hier nun das Video aus dem famosen Abaco. Es ist wirklich kurz denn ich habe viele Einstellungen beispielsweise aus der liebevoll dekorierten Küche weggelassen damit es Euch nicht langweilig wird.

Hier noch einige Fotos für jene unter Euch die sie noch nicht kennen.

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Hier noch ein Foto das ich einige Tage zuvor mit dem SAMAYANG 2,8/14mm mitten in der Nacht bei Vollmond und ISO-1600 oben im Gebirge am Fuße des Pico del Teide aufgenommen habe.

El Teide with transient Lake after a huge storm - Nikon D800E & SAMYANG 2,8/14mm

Nikon 1 V2 – Filmen im Tierpark

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen nach unserer Rückkehr aus Teneriffa ein einziges großes Video zu erstellen. Aber nun habe ich irgendwie Spaß daran einzelne Teile zu kurzen „handlichen“ Videos zu verarbeiten. Heute habe ich ein neues Video für Euch das ohne viel Schnickschnack auskommt. Es gibt nur einfache Schnitte und zwei sehr sparsame Ausblendungen. Manchmal ist weniger mehr, bei diesem Video sollen nicht die tollen Übergangseffekte aus Final Cut Pro X wirken, sondern die Bilder der wunderschönen Tiere die der Jungle Parque bei Arona im Süden Teneriffas für seine Besucher bereit hält.

Final Cut Pro X - Jungle Park

Während des Video-Schnitts habe ich überlegt ob ich die Bilder des einäugigen Weißkopfseeadlers und seines verletzten „Kollegen“ wegschneiden soll, aber dann habe ich sie doch verwendet. Schließlich gibt es diese Tiere im Jungle Parque und sie sind trotz ihrer Behinderung beeindruckende Tiere. In der freien Natur wären sie sicher längst verendet, hier im Park werden sie liebevoll gepflegt und könnten hier in Ruhe alt werden, wenn sie nicht ständig von en Touristen angepfiffen oder sonst wie geärgert würden. Manchmal frage ich mich, wer im Tierpark eigentlich wen anschaut! Besonders bei den Affengehegen geben viele Menschen oft die deutlich animalischeren oder besser „dümmeren“ Laute von sich.

Im Video kann man die Nikon 1 V2 mit FT-1 Adapter und dem Nikon AF-S VR 2,8/70-200mm mehrfach sehen. Diese Aufnahmen habe ich wiederum mit meiner Nikon 1 V1 und dem AF-S VR 6,7-13mm Weitwinkelzoom aufgenommen. Dieses hatte ich dabei auf meinem kleinen Manfrotto Schwebestativ montiert. Einige wenige Sequenzen habe ich auch mit dem wunderbaren AF-S VR 10-100mm PD und der Nikon 1 V1 gefilmt.

Hier habe ich noch einige Fotos die ich „zwischendurch“ schnell aus dem Handgelenkt geschossen habe. Eigentlich wollte ich nur filmen, aber ich bin doch sehr froh, dass ich noch einige schöne Fotos mit nach Hause bringen konnte. Das ist für mich einer der größten Vorteile dieses sehr kompakten Systems. Die Kameras des Nikon 1 Systems machen nicht nur schöne Videos sondern auch sehr brauchbare Fotos.

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Hier noch meine Tipps für das Fotografieren in Zoos oder Tierparks:

  1. Teleobjektive helfen die Motive groß abzubilden und schön vom Hintergrund abzuheben. Bei der Brennweite der Teleobjektive gilt wie fast immer „Mehr ist Mehr“. Doch lichtstarke Superteleobjektive kosten schnell ein größeres Vermögen. Hier sind alle Fotoamateure im Vorteil die Kameras mit hochauflösenden kleinen Chips verwenden und daher zu preiswerteren kürzeren Teleobjektiven greifen können.
  2. Der CX-Chip der Nikon 1 Kameras hat einen Verlängerungsfaktor von 2,7. Damit wird aus einem 100mm Teleobjektiv ein 270er Tele, das ist schon sehr brauchbar. Besser ist ein 200er Tele, dass dann einem 540mm Tele entspricht. Wer nun noch einen 1,7-fach Teleconverter verwenden kann, der kommt auf sagenhafte 918mm und kann damit aus Entfernungen von ca. 10 Metern Motive die etwa einen Meter groß sind sehr schön abbilden.
  3. Etwas größer sind die Sensoren der Kameras des Micro-Four-Thirds-Systems (HFT oder auch M34). Hier hat der Chip der Kamera 1/4 der Größe eines normalen Kleinbild-Dias. Dieses wird häufig als „Vollformat“ bezeichnet und hat 24x36mm. Verglichen mit den 6x7cm einer Mamiya RZ-67 ist das natürlich immer noch winzig, aber das ist ein ganz anderes Thema. Der Sensor einer MFT Kamera hat also die halbe Diagonale einer Kleinbild bzw. „Vollformatkamera“. An einer MFT Kamera kann man mit entsprechenden Adaptern diverse Fremdobjektive anbringen. Für das System werden Zoom-Objektive mit einer Brennweite bis ca. 200mm angeboten, die wegen des Verlängerungsfaktors von 2.0 einem 400er Teleobjektiv entsprechen. Wer ein Vollformat-Fremdobjektiv via Adapter benutzt muss in der Regel alles manuell einstellen, hat keinen Autofokus und keinen Bildstabilisator. Das sollte man beim Kauf eines entsprechenden Adapters bedenken!
  4. Wer beispielsweise mit einer Nikon D7000 zur Fototour ausrückt hat einen DX-Chip der halb so groß ist wie ein 35mm Diapositiv. Damit ist die Diagonale um den Faktor 1.5 kleiner als bspw. bei einer Nikon D800 mit einem „Vollformatchip“. Wer mit einer solchen Kamera im Tierpark schöne Fotos machen möchte, dem würde ich ein 400mm Teleobjektiv empfehlen, das einem 600mm Teleobjektiv im „Vollformat“ entspricht. Ein Telekonverter ist ggfs. auch hier eine sinnvolle Ergänzung. Man sollte beachten, dass nicht jedes Teleobjektiv mit allen Telekonvertern kompatibel ist!
  5. Wer mit einer „Vollformatkamera“ wie beispielsweise der Nikon D800 in den Zoo geht, dem würde ich ein 600er Teleobjektiv empfehlen.
  6. Um Tiere in einem Gehege zu fotografieren sollte man sich wenn möglich einen leicht erhöhten Standpunkt suchen um freien Blick zu haben. Viel Geduld hilft dabei wirklich schöne Fotos zu erhalten. Viele Tiere streifen auf den immer wieder gleichen Bahnen durch ihr Gehege. Wer die Tiere ein wenig studiert kann seine Fotos oft ein wenig „planen“ und wird die besseren Bilder aufnehmen als seine ungeduldigen Kollegen.
  7. Muss durch eine Glasscheibe fotografiert werden, sollte man das Objektiv mit der Gegenlichtblende möglichst direkt vor der Scheibe positionieren. Geht das nicht, kann man mit einem Stück schwarzen Karton oder Stoff störende Reflexionen abschirmen. Wer ein schwarzes T-Shirt trägt ist hier oft im Vorteil und kann sich einfach geschickt aufstellen und damit Reflexionen sehr effizient reduzieren.
  8. Will man Tiere fotografieren die sich in einem vergitterten Gehege aufhalten, so klappt das am besten wenn sie sich etwa in der Mitte des Geheges befinden. Die Kamera setzt man möglichst nahe an das Gitter und wählt ein weit geöffnete Blende. Das Gitter sollte möglichst im Schatten liegen, damit es so gut wie möglich in der Unschärfe des langen Teleobjektiven verschwindet.
  9. Tiere die sich direkt am vorderen Gitter befinden braucht man gar nicht erst zu fotografieren, das wird eh nichts 🙂
  10. Besucht man den Tierpark an kalten Tagen sind meist weniger andere Besucher zugegen. Die Tiere sind entspannter und man macht die besseren Fotos.
  11. Gute Vorbereitung hilft Zeit zu sparen. Meiner Erfahrung nach ist es besser sich auf einige wenige Tierarten zu konzentrieren statt zu versuchen, an nur einem Tag alle Tiere eines Parks abzulichten.

Fazit:

Auch wenn viele ambitionierte Amateure angesichts einer Nikon 1 oft die Nase rümpfen, kann man mit dieser Kamera gerade in Tierparks wirklich tolle Fotos und Videos machen. Bereits ein relativ preiswertes leichtes 200mm Teleobjektiv ermöglicht dank des kleinen Chips dieser Kamera bereits teils atemberaubende Abbildungsmaßstäbe. Eine Vollformatkamera mit vergleichbarem Abbildungsmaßstab schlägt schnell mit mehr als 10.000 Euro zu buche und wiegt ein vielfaches. Hier heißt es also abzuwägen zwischen Kosten, Gewicht und Nutzen.

Sehr cool ist, dass die Nikon 1 in Verbindung mit dem FT-1 Adapter moderne Nikon Objektive praktisch vollständig ausreizen kann. Autofokus, Bildstabilisator, alles funktioniert so wie man es gewohnt ist. Damit ist meiner Meinung nach die Nikon 1 bei der „preiswerten“ Fotografie in Zoos und Tierparks derzeit unschlagbar.

Fotoschule Teil 9 – Reisefotografie III

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Im Vergleich zum Winter des letzten Jahres kann man diesen Winter eigentlich gar nicht so wirklich ernst nehmen. Der Grund ist ebenso einfach wie plausibel: Kalt ist woanders

Und weil sich auch beim Wetter im alles fein auszugleichen versteht, müssen gerade die Menschen in den USA und Russland heftig frieren während die dort nach Süden wandernden extrem kalten Luftmassen reichlich warme Luft von Nordafrika hinauf zu uns nach Europa drücken. Trotz des milden Wetters habe ich aktuell wieder einmal fieses Halsweh und die meiste Zeit des Wochenendes mit Tee und warmen Decken auf dem Sofa verbracht. Und weil das so extrem langweilig ist, habe ich von den schon auf Teneriffa vorbereiteten Videodateien ein neues Video zum Thema Reisefotografie für Euch bei YouTube hochgeladen.

 

Bereits gestern habe ich ein Video hochgeladen, das am gleichen Tag mal schnell zwischendurch entstanden ist. Es hat zwar mit der Fotografie nur wenig zu tun, aber vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen unter Euch wie sich der SONY HDR-MV1 im Soundcheck gegen eine GoPro HD HERO 1080 schlägt.

 

Für alle die es noch nicht kennen in hier der zweite Teil zum Thema „Reisefotografie“.

 

Damit alles rund ist, habe ich hier noch den ersten Teil für alle die ihn noch nicht gesehen haben.

 

Ich hole mir jetzt eine Tasse heißen Tee aus der Küche und hoffe, dass ich pünktlich zu Beginn der neuen Woche wieder fit bin.

Fotoschule Teil 8 – Reisefotografie auf Teneriffa

Nach der Rückkehr aus Teneriffa habe ich nun einiges an Videomaterial woraus ich noch das eine oder andere kurze Video erstellen kann. Nachdem ich Euch im letzten Teil gezeigt habe was ich auf Reise aktuell dabei habe und wofür das alles ist, gibt es heute ein etwas kürzeres Video das ich nach einer Straßensperre schnell in meinem Auto auf Teneriffa improvisiert habe. Beim Schnitt habe ich noch ein wenig „Teneriffa-Bonusmaterial“ darunter „geschummelt“.

In den nächsten Tagen wird es hoffentlich einen kurzen dritten Teil zu diesem Thema geben. Danach habe ich noch etwas Material für einen Vergleich des SONY HDR-MV1 mit der GoPro HD-HERO 1080. Sobald das alles verarbeitet und veröffentlich ist werde ich mich langsam aber sicher mit dem Schnitt des eigentlichen Reisevideos beginnen. So seid Ihr dann schon ein wenig eingestimmt und könnt hoffentlich mit den Locations aus dem Reisevideo etwas mehr als nur den Namen verbinden.

Ich wünsche Euch viel Spaß mit dem neuen Video 🙂

Ach ja, in meinem Video habe ich auch das „Glück“ angesprochen. Hier habe ich noch ein etwas älteres Video das ich im Jahr 2011 mit meiner Nikon P7000 im Monument Valley aufgenommen habe. An diesem Tag habe ich auf eine ganz besonderes Event gehofft und es sah lange so aus als wenn es nichts werden würde. Aber dann konnte ich doch noch ein paar schöne Fotos machen.

Am Tag danach habe ich gehofft, dass es noch besser wird, denn dieses Schauspiel gibt es im Frühjahr und im Herbst an jeweils drei Tagen im Jahr. Am zweiten Tag ist das Schauspiel etwas ausgeprägter und am dritten Tag sieht es etwa so aus wie am ersten Tag. Welcher Tag laut Kalender wirklich perfekt ist, das kann man in den einschlägigen Internet-Foren erfragen oder man hat eben gleichgesinnte Mitstreiter die bereit sind sich zusammen mit Euch die Beine in den Bauch zu stehen und ordentlich lange für eine gutes Foto zu frieren. Aber ob das Wetter dann auch wirklich so mitspielt wie man es sich erhofft, das steht auf einem ganz anderen Blatt.

Also viel Spaß bei diesem Video das ich nach meinem damaligen Fotofreund Allan Vasenius aus Los Angeles benannt habe. Hier ist noch ein Foto das Allan mir später geschickt hat.

The Vasenius Shadow at Monument Valley

Nach meiner Rückkehr hat Allan mir eine E-Mail geschickt in der er seine Reise für mich und seine Freund zusammengefasst hat. Ein paar schöne Fotos gibt es dort auch zu sehen.

Teneriffa 12-2013 – Tag 22

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Nach drei Wochen auf dieser tollen Insel müssen wir heute wieder heim fliegen. Der Hinflug mit den spartanischen „German Wings“ war extrem holprig und die vielen Turbulenzen haben den meisten Fluggästen das schiere Entsetzen in die Augen getrieben. Mir ist aufgefallen, dass sich auf dem Hinflug die meisten Gäste eher ruhig verhielten…

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Oft ist die Stimmung an Bord eine wenig ausgelassen, alle Fluggäste schnattern alle wild durcheinander, stehen im Gang und reden stundenlang über alle Belanglosigkeiten unseres kurzen Daseins auf dieser schönen Welt. Bei unserem Hinflug war das grundlegend anders. Alles saßen brav angeschnallt ihn ihren Sitzen, kämpften mit Angst und Brechreiz und schauten teils ängstlich auf die sich hin und her biegenden Flügel unseres Fliegers.

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Für den Rückflug mit airberlin haben wir deutlich mehr Glück mit dem Wetter. Die Maschine soll um 19h40 starten, also ist 17h30 eine gute Zeit für den Check-In am Flughafen. Im Hotel liegen Mappen der einzelnen Reiseveranstalter aus. Dort haben wir am Vortag nachgesehen ob alles planmäßig ablaufen wird.

Wegen des späten Abflugtermins haben wir am Morgen nochmals alle Zeit der Welt und genießen das tolle Wetter in der Sonne auf der Terrasse vor dem Frühstücksraum. Unsere Koffer haben wir zum Teil schon am Vorabend gepackt und so sind wir um 11h abmarschbereit. Ein Problem ist, dass unser OPEL Meriva keine Ablage für den Kofferraum mehr hat. Alles was in diesem Auto transportiert wird ist also von außen mehr als gut einsehbar. An eine letzte Tour weit ab von unserem Mietwagen mag ich daher gar nicht denken. Also treffen wir uns ein letzten Mal mit unseren Freunden unten in La Paz dem deutschen Viertel von Puerto de la Cruz. Wir parken unser Auto so, dass wir es im Blick haben während wir die warme Sonne bei einem letzten Barraquito genießen.

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Gegen 12h30 machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Den Weg kennen wir inzwischen wie im Schlaf und wo wir unseren Mietwagen abgeben müssen ist auch kein Geheimnis mehr. Vor zwei Jahren habe ich versehentlich den Schlüssel unseres Mietwagens nicht abgegeben und dies erst nach der Sicherheitskontrolle bemerkt. Das war ein wenig blöd aber letztlich unkritisch weil noch genug Zeit war um zurück zum CICAR Büro zu laufen und mich erneut bei der Sicherheitskontrolle anzustellen. Heute habe ich das im Kopf und so vergesse ich es nicht wieder!

So recht habe ich keine Ruhe um noch irgendwo einen Spaziergang zu unternehmen. Am Flughafen treffen wir daher viel zu früh ein. Ich gebe kurz den Schlüssel des Mietwagens ab und schaue mal ob schon ein Schalter von airberlin geöffnet hat. Wir haben erst 14h und unser Flieger soll um 19h40 starten, da wäre es toll wenn wir die Koffer abgeben und uns noch ein wenig die Umgebung anschauen könnten. Aber dieser relativ kleine „Provinzflughafen“ ist darauf nicht vorbereitet. Alle Koffer kommen auf Wagen die gezielt am Ende der Förderbänder für das Gepäck aufgestellt werden. Die airberlin Fluggäste die ab 14h eingecheckt werden wollen nicht nach Köln, würde man uns jetzt auch einchecken, so würden unsere Koffer irgendwo, aber nicht in Köln landen und das wäre eine mittlere Katastrophe.

Wir erfahren, dass unser Flug am Schalter 28 und 29 ab 17h40 eingecheckt wird. Also warten wir dort hübsch brav bis wir endlich an der Reihe sind.  Immer wieder kommen Urlauber die auch nach Köln/Bonn fliegen wollen. Alle sehen den besetzten Schalter 28 und wollen sofort einchecken, aber alle sind wie wir zu früh und müssen ebenfalls warten.

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Als unser Schalter endlich um 17h40 nach langen Stunden geöffnet wird stehen wir tatsächlich am Anfang der Schlange und werden als erste Fluggäste eingecheckt. An den Sicherheitskontrollen ist viel los, aber es klappt alles mehr als problemlos. Nun haben wir noch mehr als eine Stunde bis zum Boarding. Auf der Suche nach dem Irish Pub in dem wir sonst immer gewartet haben müssen wir leider feststellen, dass es ihn nicht mehr gibt. Statt dessen ist dort nun ein etwa doppelt so großer Mix aus Imbiss und Take-Away. Ich organisiere uns zwei kleine Flaschen Rotwein, zwei Sandwiches und eine kleine Toblerone, das kostet fast 20 Euro – Flughafenpreise!

Als wir im Flieger sitzen haben wir Platz 13 A und B – also linke Seite in unserer Boing 737-800 und sogar VOR den Triebwerken. Eigentlich ein mehr als idealer Platz um beim Start ein wenig zu filmen oder schöne Fotos vom Pico del Teide zu machen. Aber wegen des späten Starts ist es schon stockfinster und der Teide ist ebenso wenig zu sehen wie der unbeleuchtete Rest der Insel. Mein großes Reisevideo wird also ohne eine entsprechende Szene auskommen müssen. Oder ich nehme einfach eine Sequenz aus einem der letzten Jahr, „das merkt eh keiner“ 🙂

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Der Flug ist relativ kurz und mehr als problemlos. Der Service bei airberlin ist vorbildlich und wird sind froh, dass wir nicht ständig das Portemonnaie zücken müssen nur um einen Schluck Wasser zu erhalten. Mein Account bei WatchEver ist inzwischen ausgelaufen und so habe ich aktuelle keine Filme mehr die ich auf dem Rückflug anschauen kann. Alles was noch im Offline-Modus verfügbar war, habe ich in den letzten Tagen schnell „weggeguckt“. Nun bin ich ganz gespannt auf die dritte Staffel der sehr coolen Serie „True Blood“. Weil ich eh nichts zum Anschauen habe, lehne ich mich in meinem Sitz entspannt zurück und genieße unter meinem BOSE QuitComfort 15 die Abgeschiedenheit vom Fluggeschehen und die wunderbare stille bei leiser musikalischer Berieselung aus meinem Smartphone.

Als wir in Köln landen ist es kurz vor 2h in der Nacht. Am Gepäckband ist mein Koffer einer der allerersten, ganz kurz danach kommt Sandras Koffer – super!! In Köln ist es nasskalt und wirklich ungemütlich, daher sind wir froh, dass wir sofort ein schönes großes Taxi finden, in das all unser Gepäck auf Anhieb hineinpasst. Geld für das Taxi habe ich noch übrig und so klappt der Transfer vom Flughafen bis nach Hause wirklich problemlos. Als wir mitten in der Nacht um 3h endlich daheim im Bett liegen sind wir ziemlich erledigt aber auch sehr froh wieder heil daheim zu sein.

Am nächsten Morgen sind die Augen verklebt, der Kopf tut weh und ich habe noch ein wenig mit den Folgen des Fluges zu kämpfen. Mir schlägt die Luft und den Flugzeugen immer schwer auf die Atemwege. Dass es bei airberlin immer mal wieder einen kostenlosen Schluck Wasser gibt hilft da ein wenig. Nach drei Wochen auf Teneriffa schmeckt der erste frische Kaffee aus dem tollen eigenen Vollautomaten irgendwie fremd und ungewohnt. Wirklich gut schmeckt das eigentlich nicht, aber er macht wach und hilft mir den ersten Tag in Deutschland im Jahr 2014 anzugehen.

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Deutschland hat uns also wieder und in ein paar Stunden bin ich schon wieder in meinem kleinen Mainzer Appartement und morgen pflichtbewusst und pünktlich im Büro. Die Reise war wieder wunderbar und ich habe mich so erholt wie ich es gehofft hatte.

Die allerbesten Fotos sind gleich am Anfang der Reise nachts oben am Pico del Teide entstanden. Ich bin also mit meiner „Beute“ ganz zufrieden und das was ich nicht geschafft habe, werde ich vielleicht im Dezember dieses neuen Jahres nachholen. Aber schauen wir mal, jetzt kann 2014 erst einmal kommen…

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