Einen WordPress-BLOG selbst hosten

Die Motivation

Einen BLOG bei WORDPRESS.COM zu betreiben ist zunächst kostenlos, einfach und intuitiv. Doch es gibt viele Beschränkungen und Dinge die letztlich doch Geld kosten. Wer seinen BLOG unter einem eigenen Domain-Namen betreiben will muss zahlen. Wer die CSS-Dateien ändern und so seinem BLOG etwas besonderes fernab der vorgefertigten Themes verleihen will muss zahlen. Wer Videos hosten will oder mehr Platz für seine Fotos braucht muss, Du hast es sicher schon erraten, auch zahlen.

Nichts in der Welt ist wirklich kostenlos, nicht einmal bei WordPress.com! Im Jahr 2009 habe ich begonnen meinen ersten BLOG zu schreiben und habe dies anfangs über einen Microsoft Dienst getan, der dann aber wenig später eingestellt wurde. Es gab damals einen „Migration-Assistenten“ der beim Umzug zu WordPress sehr hilfreich war. Allerdings waren das Layout und viele andere Einstellungen verloren und mussten mühsam überarbeitet werden. Meine ersten Videos habe ich damals noch beim Microsoft-Dienst „Soapbox“ hochgeladen und mit dem BLOG verknüpft. Aber, auch das hast Du schon erraten, dieser Dienst wurde kurz danach auch eingestampft weil Microsoft den Diensten von YouTube einfach nicht das Wasser reichen konnte. Alle meine Videos waren plötzlich weg und mein frisch überarbeiteter BLOG mehr eine Kraterlandschaft als ein BLOG.

Nun sind wir ein paar Jahre weiter. Aus https://anscharius.wordpress.com ist mittlerweile http://anscharius.net geworden. Eigentlich ist es nur eine kostenpflichtige Domain mit einer URL-Weiterleitung zu https://anscharius.wordpress.com, mehr nicht! Alle Einschränkungen bestehen also weiterhin! Man kann nicht einfach mal ein PlugIn installieren oder das Design seines BLOGs so anpassen wie man sich das vorstellt.

Bereits vor rund zwei Jahren ist der Speicherplatz für eigene Bilder so knapp geworden, dass ich viele alte Artikel hätte löschen müssen um neuen Platz zu schaffen, oder wieder hier und dort etwas Geld zu bezahlen… Recht lange Zeit habe ich daher alle Fotos, die eigentlich für den BLOG bestimmt, waren bei flickr.com hochgeladen und einzeln mühsam mit jedem Artikel verknüpft. Was für ein Aufwand und flickr.com ist auch nicht ganz kostenlos… Im Laufe der Zeit ist mein flickr Photostream dann immer populärer geworden und aktuell habe ich mehr als 1.600 Follower bei flickr.com und mehrere tausend Bild-Aufrufe pro Tag. Würde ich hier Detailfotos von Motorrad-Gepäckträgern usw. veröffentlichen um sie mit meinem BLOG verknüpfen zu können, so wären viele meiner Follower auf flickr.com wohl mehr als irritiert.

Die neuen BLOGs

All das hat mich vor einigen Tagen bewogen meinen BLOG anscharius.net nach anscharius.com umziehen zu lassen. Alle Artikel habe ich der Reihe nach exportiert, im neuen BLOG importiert, teilweise überarbeitet und insgesamt wirklich viel Zeit investiert. Alles was es hier zu lesen gibt, das gibt es nun auch im neuen BLOG, aber ohne die beschriebenen Beschränkungen. Und so sieht der neue BLOG aus…

anscharius-com-BLOG

 

Bereits vor einigen Tagen hatte ich schon von meinen Plänen für eine große Motorradreise berichtet. Um diese Reise für alle Motorrad-Fans klar abzugrenzen und das Stöbern zu vereinfachen, habe ich einen zweiten BLOG unter der Domain http://100-Days-of-Freedom.com eingerichtet. In diesem neuen BLOG habe ich in den letzten Tagen die „festen Einträge“, also das was über die Menüleiste geöffnet werden kann, deutlich ausgebaut.

Schaut doch mal rein?

100-Days-of-Freedom-BLOG

Die Realisierung

Um einen BLOG fernab von WordPress.com zu betreiben braucht man, wieder richtig geraten, einen eigenen Web-Server. Einen solchen Web-Server habe ich schon seit rund 6 Jahren und betreibe dort meinen kleinen Bilderladen unter http://magnumprints.com. Dieser Server steht im Rechenzentrum der „1 & 1 Internet AG“. Alles in allem kostet dieser Web-Server etwa 100 Euro im Monat. Inbegriffen sind mehrere Domains und ein eigener Mail-Server und natürlich das Shop-System. Im Paket enthalten ist auch eine MySql-Datenbank sowie PHP in der Version 5.5. Mit diesen Voraussetzungen kann man auf einem solchen Server sehr einfach einen eigenen WordPress-BLOG betreiben.

Die Realisierung ist vergleichsweise einfach:

  1. WordPress von wordpress.org herunterladen
  2. Unterverzeichnis für den BLOG auf dem Web-Server anlegen
  3. Neue Domain registrieren und auf das Verzeichnis für den neuen BLOG verweisen lassen
  4. Neue Datenbank für den BLOG anlegen
  5. Datenbank, Benutzer, Passwort usw. in WordPress Konfiguration eintragen
  6. Mittels FTP Programm alle WordPress-Komponenten in das neue Verzeichnis auf dem Web-Server hochladen
  7. WordPress-Installationsroutine über den Web-Browser aufrufen
  8. Installation durchführen
  9. WordPress-Theme auswählen und anpassen
  10. Diverse WordPress PlugIns installieren
  11. Artikel im BLOG auf WordPress.com in kleinen „Portionen“ als XML-Datei exportieren
  12. Maximalen Speicherbedarf usw. über php.ini konfigurieren
  13. Über passendes Import-PlugIn in neuen BLOG importieren
  14. Artikel falls notwendig überarbeiten, Artikelbilder zuweisen usw.

Der Zeitaufwand für einen solchen Umzug kann je nach Anspruch aber wirklich immens sein. Für den Umzug von anscharius.net nach anscharius.com habe ich alles in allem etwa 40 Stunden benötigt. Im neuen BLOG 100-Days-of-Freedom.com stecken mittlerweile etwa 100 Arbeitsstunden.

Alles in allem hat sich die Mühe aber gelohnt. Künftig kann ich völlig frei schalten und walten, Bilder hochladen und einbinden wie ich es mag und vor allem darf ich nun ein wenig Werbung in meinen BLOG integrieren, was laut der Richtlinien auf WordPress.com grundsätzlich für kostenlose NICHT selbst gehostete BLOGs untersagt ist. So kommen in den nächsten Monaten vielleicht ein paar Euros zusammen mit denen sich hoffentlich die Kosten für den eigenen WebServer decken lassen. Dann wäre der BLOG wirklich „kostenlos“, lediglich die viele Arbeit muss man investieren und die kann einem BLOGGER eh niemand bezahlen 🙂

Ich wünsche Euch viel Spaß auf meinen neuen Web-Seiten und freue mich auf Euer Feedback!

Die Pflege dieses BLOGs kostet viel Zeit und Geld. Bitte unterstütze mich mit einer Spende. Nur so kann dieser BLOG weiterhin existieren.

paypal-donation

8 Antworten auf „Einen WordPress-BLOG selbst hosten

  1. Ich kann deinen Leidensweg gut nachvollziehen, habe ich ihn doch selber in ähnlicher Form durchlebt. Allerdings bin ich nach einem kurzen Abstecher bei einem selbstgehosteten Blog wieder zu wordpress.com zurückgekehrt. Der Admin-Aufwand war mir einfach zu gross.

    Ich wünsche dir aber viel Spass und Erfolg mit deiner Lösung.
    Daniel

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  2. Hallo Ansgar
    Deine Bolg-Site auf deinem neuen Server ist im Seitenaufbau jedenfalls viel schneller geworden. Dies Ist immer schön. 🙂
    Was mir halt nicht so gefällt ist die negativ Schrift auf schwarzem Grund. Ist bei vielen andern Fotoblogs auch so. Der starke Kontrast im Schriftbild ist dadurch stenger zu lesen.
    Deine Beiträge haben meistens ‚etwas‘ lesenswerten Text. 😉
    Aber auch mit dem Dunkelkammer-Hintergrund werde ich deinem Blog natürlich weiter folgen.
    Gruss Fredi

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    1. Uiiii, …
      … ist ja gar nicht mehr negativ. 🙂
      Ich habe ich doch voll deine Domains durcheinander gebracht.
      Ich nehme den Gestaltungsinput natürlich zurück.
      Gruss Fredi

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      1. Fredi, extra nur für Dich habe ich dafür gesorgt, dass es jetzt dunkle schöne große Schrift auf papierweißem Untergrund gibt 🙂 Hier beim „kostenlosen“ WordPress-BLOG kann ich das leider nicht ohne weiteres ändern. Ich müsste ein komplett anderes Theme verwenden oder auch hier dafür zahlen, dass ich ein Custom CSS anlegen darf…

        Aber das ist ja genau einer der Gründe für den neuen BLOG!!

        Mit dem neuen Theme wird auf der Startseite von den einzelnen Artikeln nur eine Zusammenfassung angezeigt. Damit geht der erste Aufbau viel schneller und flüssiger von statten. Ich habe mal mit einigen Google-Tools die Performance analysiert, sie ist bei meinem eigenen Server nicht schlechter als beim Hosting über WordPress.com. Das ist schon mal sehr positiv. Einige Änderungen könnte ich allerdings noch durchführen. Aber da muss ich mich noch etwas einlesen, ich will meinen schönen neuen BLOG jetzt nicht wegen der Verkürzung der Ladezeiten um einige Millisekunden versehentlich lahmlegen.

        Also, viel Spaß mit dem neuen Design!!

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  3. Gerade heute habe ich nachgedacht meinen Blog umzuziehen. Obwohl noch recht neu und mit wenigen Blogs, so habe ich mir auch schon Sorgen gemacht, was nun wieder alles zu machen ist … und meine, naja ca. 30 follower werde ich wohl verlieren …. Daher herzlichen Dank für den Artikel, ich musste teils schmunzeln 🙂 sehrwohl ich niemandem die Arbeit wünsche und bewundere, wenn jemand sich diese exorbitante Zeit nimmt mehr oder weniger alles umzuziehen. Dir ein wunderschönes Wochenende und viele Grüße Andrea

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      1. Das lässt mich ja hoffen – magst Du mir verraten, wie das geht? Das würde mir sehr helfen 🙂

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