Nikon AW-100 – Bildbearbeitung und Bildqualität

Funktionen wie die Erkennung von Gesichtern, einen Lächelauslöser oder eine Blinzelwarnung kennt heute fast jede moderne Digitalkamera. Die notwendigen Algorithmen programmiert man bei Canon oder Nikon schon seit langer Zeit nicht mehr selbst. Es gibt Firmen die sich auf genau diese Features spezialisiert haben. Daher sind die Funktionen auf bei fast allen Kameras gleich, denn es steckt oft der gleiche Lieferant dahinter.

Auch nicht ganz neu ist die Möglichkeit, Fotos gleich in der Kamera zu bearbeiten. Eigentlich ist das „Bah“ – und fast jeder Fotograf der sich ein wenig mit Photoshop oder ähnlichen Programmen auskennt wird diese Möglichkeit der Bildbearbeitung mehr oder weniger verächtlich abtun. Ich selbst habe sie bislang noch NIE benutzt. Aber da meine Freundin Sandra immer wieder freudig juchzt wenn sie einen neuen Effektfilter in ihrer D5100 entdeckt hat, will ich heute doch mal schauen was es mit dieser Bildbearbeitung direkt in der Kamera auf sich hat.

Mein „Testobjekt“ ist die kleine Nikon AW-100. Nach der Arbeit geht es im letzten Tageslicht von meinem Appartement aus ein paar hundert Meter am Rhein entlang auf eine kleine Fußgängerbrücke. Ein Stativ habe ich nicht dabei, aber es gibt mehrere massive Betonpfeiler auf denen man die Kamera sehr gut abstellen und dann mit dem Selbstauslöser „bedienen“ kann. Später suche ich mit ein Foto aus und schaue mal was die interne Bildbearbeitung so hergibt. Der erste positive Eindruck, man macht nichts „kaputt“. Es werden stets Kopien des bearbeiteten Originals gespeichert. Wirklich praktisch! Weniger praktisch ist, dass man Effekte nicht mehrfach nacheinander anwenden kann. Also eine Kombination aus „Miniatur-Effekt“ und „Delithing“ ist nicht möglich!

1) Hier das verkleinerte völlig unbearbeitete „Originalfoto“. Es ist ganz ok und bei 1000 Pixel Seitenbreite (einfach anklicken) wirklich brauchbar!

2) Das gleiche Foto mit dem Effektfilter „Delithing“. Es ist insgesamt heller und wird sich recht gut für die Ausgabe auf einem Belichtet oder Ink-Printer eignen. Eigentlich gar nicht schlecht und der Effekt ist auch nicht übertrieben!

3) Dieser Filter heißt „Schleier entfernen“. Der Kontrast wird gesteigert und das Bild kommt insgesamt „kräftiger“ daher. Für die Präsentation auf einer Web-Seite vielleicht gar nicht so verkehrt. Auch sind die Kontraste nicht krass übertrieben.

4) Hier ist der „Minatureffekt“ – Farben und Kontraste sind verstärkt und am oberen und unteren Bildrand ist ein Gaußscher Weichzeichner zu sehen. Eine ganz nette Spielerei, die sich aber auch sehr einfach mit Photoshop nachstellen ließe.

5) Hier jetzt ein 90-Sekunden „Blitzbearbeitung“ die ich eben mit Photoshop gemacht habe. Etwas mehr Kontrast und Farbe und ein bisschen „HDR“ aus Photoshop CS5. Hätte man nun noch ein schönes Motiv, so wäre es vielleicht gar kein schlechtes Foto 🙂

Zum Abschluss noch eine nähere Betrachtung der 16 Millionen Pixel der Nikon AW-100…

Im folgenden habe ich mehrere 100% Ausschnitte aus der Bildmitte bei ISO-400, f/3.9 und 0.3s zusammen gestellt.

16.MPix, also Originalgröße. Bedingt durch die ISO-400 ist das Rauschen deutlich wahrnehmbar, auch sind viele Komprimierungsartefakte erkennbar. Die Blätter des Baumes und die Dachziegel können nicht mehr differenziert dargestellt werden.

12 MPix – auch hier fallen die starken Artefakte noch auf, aber die Bildqualität wirkt insgesamt ein wenig besser.

Auch bei 9 MPix sind noch unschöne Artefakte erkennbar. Wir sind schon fast bei der Hälfte der vom Hersteller angegebenen Auflösung angekommen!

6.7 MPix – das ist ein Wert den Kameras mit einem deutlich größeren Chip vor 6 Jahren erreicht haben. Wir sind hier ungefähr auf dem Niveau einer Nikon D1x, wobei ich mir vorstellen könnte, das die Bildqualität der D1x hier immer noch besser wäre. Aber das werde ich in ein paar Tagen mal ausprobieren 🙂

4.7 MPix – das ist etwa das Niveau meiner ersten Canon G2. Alles in allem wäre das ganz ordentlich, doch der Baum erscheint immer noch verwaschen und es sind noch deutliche Artefakte erkennbar.

Nun sind wir bei 2.000 x 1.500 Pixel – sprich bei 3 MPix angekommen. Das ist das Niveau einer Nikon D1h die vor 12 Jahren auf den Markt kam. Die Gebäude erscheinen klar konturiert, es sind kaum noch Bildstörungen zu erkennen und so traurig es auch sein mag, bei etwas längeren Belichtungszeiten und ISO-400 kann man aus einem winzig kleinen Chip eben keine Wunder heraus zaubern.

Diesen kleinen Test werde ich in den nächsten Tagen mal bei gutem Licht und ISO-125 wiederholen. Die AW-100 ist wie vergleichbare Kameras auch, nicht die erste Wahl wenn es darauf geht in den Abendstunden schöne Fotos zu machen. Wie so oft gilt auch hier „Size Matters“ – das hat Roland Emmerich bei der Werbekampagne zu „Godzilla“ schon sehr treffend postuliert.

Ganz ähnlich wird es aussehen, wenn man Bilder aus der Nikon D3x mit Bildmaterial aus einem Mittelformat-Rückteil (bspw. Hasselblad CFV-50) vergleichen wird. Nimmt man dann einen Trommel-Scan eines der perfekten Großformat-Dias à la Andreas Gursky, so sehen sogar die D3x und das Hasselblad CFV-50 relativ alt aus. Doch bei allem stellt sich immer die Frage nach dem WARUM? Was will man mit 100.000.000 Pixeln pro Bild?

Wenn ich einen guten LFP-RIP (Large-Format-Print Raster-Image-Processor) nehme und ein perfektes Bild mit 12 Megapixeln bspw. aus einer D700 in 60 x 90cm bei höchster Qualität auf einem EPSON 7880 drucke, dann habe ich ein wirklich gutes Ergebnis. Mit solch einem Bild macht man, ein geniales Motiv vorausgesetzt, jeden interessierten Kurator oder Galeristen glücklich. Ok, man braucht noch ein sauber gearbeitetes Passepartout und einen schönen Rahmen mit hochwertigem entspiegeltem Glas, aber das war es dann auch!

Bitte korrigiert mich wenn ich hier Unsinn schreibe, aber 16.000.000 Pixel auf wenigen Quadratmillimetern sind meiner Meinung nach einfach nur Blödsinn. Als Ergebnis wird man auch im Jahr 2011 praktisch immer ein Bild mit vielen Artefakten haben das viel digitalen Pixelmüll enthält. Aber es ist das was die Kunden wollen. „Boah die hat sechzehnmillionen Pixel, die macht sicher Fotos die doppelt so gut sind wie meine alte Nikon D80 – boah geil!“ Meiner Meinung nach ist das ein Trugschluss der einfach nur die Festplatten dieser Welt verstopft. Aber „wir“ haben es ja so gewollt 🙂

Nikon D7000 – Fotoexperimente

Es ist Wochenende und der Herbst steht vor der Tür. Sandra geht es gar nicht gut, sie hat tagelang im Bett gelegen, aber irgendwann muss sie mal an die frische Luft. Also geht es mit dem Auto auf die andere Rheinseite, dorthin wo einst der Kölner Dom war – ins Siebengebirge. In einem gewaltigen alten Steinbruch hat sich im Laufe der Jahrhunderte ein schöner kleiner See gebildet, der Dornheckensee. Bewaffnet mit der Nikon D7000, drei Objektiven, dem neuem Carbon-Stativ Typ Manfrotto 732CY und einem Manfrotto Kugelkopf Typ 496RC2 geht es ab in den Wald. Das Laub der Bäume ist noch ziemlich grün, vor ein paar Tagen hatten wir ja auch noch Sommer. Die wirklichen Herbstfarben kommen erst noch!

Das Stativ gab es bei amazon.de für 79,- Euro ein echter Schnäppchenpreis und der Kugelkopf war auch nicht wirklich teuer. Vielleicht reicht das für die nächste Reise völlig aus, schauen wir mal…

Geht man über den „Rheinhöhenweg“ so hat man nach ein paar hundert Metern einen schönen Blick von oben auf den Dornheckensee.

Zweigt man von Nordwesten kommend kurz vorher ab, kann man südwestlich um den See herumlaufen. Dort fällt mir ein schöner alter Holzzaun auf. Also halte ich kurz an und mache mit der D7000 ein paar Fotos. Als Objektiv benutze ich das Nikon AF-S VR 16-85mm. Ausgelöst wird die D7000 mit dem ML-L3 Infrarot-Auslöser. Vor dem Objektiv ist ein B&W Polfiter nach „Käsemann“. Ein teures edles Ding, das aber heute irgendwie keine echte Verbesserung der Farben bewirken will. Später bei der Durchsicht der Bilder komme ich einmal mehr zu der Erkenntnis, dass ein Wald bei schönem Wetter blöd aussieht. Eigentlich braucht man dort Dunst oder Nebel und das weiche Licht des Morgens oder des Abends. Besser ist es noch, wenn es zuvor kurz geregnet hat. Dann ist ein Wald aus fotografischer Sicht erst „schön“.

Da die Bilder recht langweilig sind, hauche ich den Polfilter mal an. Während er langsam abtrocknet mache ich ein Foto nach dem anderen. Die D7000 ist so eingestellt, dass ich sie mit dem Infrarot-Auslöser bedienen kann und sie beim ersten Druck auf den Auslöser den Spiegel hochklappt und beim zweiten Druck den Verschluss auslöst. Autofokus und VR habe ich abgeschaltet, das stört hier mehr als dass es nutzt. Wirklich überzeugt bin ich vom Ergebnis des Experiments aber nicht.

Es geht also weiter. Die Sonne steht hoch und unten am See liegt entweder alles im Schatten oder ist hell und überstrahlt. Schöne Sonnentage sind schlecht für gute Fotos, eine alte Bauernregel – oder war es eine Fotografenregel? Bei bedecktem Himmel hat man einen „natürlichen Diffusor“, das macht sich nicht nur bei Portraits im Freien gut! Also versuche ich mich mal an einem HDR. Das klappt mit dem 3-fach Bracketing der D7000 ganz gut. Man muss nur acht geben, dass man die Kamera auf keinen Fall bewegt und dass Autofokus und VR abgeschaltet sind. Andernfalls werden die Bilder später ich wirklich deckungsgleich sein und sich wenn überhaupt nur mit viele Mühe zu einem HDR zusammen setzen lassen. Aber auch dieses Ergebnis ist eher langweilig und blöd.

Also hole ich das neue Walimex 3.5/8mm Fisheye aus dem Fotorucksack. Vor ein paar Tagen habe ich es in einem Unboxing bei YouTube vorgestellt. Am Ende dieses Videos habe ich damals gesagt, dass ich überlegen würde es vielleicht zurück zu schicken, weil es bei meinen ersten Testaufnahmen mit der D300 die Bildecken abgedunkelt hat. Komischer Weise kann ich diesen Effekt an der D7000 nicht ausmachen. Hier sieht es soweit gut aus? Zurück geschickt habe ich das Objektiv nicht. Der Grund war aber nicht die tolle Qualität sondern meine eigene Faulheit, aber das ist ein anderes Thema.

Mit dem 8mm ist ein wirklich toller Rundblick möglich. Aber man ist bei der Komposition seiner Bilder auch stark eingeschränkt. Ist im Bild ein“Horizont“ klar erkennbar, so sollte er auch etwa in der Bildmitte sein. Andernfalls ist er später im Bild krumm wie eine Wurst. Weil ich es von der Hasselblad inzwischen so gewohnt bin, verwende ich die D7000 auf dem Stativ gern im Live-View Modus. Hier klappt sogar die Bedienung mit dem ML-L3 in Verbindung mit der Spiegelvorauslösung, das ist wirklich praktisch. Und man kann mal eben schnell ein kleines 3 Sekunden-Video aufzeichnen, auch nicht verkehrt!

Ok, zurück zum Bild. Die Kontraste sind wirklich krass und auf den JPG’s sind Fels und Himmel entweder viel zu hell oder die Schattenbereiche viel zu dunkel. Bei der RAW-Konvertierung versuche ich diese Probleme auszugleichen. Vorort habe ich jeweils Belichtungsreihen mit 3 Bildern und 0.7EV Schrittweite gemacht um so die bestmögliche Belichtung so gut wie möglich zu treffen. Aber wirklich gut gefällt mir das Ergebnis auch nicht. Den künstlich aufgehellten dunklen Bildbereichen sieht man deutlich an, dass sie aufgehellt wurden. Und in den ehemals hellen, jetzt abgedunkelten Bildbereichen sehen die Farben wirklich komisch aus. Vielleicht lag es auch an mir und vielleicht wäre ja auch mit anderen Einstellungen ein besseres Ergebnis möglich? Fotografieren ist wie „Malen mit Licht“ – ist das Licht schlecht, bekommt man auch keine schönen Bilder hin!

  • Amateurs worry about equipment
  • Professional worry about money
  • Masters worry about LIGHT

Wenn das Licht schon blöd ist, warum versuchen wir es nicht mit ein paar Infrarot-Fotos, vielleicht sehen die ja ganz cool aus? Ich montiere das famose alte Nikon AiS 2.0/35mm an meine D7000. Davor ist ein HAMA IR-72 Infrarotfilter. An der D7000 ist das 35mm Objektiv kein Weitwinkel mehr. Aber ich stehe vor einem Motiv, das genau danach schreit! Als versuche ich mich an einigen Details. Da der Filter praktisch alles Licht sperrt heißt es, abschrauben, Bild-Ausschnitt wählen, alles einstellen, Filter anschrauben, bei Blende 11 und ISO-100 lange 30s belichten und dann 30 Sekunden lang die abwarten bis die Kamera die Rauschunterdrückung erledigt hat. Eine zeitraubende Prozedur während derer mich die Mücken fast auffressen…

Auch diese Ergebnisse sind allesamt langweilig und blöd. Egal was ich später in Nikon Capture auch veranstalte, sie werden dadurch nicht besser. Schade, dass ich die D700 nicht dabei habe, das wäre mal ein guter Vergleich gewesen. Der Dynamikbereich der D700 ist ungleich höher als bei der D700, schließlich sind die Pixel der D700 fast 300% größer! Sobald mal wieder Zeit ist, muss ich dazu mal eine Testreihe starten!

Es geht weiter und ich komme an eine Lichtung mit tollem Gegenlicht. Nun hauche ich auch mal den Infrarot-Filter an und hoffe auf ein cooles Ergebnis. Aber es ist nur ein Gegenlichtbild mit flauen Kontrasten in der Bildmitte und tiefem Schwarz an den Bildrändern.

Ein paar hundert Meter hinter dem Dornheckensee ist ein kleiner wirklich niedlicher verwunschener See. Man muss ein paar Meter über einen Trampelpfad laufen und unter einigen umgestürzten Bäumen hindurch krabbeln. Auf dem Weg dorthin sieht der Wald ganz toll aus und das Licht erzeugt wunderschöne Farben. Aber auf den Infrarot-Bildern komme diese nicht in den erhofften schönen Grautönen rüber.

Auf dem Rückweg fällt mir auf wie krass die Bäume hier in Reih und Glied angepflanzt wurden. Um dem Bild etwas Tiefe zu geben, positioniere ich die Kamera so, dass ein paar Blätter im Vordergrund sind. Aber der Wind weht sie während der langen Belichtungszeit hin und her und das Ergebnis ist auch langweilig.

Wieder an der kleinen Lichtung versuche ich es erneut mit dem Anhauchen des Infrarot-Filters. Auch positioniere ich wieder ein paar Blätter im Vordergrund. Das Ergebnis ist noch langweiliger…

Ein paar Meter später drehe ich mich noch einmal um und fotografiere die kleine Lichtung im Gegenlicht erneut mit angehauchtem Infrarot-Filter. Die Sonne ist schon ein wenig weiter nach Westen gewandert. Aber das Bild wird dadurch auch nicht besser 😦

Zurück am Dornheckensee versuche ich mich mit einem letzten Infrarot-Foto. Unten am See stehen ein paar Leute. Sie reden und machen Fotos. Später sehen sie wie unwirkliche Geister aus. Das gefällt mir eigentlich ganz gut und ich beschließe etwas später, solche Bilder mal auf einem Markplatz zwischen den Markständen zu machen. Wie das wohl aussehen wird? Lauter Geister beim Gemüsekauf?

Danach verschwindet das 35er Objektiv samt IR-Filter in meiner kleinen Fototasche. Nun ist wieder das neue 8mm Fisheye am Zug. Aus der gleichen Perspektive sind Himmel und See fast gleichzeitig zu sehen – wirklich cool! Ich mache wieder 3-er Belichtungsreihen und kann später aus jeweils zwei Bildern ein Bild zusammen setzen. So wie im folgenden Beispiel. Der obere Bereich ist -0.7EV weniger stark belichtet als der untere Bereich.

Nun drehe ich mich um 90° nach links und drehe die D7000 wieder in das Querformat. Das Fisheye wird angehaucht und während es abtrocknet, knipse ich ein Bild nach dem anderen. Hier fällt auf, dass sich aufgrund der großen Fläche die Frontlinse kaum gleichmäßig „vernebeln“ lässt. Auch trocknet sie unterschiedlich schnell ab. So wirklich gefällt mir das Ergebnis auch nicht…

Zum Ende der Fotosession dann noch ein kleines HDR mit dem Fisheye. Oberflächlich betrachtet ist es ok, aber schaut man sich die vom Wind bewegten Blätter an, so verliert man allen Spaß an HDR-Fotos im Wald. Hier hilft nur eines, eine Kamera mit einem großen Chip und großen Pixeln.

Diese Kamera muss nicht unbedingt eine Nikon D700 sein, eine alte Hasselblad 500CW mit CFV-50 Digitalrückteil würde es auch tun…

Am Ende des Tages gefällt mir das kleine Manfrotto Stativ von allem am Besten. Es ist ausreichend groß und stabil und ich bin mir sicher, dass es im Dezember mit auf die Kanaren fliegen wird. Mal sehen was noch alles mit darf. Eigentlich brauch meine Hasselblad mal wieder „Bewegung“ auch wenn es nur Fuji Velvia 50 sein werden die sich in einem der Magazine bewegen. Aber wer hat schon 14.000 Euro für ein Digitalrückteil, das weder an der SWC noch am Flexbody korrekt funktioniert und das außerdem kleiner als ein Stück 6×6 Diafilm ist…

Hier noch ein Foto der D7000 samt Wasserwaage, 35er AiS, IR-Filter und dem neuen Manfrotto-Stativ. Aufgenommen habe ich dieses Bild mit der kleinen neuen Nikon AW-100. Man beachte das gruselige Bokeh – also die Hintergrundunschärfe! Für schöne Portraits sind Kameras wie die AW-100 nicht wirklich geeignet. Dafür sind die Chips einfach zu klein und die Brennweiten zu kurz.

Gaddafi ist tot – Er hat es so gewollt

Ihm wurde angeboten ins Exil zu gehen und den Rest seiner Tage umgeben von gekauften schönen Frauen mit einem Cocktail in der Hand und einer Zigarre im Mund zu verbringen. Aber er hat sich dagegen entschieden. Allein das zeigt wie verbohrt er war und wie krass er sich an seine schwindende Macht klammerte.

Adolf Hitler, Josef Stalin, Mao Tse-tung, Francisco Franco, Augusto Pinochet, Pieter Willem Botha, Nicolae Ceaușescu, sie alle werden ihm nun Gesellschaft leisten. Möge Kim Jong-il auch bald zu ihnen stoßen und mit ihm der Rest der widerlichen machtgierigen Potentaten dieser Welt.

Doch eines muss uns klar sein, ihre Macht können sie nur mit Hilfe von Heerscharen williger Helfer ausüben. Geldgier, Profitsucht, Opportunismus, Armut und Analphabetismus, das sind die Bausteine einer jeden Diktatur. Und die ach so zivilisierte Welt schaut immer wieder untätig zu. Solange das Schreckensregime eines brutalen Diktators innerhalb einer Region oberflächlich gesehen für „Ruhe“ sorgt und man Rohstoffe und Erdöl bei ihm einkaufen und ihn im Gegenzug mit modernen Waffensystemen beglücken kann, solange wird kein Staatsoberhaupt der „zivilisierten Welt“ ein Interesse daran haben einen brutalen Diktator zu stürzen.

Ok, die Dinge sind manchmal komplizierter, siehe Nord Korea, Afrika, Asien usw. Was hat Europa, was diese Länder nicht haben? Die Liste ist lang, warum werden Finnland, Norwegen, Schweden Dänemark, England, Holland, Belgien, Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien usw. demokratisch regiert? Warum kriegen die Menschen in Libyen, Iran und sonstwo es nicht hin, halbwegs friedlich miteinander zu leben?

Europa hat den 30-jährigen Krieg hinter sich gebracht, es basiert auf säkularisierten Gesellschaften. Die Trennung von Staat und Kirche ist vollzogen, seit Jahrhunderten. All das steht diesen Ländern noch bevor. Erst wenn Fanatismus, Irrglaube aber auch Analphabetentum, Armut und Hunger besiegt sind, wird in diesen Regionen ein wenig Frieden Einzug halten können.

Doch all das ist in weiter Ferne und solange die zivilisierte Welt auf die seltenen Erden, das Erdöl und andere Rohstoffe aus diesen Ländern angewiesen ist, ist der Nährboden für neue Diktatoren bereit. Das fatale, wir alle sind ein kleiner Teil dieses Puzzles. Wir können die Augen davor verschließen, aber sobald wir den Motor unseres Autos starten, den Fernseher einschalten oder den Kühlschrank öffnen verbrauchen oder nutzen wir mit Sicherheit irgendetwas, das es in unserem eigenen Land sehr wahrscheinlich nicht oder nicht in ausreichender Menge gibt. Wir alle sind eines von etwa 6.930.000.000 menschlichen Individuen dieses Planeten. Wir sind Teil des Spiels, ob wir es wollen oder nicht…

A tribute to my BMW K1200r

Eigentlich sollte es ja nur ein kleines Testvideo mit Bildern und Videosequenzen aus der neuen Nikon AW-100 werden. Aber dann passte es mit der Musik nicht und so habe ich noch ein wenig in den GoPro-Videos des Jahres herum gesucht. Am Ende habe ich dann so etwas wie eine „Verbeugung“ vor einem Stück genialer deutscher Motorradtechnik. Neben der K1300 ist die K1200 für mich eines der besten Motorräder der Welt. Kinderleicht im Handling, 100% alltagstauglich, pfeilschnell und trotzdem für wirklich lange Touren geeignet. Das tolle Koffersystems ermöglicht mir den Transport von Kleidung, Notebook und was ich während einer Arbeitswoche alles brauche. So bin ich mesit mit meiner blauen und ab und zu auch mal mit der weißen K1200r Sport nun seit April fast ausschließlich unterwegs gewesen.

Irgendwann hat es an einem Montagmorgen so stark geregnet, dass ich mit meinem Auto zur Arbeit nach Mainz gefahren bin. Aber das war eine der ganz ganz wenigen Ausnahmen. Soviel wie in diesem Jahr bin ich schon ganz lange nicht mehr Motorrad gefahren. Und die vielen glücklichen Momente an Rhein, Mosel, Eifel, Hunsrück, Taunus und vielen anderen schönen Ecken möchte ich nicht missen. Ein Jahr auf zwei Rädern und was für eines!

Heute ging es bei leicht frostigen Temperaturen zurück von Mainz nach Bonn. Ab Montag werde ich wieder mein Auto benutzen. Mein beiden BMWs waren jetzt zur Inspektion, haben frisches Öl in allen Behältern, reichlich Profil auf den Reifen und sind bereit für einen hoffentlich kurzen Winterschlaf.

Hier ist nun mein neues Video. Am Ende gibt es noch eine kleine Überraschung, 200 km/h im 4. Gang und er ist längst nicht „ausgedreht“…

Panoramafotos mit der Nikon AW-100

Die meisten Menschen mögen Panoramafotos. Wer kennt sie nicht diese Situationen im Urlaub wenn man mit seiner kleinen Kamera vielleicht in der Toskana an einem genialen Aussichtspunkt steht und so überwältigt von dem ist was man sieht, dass man instinktiv versucht alles festzuhalten. Nur wie soll man all das was man da sieht in einem kleinen Foto unterbringen? Also macht man mehrere Fotos und versucht sie später zusammen zu kleben. So war das jedenfalls vor 10 Jahren noch…

Wirklich gut erinnere ich mich auch an meine erste Fuji APS Kamera. Das Ding machte Panoramafotos, wie genial! Wenn ich sie heute anschaue muss ich müde lächeln aber damals waren sie absolut sensationell! Irgendwann kam mir eine Canon G2 ins Haus. Ein kleines feines Ding und sie hatte einen Panorama-Assistenten! Ich weiß noch genau wie ich mal an einem kalten klaren Wintertag damit an der Bonner Museumsmeile herumgewandert bin und versucht habe alles auf ein Bild zu bekommen. Heute weiß ich, dass das Blödsinn war, aber versucht habe ich es dennoch. Und von den ersten Prints eben dieser Bilder auf einem Large-Format-Printer war ich schwerstens beeindruckt. Nie zuvor hatte ich ein Bild mit einem Format von 100×30 cm  und noch viel mehr in Händen gehalten, der absolute Wahnsinn!

Nur wie rahmt man das ein? Wie präsentiert man solche Fotos und an welche Wand kann man sie hängen?

Panoramafotos, wir lieben und wir hassen sie! Lieben weil sie cool sind, hassen weil sie so unhandlich sind. Ich denke, dass 99% aller weltweit geknipsten Panorama-Fotos ausschließlich auf Computern angezeigt werden. Man zoomt hinein und heraus und hat dabei das gleiche Problem, das ein Architekt oder Bauingenieur bei der Arbeit mit Auto-CAD hat. Entweder sieht man den ganzen Plan und erkennt nicht, dass man gerade dummerweise eine winzige Toilettenschüssel in der Einfahrt zur Tiefgarage eingefügt hat oder man sie eine Toilettenschüssel und weiß nicht wo die Aufzüge und Versorgungsschächte sind.

Übersicht versus Detailansicht – ein uraltes Problem – nicht nur in der Panorama-Fotografie.

Trotz aller Probleme liebe ich Panoramafotos und habe mir sogar mal eine wirklich sündhaft teure spezielle NOBLEX Panoramakamera gegönnt. Dieses Monstrum nimmt mit einem rotierenden Objektiv Panorama-Fotos auf die ein Format von 6×12 cm haben. Scannt man das ein, erhält es gewaltige Bilddateien mit irre vielen Details. Blöd nur, wenn diese Kamera eine Macke hat und sich der Film nicht korrekt weitertransportieren läßt. Manch einer gibt sie im Fotoladen zurück und tauscht sie gegen eine hagelneue Hasselblad 500CW 🙂

Hier habe ich ein kleines Video meiner NOBLEX, das ich vor langer Zeit mit meinem Nokia N95 aufgenommen habe.

 

Erst als die letzte TFS-Fehlermeldung bearbeitet und die letzte E-Mail beantwortet ist, werde ich heute bemerken, dass es wieder einmal von Mainz zurück nach Bonn geht. 🙂

Also rauf auf mein weißes „Mädchenmotorrad“ und ab in Richtung Norden. Da sie gerade halbwegs sauber ist, mache ich vor meinem Mainzer Appartement mit der Nikon AW-100 schnell noch ein paar Detailfotos und ein kleines Video. Die Sonne scheint aber es ist nicht wirklich warm. Das Bordthermometer zeigt 12 °C, aber egal, nur die „Harten kommen in den Garten“!

Bei Waldlaubersheim verlasse ich die A61 und fahre kreuz und quer durch Weinberge, Täler, Wälder und lande schließlich auf der Hunsrück Höhenstraße. Dort fällt das Thermometer bis auf 8°C und ich gerate in einen kurzen Hagelschauer. Au Backe, die Motorrad-Saison ist wirklich vorbei! Nur gut, dass ich mich irgendwo in den Weinbergen bei Waldlaubersheim vorher ein wenig aufgewärmt und ein paar Fotos meiner schönen weißen BMW K1200r Sport gemacht habe.

Abends hatte ich im AW-100 Handbuch gelesen, dass die neue Nikon AW-100 einen speziellen Panorama-Modus hat. Das wäre hier in den Weinbergen jetzt genau das Richtige! Eine krasses Panorama auf dem man alles aber auch alles sehen kann!

Die Nikon AW-100 kennt einen „normalen“ Panorama-Modus und einen „automatischen“ Modus. Der normale Modus ist so wie früher bei der Canon G2. Man hat einen „Assistenten“ der beim zweiten Teil-Bild einen Teil des ersten Teil-Bildes anzeigt. Das hilft dabei die Bilder auch ohne Stativ relativ sauber aneinander setzen zu können. Man macht Bild um Bild und erstellt später am Computer mit einem Programm wie bspw. Autopano-Pro sein Panorama.

Das kenne ich schon und das funktioniert recht gut!

Aber wie ist der neue automatische Modus? Also versuchen wir es mal!

Ist dieser Panorama-Modus aktiv und man hat ausgewählt, dass man eine vielleicht ein 180° Panorama aufnehmen will, richtet man die Kamera an eines der „Enden“ des „gedachten“ Panoramas, betätigt den Auslöser und dreht die Kamera dann langsam und gleichmäßig um 180° bis zum gegenüberliegenden Ende. Danach wird kurz gerechnet und fertig ist das Bild. Schwenkt man zu schnell oder ist es zu dunkel klappt es mit dem Panorama nicht. Auch sollte man die Kamera im Hochformat halten, dann ist meiner Meinung nach die Auflösung etwas besser.

Nach all der Vorrede habe ich hier nun ein völlig unbearbeitetes Beispielpanorama aus der Nikon AW-100. Anklicken für Originalgröße – ist doch geil – oder?

Und noch ein paar ergänzende „Out-Of-The-Cam-Shots“ (Anklicken für Originalgröße)

Eine „Immer-Dabei“ Hosentaschenkamera in dieser Qualität habe ich mir immer gewünscht. Da kommt (noch) kein Handy mit und man muss während eines Hagelschauers auch nicht darum fürchten, dass die Kamera in der Brusttasche der Motorradjacke nass werden könnte. Es ist eine All-Wetter Kamera, eben eine AW-100!!