Wie in meinem letzten Artikel angekündigt gibt es heute einige erste Testbilder die ich gestern mit meiner auf Infrarot 700nm umgebauten Nikon 1 V1 aufgenommen habe. Das erste Foto entstand im Nieselregen am Braunkohle-Tagebau in der Nähe von Bergheim. Dort gibt es einen sehr schön gemachten Aussichtspunkt der auch hochtrabend „Skywalk“ genannt wird. Wie auch immer, die Aussicht ist grandios.
An meiner Nikon 1 hatte ich zuvor einen manuellen Weißabgleich ausgeführt. Wegen des schlechten Wetters hatte das Foto praktisch keine Farbe und weil besonders bei der Infrarot-Fotografie erlaubt ist was gefällt, habe ich diesem Foto nachträglich einen ausgeprägten Sepia-Look verpasst. Ohne diesen Sepia-Look sehen die Fotos bei schlechtem Wetter etwa so aus wie das nächste Beispielbild. Hier kann man besonders an den Regenjacken der Kinder sehen, dass wegen des relativ „dünnen“ Infrarotfilters, der bereits ab ca. 700nm für langwelliges Licht durchlässig ist, die Bildergebnisse noch ein wenig Farbe vorweisen können. Deutlich ausgeprägter ist dieser Effekt aber bei nur leicht bewölktem Himmel und schönem klaren Sonnenlicht, möglichst im Frühjahr.
Doch auch bei schlechtem Wetter kann man mit dieser nun sehr coolen Kamera ungewöhnliche Fotos aufnehmen die wirklich viele Details Details zeigen.
Das nächste Beispiel ist bei etwas Sonnenlicht im wunderschönen Bad Münstereifel entstanden. Sieht man hier genau hin, so sind bereits violette Bildelemente erkennbar.
Das nächste Foto ist nun ein Bild das direkt aus der Kamera kommt. Durch den manuellen Weißabgleich entsteht ein recht brauchbares Schwarz-Weiß-Foto in dem alles Grün plötzlich Blau zu leuchten scheint. Ein schöner Effekt, der sich so mit meiner auf 830nm umgebauten Nikon D300 nicht erzielen lässt. Sehr gut gefällt mir, dass ich mit der Nikon 1 V1 nun Infrarot-Videos in genau diesem Look aufnehmen kann!
Hier nun drei Beispiele bei denen ich die RAW-Datei mit Photoshop CS6 geöffnet und ähnlich wie im Video weiter oben gezeigt konvertiert habe.
Fazit
Der Umbau meiner Nikon 1 V1 war mit 294,- Euro nicht gerade preiswert, aber es hat sich dennoch gelohnt. Diese Kamera liefert nun sehr abgefahre Fotos und wegen des identischen Akku-Systems ist sie eine ideale Begleiterin für Reisen bei denen meine Nikon D800E im Gepäck ist. Ohne viel weiteres Gepäck kann ich so auf der nächsten USA-Reise zusätzlich zu Videos und hochaufgelösten Fotos allerlei abgedrehtes „Infrarot-Zeugs“ fotografieren.
Diese Reise wird wirklich spannend!!
Für alle die selbst ein wenig mit dem Foto aus dem Video experimentieren wollen habe ich hier die zugehörige RAW-Datei abgelegt.
Hallo Ansgar, deine Lern Videos sind für mich immer sehr Lehrreich 😉 vorallem deine Infrarot Infos sowie deine Bilder dazu, die ich mit sehr viel begehren in mich hinein schlucke… Die Infrarot-Photografie ist und bleibt für mich immer eine Faszination…. vielen herzlichen Dank an Dich.
liebe Grüße Mansoor
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Hallo Ansgar,
ich habe eine Nikon 1 V1 „über“ und überlege, sie auf Infrarot umbauen zu lassen. Da das allerdings rund 300 Euro kostet, frage ich mich, ob sich das noch lohnt. Der Umbau ist dann schließlich teurer als der Restwert der Kamera, da wäre es vielleicht geschickter, eine neuere Kamera zu kaufen und dann umbauen zu lassen. Da Du ja Erfahrung mit der V1 als Infrarotkamera hast und ja auch sonst viele Kameras nutzt, wollte ich Dich nach Deiner persönlichen Einschätzung fragen: Lohnt es sich heute noch, eine V1 umzubauen? Oder eher nicht …
Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Viele Grüße,
Tim
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Ich meine es lohnt sich. Danach ist sie was ganz besonderes und kann jederzeit für etwa 400 Euro verkauft werden. Ich denke es ist die beste Form der Werterhaltung die Du machen kannst. Ich selbst werde nach meiner Rückkehr wohl auch meine Fuji X-E2 umbauen lassen.
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