Heute habe ich für Euch ein Video meiner alten Mamiya RZ67. Diese Kamera war bereits im Video „Weg mit dem Sensordreck“ zu sehen und auf dieses Video habe ich mich sehr gefreut weil diese Kamera einfach krass und sehr cool ist. Wirklich häufig habe ich sie indes noch nicht benutzt, sie ist eher ein „Workhorse“ für ein gut sortiertes Studio. Unterwegs macht sie viele Probleme weil sie einfach groß und schwer ist und man auf einen Rollfilm nur 10 Bilder aufnehmen kann.
Im Zeitalter der Nikon D800E verkaufen immer mehr Fotografen diese wunderschönen einst unerschwinglich teuren Kameras zu teils sehr günstigen Preisen. Auch das Zubehör ist meist nicht wirklich teuer. Winder, Objektive usw. findet man in den einschlägigen Internet-Plattformen in ausreichender Stückzahl. Hier habe ich einen Link zur passenden Rubrik bei eBay. Dort gibt es aktuell einen brauchbaren Korpus ab 333 Euro. Für ein Filmmagazin muss man etwa 70-100 Euro rechnen, brauchbare Objektive bekommt man ab ca. 150 Euro. Mit ein bisschen Glück bekommt man für etwa 1500 Euro eine komplette Ausrüstung mit mehreren Objektiven und einem Prismensucher.
Die RZ67 verwendet im Gegensatz zur RB67 einen elektronisch gesteuerten Zentralverschluss der in die Objektive integriert ist. Die ersten Modelle kamen 1982 auf den Markt. Später wurden einige Details überarbeitet, 1995 und 2004 wurden diese als PROII und PROIID auf den Markt gebracht. Die RZ67 arbeitet mit einer 6V Batterie vom Typ 4SR44 oder 4LR44 die recht schwierig zu bekommen sind. Hier sollte man vorsorgen wenn man diese Kamera mit auf eine längere Reise nimmt.
Die Liste der für die RZ67 hergestellten Objektive ist wirklich lang, hier ein Auszug aus der Wikipedia:
There are a wide variety of lenses available for the RZ67:
- 3 wide-angle lenses:
- 50 mm f/4.5 ULD L (contains floating element), 23 mm equivalent
- 65 mm f/4, two versions (the second one has a floating element), 32 mm equivalent
- 75 mm f/3.5, with floating element, 36 mm equivalent
- 3 normal lenses:
- 90 mm f/3.5, 44 mm equivalent
- 110 mm f/2.8, smallest of the RZ lenses, also has largest aperture, 53 mm equivalent
- 127 mm f/3.5 and an older model f/3.8, 62 mm equivalent
- 8 telephoto lenses:
- 150 mm f/3.5, 73 mm equivalent
- 180 mm f/4.5, 87 mm equivalent
- 210 mm f/4.5 APO, apochromatically corrected design, 102 mm equivalent
- 250 mm f/4.5, 2 versions (newer one is APO), 121 mm equivalent
- 350 mm f/5.6 APO, 170 mm equivalent
- 360 mm f/6.0, an older lens, 175 mm equivalent
- 500 mm f/6 APO and an older model f/8, longest of the RZ lenses, 238 mm equivalent
- 7 specialty lenses:
- 37 mm f/4.5 Fisheye, (the widest RZ lens), captures 180 degrees diagonally across the frame, does not correct distortion, 18 mm equivalent
- 75 mm f/4.5 Short Barrel, possible to use with a tilt/shift adapter for perspective and focus plane control, needs an SB spacer for normal 75 mm use, 36 mm equivalent
- 75 mm f/4.5 Shift, perspective control lens, needs manual cocking of the shutter, 36 mm equivalent
- 140 mm f/4.5 Macro, two versions (the newer one with floating element system), able to shoot 1:3 without extension tubes or bellows and 1:1 with extension tubes 1 and 2, 68 mm equivalent
- 150 mm f/4 Variable Soft Focus, uses three interchangeable diffusion and spherical aberration disks for soft effect, 87 mm equivalent
- 180 mm f/4.5 Short Barrel, for tilt and shift adapter, needs an SB spacer for normal 180 mm use, 87 mm equivalent
- 100-200 mm f/5.2 Zoom, the only RZ zoom lens, 48-97 mm equivalent
Beispielfotos
Wie beim Hasselblad Flexbody treffen sie die RZ67-Enthusiasten bei flickr.com und zeigen in diesem Photostream was man mit diesem „Dinosaurier“ alles anstellen kann. Hier ist einer meiner Favoriten.
Mein Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Mamiya RZ67 PROII ein robustes Arbeitstier ist, das man inzwischen preiswert kaufen kann und das jedem exzentrischen Fotoamateur das Gefühl vermittelt in der gehobenen Profiliga zu spielen. Die Arbeit mit diesem Monstrum macht einfach Spaß und die Qualität der Objektive ist über alle Zweifel erhaben. Macht man alles richtig, so kann sich die erzielbare Qualität der Bildergebnisse mit allen derzeit verfügbaren DX oder FX Digitalkameras messen. Will man eine noch höhere Qualität so wird es gleich extrem teuer. Wer also zum kleinen Pries bereit ist den „Umweg“ über Film, Entwicklung und Scan zu gehen, der ist auch im Jahr 2012 mit der Mamiya RZ67 noch sehr gut bedient.
Hier habe ich noch ein Video gefunden in dem jemand sehr schön zeigt wie man einen Rollfilm in das Magazin der RZ67 einlegt. Zu beachten ist hierbei, dass auf das Papier das den Film gegen Umgebungslicht schützt ein Pfeil aufgedruckt ist. Dies ist der Filmanfang und dieser Pfeil muss wie im Video gezeigt mit der weißen Markierung im Magazin übereinstimmen.
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pflichte ich Dir bei, hab zwar nur die „kleine“ 645 aber für s/w geht nichts über Mittelformat,(ok 4×5″ oder höher ist erste Sahne, wenn man dann noch Planfilme findet 😦 ) da hinken meines Erachtens die Digitalen noch hinten nach , dazu kommt noch der Spassfaktor in der Dunkelkammer 🙂
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Da hast Du wohl recht! 2011 habe ich am Bryce Canyon eine Fotografin kennen gelernt die noch leidenschaftlich mit Planfilm arbeitet. Sie kauft alles was sie kriegt wenn sie es irgendwo kriegt. Ihr Mann hat ihr übrigens assistiert – da sieht man wirklich selten! Ciao, Ansgar
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Auch wenn es schon länger her ist, aber Planfilm bekommt man immer noch – sehr gute Filme und auch noch sogar E-6-Film, und ja, 4×5″ macht auch spaß – wie auch die RZ67 Pro II – aber auch eine C330 hat was für sich – einfach anders als eine DSLR.
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hallo ansgar,
vielen dank für das tolle video über die mamiya. hast du einen tipp, wo man die alten „klopper“ bekommen kann? also außer der bucht? ich meine mal was gelesen zu haben, dass man die in england ganz gut kaufen kann. aber nicht sicher. vielen dank schon mal und ahoi aus hamburg…carsten
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Hallo Carsten, mir fällt da nur eBay ein. Aber auch die ‚üblichen‘ Verdächtigen haben immer mal wieder schöne Exemplare zu bieten. Ich bin oft bei Cityfotocenter in Bonn. Aber auch Foto Gregor in Köln und Foto Oehling rund um Mainz sind gute Fundgruben. Oft haben sie auch eine Webseite auf der man die schönen Dinosaurier bewundern kann 🙂 ciao, Ansgar
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!!danke!!
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Was ich bei Euch allen nicht ganz verstehe, dass Ihr im analogen Bereich gegenüber den digitalen immer Abstriche einräumt. Die sind nämlich gar nicht da. Und eine Nikon D800 setzt auch eher zum Schein Maßstäbe, siehe digitales Mittelformat. Sorry, Technikfreaks! Und von den digitalen Rückteilen gar nicht zu reden, die man sowieso mit alten Mamiyas verwenden kann. Im Endeffekt geht’s ja um die Vergrößerungsfähigkeit, um was denn sonst? Da liegt man mit analogem Film nach wie vor vorne, ließ ich doch mal ein Kleinbilddia (Kodak Ektachrome ISO 100) mit einem Trommelscanner auf 85 MP scannen, auf ein Poster mit 300dpi hochglanzmäßig gedruckt (Aktbild, weibliches Model), Abmessungen handelsübliche 61cm x 91,5cm, die Qualität war bestechend. Da wäre noch mehr drin gewesen! Z.Zt. geht Trommelscanner-Software bis 12.000 dpi, da könnt Ihr Euch mal ausrechnen, was da für gigantische Bilddateien gehen!
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