Das perfekte Stativ – Teil 4

Meine erste Spiegelreflexkamera habe ich im Alter von 14 Jahren geschenkt bekommen, eine Praktica Super TL2. Etwa ein Jahr später habe ich mir von meinem Taschengeld ein Velbon Stativ gekauft. Es war aus silbrigem Aluminium, hatte eine Mittelsäule die man mit einer Kurbel bewegen konnte und einen Neiger der eigentlich für Filmkameras gedacht war. Ich habe es geliebt und es war mit etwa 100 DM für mich das einzige was ich mir leisten konnte. Viele Jahre habe ich es immer wieder benutzt. Nachts auf Autobahnbrücken oder kurz nach Sonnenuntergang im ersten Schnee in meiner Heimatstadt.

Später als ich dann begann mit Nikon Kameras zu fotografieren war es in Vergessenheit geraten und ich weiß bis heute nicht wo es abgeblieben ist. Ein Ersatz musste her und weil das Geld damals sehr knapp war habe ich mich gegen ein teures Cabon-Stativ entschieden. Mein Wahl fiel auf das Manfrotto 190CLB das ich Euch im Video weiter oben gezeigt habe. Mit  diesem Stativ habe ich die unterschiedlichsten Stativköpfe ausprobiert. Manfrotto, FLM, Gitzo, Bilora, da war fast alles schon einmal drauf. Im Jahr 2005 hatte ich es beispielsweise mit auf dem höchsten Berg Spaniens. Hier seht ihr es mit dem FLM Centerball 38FT, einer Nikon D2x und dem Nikon AF-D VR 80-400mm Telezoom.

Manfrotto 190CLB - Nikon D2x - Pico del Teide - Teneriffa

Hier ist das Foto das ich kurz vorher mit der D2x aufgenommen habe. Dabei war die Mittelsäule EINGEFAHREN! Ich habe sie im oberen Foto nur als „gestalterisches Mittel“ herausgezogen 🙂

La Gomera - Le Hierro - Nikon D2x - Nikon AF-D VR 80-400 - Manfrotto 190CLB

Zum ursprünglichen Lieferumfang gehörte der Manfrotto 141RC Dreiwegeneiger.

Mit diesem sperrigen Ding konnte ich mich nie anfreunden und habe ihn irgendwann meiner damaligen Freundin geschenkt. Sie fand ihn großartig und hat sich ein dazu passendes Stativ gekauft. An diesem Beispiel sieht man wie unterschiedlich die Ansprüche sind. Ich wollte immer einen möglichst präzise laufenden Kugelkopf mit geringem Packmaß. Meine Freundin hat bei diesem Kugelkopf nie wirklich verstanden wann man welche Schraube in welche Richtung zu drehen hat. Beim Manfrotto 141RC war es sofort klar, dieser Stativkopf ist „selbsterklärend“. Ich mag ihn nicht und manchmal ist es gar nicht so einfach den Nachfolger des Manfrotto 190CLB ohne diesen Neiger zu bekommen.

Ich habe ein wenig für Euch geforscht. Das Manfrotto 190CLB gibt es nicht mehr, aber unter dem Namen „Stativ Basic“ ist ein sehr preiswertes robustes Pendant lieferbar. Den Getriebeneiger gibt es in einer kleinen preiswerten Version und der teuren großen Profivariante,

Das perfekte Stativ – Teil 3

Die Arbeit mit einem krassen Teleobjektiv und einer professionellen hochauflösenden Kamera zählt für viele Fotoamateure einen Wunschtraum dar. Ich selbst war jahrelang auf der Suche nach einem perfekten Teleobjektiv das auch wirklich bezahlbar ist. Rückblickend muss ich leider sagen, dass ich mit den „Gurken“ die ich mir gekauft habe letztlich nur eine Menge Geld verschenkt habe. Teuer gekaut und enttäuscht später billig verramscht, das ist mir nicht nur einmal passiert. Irgendwann kam dann der Tag an dem das Koto gut gefüllt war und ich habe mir endlich ein „richtiges“ Teleobjektiv kaufen konnte. Dieses Objektiv habe ich in Kombination mit einer Nikon D2x und einer Nikon D300 schon sehr oft verwendet und die Ergebnisse waren stets grandios. Aber worüber ich mich fast immer geärgert habe, das waren das Stativ und der Stativkopf.

Will man beispielsweise ein statisches weit entferntes Motiv perfekt ins Bild rücken, so kommt es bei der Position der Kamera auf jeden Millimeter an. Da ist es wirklich Nerv tötend wenn der verwendete Kugelkopf die schwere Kombination nicht so recht halten kann. Kaum nimmt man die Hände von der Kamera federn Stativ und Kugelkopf etwas nach und der Ausschnitt ist wieder ein anderer. Das nervt total! Daher habe ich mir irgendwann einen Manfrotto 410 Getriebeneiger gekauft. Damit klappt die präzise Ausrichtung sehr gut, aber nun kann man keine bewegten Motive mehr verfolgen.

Erst mit der hier vorgestellten Kombination aus „Gimbal Head“ und großem Carbon-Stativ habe ich das passende Stativ gefunden. Diese Kombination ist einfach ganz großartig und wer sich gelegentlich eine Naturdoku im Fernsehen anschaut, der sieht immer mal wieder engagierte Fotografen die mit ganz ähnlichen Systemen arbeiten.

Hier habe ich noch ein kleines Test-Video für Euch, das ich mit dem Nikon AF-S VR 4/200-400mm aus dem oberen Video und der Nikon D7000 im Zoo in Neuwied aufgenommen habe. Teilweise kam sogar ein Nikon TC-17E II Telekonverter zum Einsatz. Wer das Video ganz genau anschaut der findet Passagen in denen sich die Kamera ruckartig bewegt. Besonders beim Versuch einen kleinen Panda bei seinem Weg in eine Baumkrone zu verfolgen fällt es auf. Dies liegt daran, dass der im letzten Video vorgestellte Kugelkopf FLM-38FT zwar sehr gut für die Fotografie geeignet ist, aber beim Filmen keine wirklich gute Figur abgibt. Mit dem BENRO GH2 klappt das alles deutlich besser!

Wie im Video versprochen habe ich Euch hier die gezeigten Artikel bei amazon.de herausgesucht:

Das perfekte Stativ – Teil 2

Gestern am späten Abend habe ich für Euch noch schnell ein zweites Video zum Thema „Das perfekte Stativ“ aufgezeichnet, geschnitten und bei YouTube hochgeladen. Auf Musik und anderen Firlefanz habe ich diesmal komplett verzichtet. Beim „Probeschauen“ ist mir auch gerade mal wieder aufgefallen, ich bin ganz schon fett geworden. Die Fresserei in der Kantine bringt mich irgendwann noch um…

Es war auch mal anders, wie man auf diesem Foto sehen kann. Dieses Foto ist 2009 entstanden, nachdem ich etwa 3 Wochen lang allein in Arizona war und mich wirklich viel bewegt habe. In diesem Jahr war abgesehen von einem kurzen Trip mit der Fuji X100 in die Schweiz noch gar keine Zeit für eine Reise. Dementsprechend häufen sich mittlerweile die Pfunde. Es wird echt Zeit mal wieder raus zu kommen und ein paar wirklich guten Motiven „hinterherzulaufen“ 🙂

Am Tag als dieses Foto 2009 entstand hatte ich übrigens mein Manfrotto 190CLB samt FLM Centerball 38FT dabei. Aufgenommen hat es mein Freund Wolfgang.

Hier ist der Artikel zu diesem Foto.

Wer sich für den FLM Centerball und das gezeigte Stativ interessiert, der findet vergleichbare neuere Produkte bei amazon.de:

Im nächsten Video gibt es dann ein ganz großartiges Stativ der Firma und die BENRO GH2 „Affenschaukel“ zu sehen.

Das perfekte Stativ – Teil 1

Wer kennt es nicht, man sieht in einen Katalog oder einer Online-Auktion ein preiswertes tolles Stativ. Nachdem der Postbote es geliefert hat und man alles auspackt ist stellt man fest, dass das Ding ist nicht so wie erwartet. Die Mittelsäule hat Spiel, der Stativkopf ist aus billigem Plastik, am liebsten möchte man das ganze Ding wieder zurückgeben. Mir ging das in den letzten Jahren mehrfach so. Durch einige Fehlkäufe habe ich gelernt worauf es wirklich ankommt. Ein billiges Stativ kann manchmal ganz schön teuer werden. Ein guter Freund hat mir mal gesagt „Um billigen Krempel zu kaufen habe ich nicht genug Geld!“ In diesem Spruch steckt eine Menge Wahrheit.

Das beste Stativ ist das Stativ das man auch dabei hat! In der Regel kann ein Stativ gar nicht schwer genug sein, Masse gibt Ruhe. Jeder der schon einmal mit einem schweren Profistativ gearbeitet hat wird das bestätigen. Fotografiert man jedoch auf Reisen, so muss man das Stativ ggfs. im Flugzeug transportieren und es vielleicht auf langen Wanderungen mit sich herumschleppen. Spätestens jetzt wird man ein schweres Stativ verfluchen. Aber auch in dem Augenblick in dem man mit einem „kleinen Wackelding“ versucht bei etwas Wind in der Blue Hour 10 Sekunden lang zu belichten, wird man dieses Ding ebenfalls verfluchen. Es muss also etwas her das stabil ist und das sich trotzdem halbwegs gut tragen lässt.

Dies ist der Grund für meine neue Reihe „Das perfekte Stativ“. Ich werde Euch einige Stative und Stativköpfe vorstellen die wirklich gut funktionieren, mit der passenden Kamera natürlich! Den Auftakt macht das Manfrotto 732CY mit dem Vanguard GH-100. Das kleine Manfrotto Carbon Stativ ist wunderbar kompakt und herrlich leicht. Zudem ist es wirklich preiswert. In Verbindung mit der gezeigten Kombination aus Pistolengriff und Kugelkopf hat man hier für deutlich unter 200 Euro eine stabile Kombination die in Verbindung mit einer relativ leichten Kamera eine tolle Kombination für die Reise darstellt.

Wenn Ihr Wünsche habt oder ein spezielles Stativ sehen wollt, dann benutzt einfach die Kommentarfunktion. Falls es machbar ist werde ich solch ein Stativ ausleihen und es für Euch auf Herz und Nieren testen.

Hier noch einige technische Details

Manfrotto 700RC2 Composite Video Head

Vor ein paar Tagen habe ich Euch in einem kleinen Unboxing den 700RC2 Video-Neiger vorgestellt. Hier habe ich noch ein kleines Test-Video, das ich in der letzten Woche schnell zwischendurch gemacht habe. Den Arm des Videoneigers habe ich dabei mit einem Gummiband bewegt, das man fast für ein Einmach-Glas verwenden könnte. Der Videokopf war noch ein wenig stramm eingestellt, daher läuft der Schwenk trotz des Gummibands nicht ganz flüssig. Wirklich gute saubere Schwenks sind echt die Köngisdisziplin beim Filmen mit einer Spiegelreflex-Kamera. Der 700RC2 kostet etwa 70,- Euro und somit relativ peiswert. Aber ich habe den Eindruck, dass man den Preisunterschied zu einem x-fach teureren Fluidneiger auch sieht – trotz der Trickerei mit dem Gummiband!

Aber seht selbst – hier ist mein erster Kameraschwenk mit der Nikon D7000 und dem Manfrotto 700RC2 Mini-Fluid-Neiger…