Nikon D700 versus D300

 

Heute habe ich etwas ganz besonderes für euch – ein Unboxing einer nagelneuen Nikon D700 – ein tolles Teil!

Wie bin ich dazu gekommen mir kurz bevor sie aus dem Programm geworfen wird noch eine eigentlich schon uralte Nikon D700 zukaufen? Eine Kamera ohne Video-Funktion und ohne die allerletzten hochmodernen Features zu kaufen? Ganz einfach ich war bei Foto Gregor in Köln! Warum war ich da? Weil mein Freund Wolfgang auf dem Weg von den Kanaren in die USA einen kleinen Zwischenstopp in Köln eingelegt hat. So konnten wir uns mal wiedersehen, uns zum gemeinsamen Mittagessen treffen und mal wieder ein bisschen quatschen. Außerdem durfte ich mit Sandras nagelneuen Cabrio offen nach Köln fahren, wenn das kein Grund ist 🙂

Während Sandra sich im Tiefgeschoss bei Foto Gregor ein wirklich stabiles Stativ ausgesucht hat, habe ich oben mal gefragt, ob denn eine D700 vorrätig ist. Scharf bin ich darauf schon lange, aber eigentlich wollte ich auf die D800 warten. Aber, ohne die D700 kann ich hier keinen Vergleichstest zwischen D800 und D700 posten – und was tut man nicht alles für 48.000 Leser 🙂

Also muss die D700 her und das heute! Da wir schon mal da sind, könnte es gleich noch das neue AF-S 1.4/50mm geben, vielleicht noch eine kleine nette Speicherkarte?

Alles ist vorrätig und der Verkäufer will alles auspacken um es mir zu zeigen. „Nein Nein Nein, das will ich doch später bei einem Unboxing vor laufender Kamera machen!!!“ Er scheint mich nicht zu verstehen und packt trotzdem alles aus. Aber, er packt es auch schön wieder ein!

Nun geht es ans Bezahlen und ich muss an meinen Post zur Nikon D4 denken. Ganz in der Nähe soll eine Filiale meiner Hausbank sein. Es geht los, aber wo ist sie? Schnell mal das tolle neue HTC Desire HD anwerfen. GPS einschalten, Google Maps aufrufen… Ich bin überrascht, dass das Telefon innerhalb einiger Sekunden meine Position ermitteln kann. Ok, ich bin in der falschen Straße, die Bank ist aber nur ein paar hundert Meter entfernt. Als ich vor der Bank stehe, ist diese tatsächlich geschlossen. Au Backe, wir haben ja Samstag! Also versuche ich mein Glück am Automaten. 2.500 Euro brauche ich. Der Automat will sie nicht raus rücken. Also geht es in „kleinen Portionen“ ans Werk. Nach etlichen Anläufen habe ich ein wirklich dickes Bündel aus 50, 20 und 10 Euroscheinen in meiner Geldbörse. Sandra und Wolfgang treffe ich bei Foto Gregor wieder, sie gehen schon mal rüber und bestellen sich etwas zu Essen.

Ich will noch schnell einen kleinen Rabatt aushandeln. Aber wir sind hier bei Foto Gregor! Hier kaufen die Nikon-Fans dieser Welt, egal zu welchem Preis. Hier hat man es echt nicht nötig den einen oder anderen Euro Rabatt zu geben. Auf einen Kaufpreis von über 2.400 Euro gibt es schlappe 17 Euro – ich hatte nicht mal das erwartet – es ist eben Foto Gregor. Bei amazon.de wäre es etwas preiswerter gewesen, wäre nach Hause geliefert worden, ich hätte mir die 4 Euro im Parkhaus und die Fahrt nach Köln gespart. Beim nächsten Mal werde ich wieder beim Bonner Cityfoto-Center einkaufen. Ich werde Herrn Severin anrufen und ihn bitten mir die erste lieferbare Nikon D800 zurück zu legen. Darauf wird es dort einen fürstlichen Rabatt oder ein paar wirklich schöne Zugaben geben.

Bei Foto Gregor hat man all das nicht nötig und ich kann nicht so recht verstehen, warum dieser Laden jeden Tag gerammelt voll ist…

Aber egal, ich verlasse den Laden mit der neuen D700 und ich kann nun für euch in den nächsten Wochen allerlei Testbilder erstellen. Sobald die D800 da ist, gibt es dann einen schönen Kameravergleich 🙂

Hier sind die ersten Testfotos…

1 – Nikon AF-S 24-85mm (Habe ich im Video kurz gezeigt)

2 – AF-S 24-85mm mit B&W Polfilter (Käsemann) (105,- Euro)

3 – f/2.8 14mm Fisheye – voll manuell (329,- Euro)

4 – f/2.8 14mm Fisheye – voll manuell (329,- Euro)

5 – Lensbaby LBCFN (209,- Euro)

6 – Holga HL-N f/8 60mm (21,90 Euro)

7 – Holga HL-N f/8 60mm (21,90 Euro)

8 – Holga HL-N f/8 60mm (21,90 Euro)

9 – LOREO – LENS IN A CAP bei Blende 8 (23,99 Euro)

10 – Nikon AF-S 1.4/50mm (345,- Euro)

14 Antworten auf „Nikon D700 versus D300

    1. Na so ein bisschen schon. Wenn man es aus der Nähe anschaut ist die Linse dick gewölbt und der Weitwinkeleffekt wirklich krass. Es kommt darauf an, wie man eine „Fisheye“ definiert. In der reinen Lehre wären bei einem „echten“ Fisheye alle Bilder RUND. Aber wer will das schon? Bei den alten Nikon Fisheye Objektiven die keine Retrofokus-Bauweise verwendet haben, musste man den Spiegel der Kamera via. Spiegelvorauslösung fix hochklappen, da diese Objektive ansonsten gar nicht in den Spiegelkasten der Kameras hineingereicht hätten. Mit diesen Dingern musste man sogar aufpassen, dass man nicht seine eigenen Füße fotografiert.

      Aber ich denke, das diese Monster überholt sind und dass man heute im FX Format auch ein 14mm als Fisheye bezeichnen darf. Eben ein „Fisheye für Arme“ 🙂

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      1. hallo ansgar! kannst du mir vielleicht helfen? gibt es eine möglichkeit, mit der d700 eine belichtungszeit von ca. 1 stunde zu erreichen? ich möchte mit einer lochblende bei nacht fotografieren! gruss jasmin

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      2. Hallo Jasmin, das ist gar kein Problem. Mit dem Nikon MC-20 Kabelauslöser kannst Du Belichtungszeiten von mehreren Stunden programmieren:

        http://www.nikon.de/de_DE/product/discontinued/accessories/slr/2007/remote-cord-mc-20

        Alternativ kannst Du auch einen Diafilm in eine alte Nikon FM einlegen und dem Modus T verwenden. Da bleibt der Verschluß geöffnet bis Du das Rädchen für die Belichtungszeiten drehst. Und das ist alles rein mechanisch, braucht daher auch keinen Strom. Außerdem erwärmt sich kein Chip und es gibt daher kein thermisches Rauschen in den Bildern. Ich halte das für eine sehr gute und preiswerte Alternative 🙂

        Hilft Dir das?

        Ciao, Ansgar

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      3. danke für deine schnelle antwort!
        klingt super dieser mc 20, die erwärmung des chips ist aber nicht etwa schädlich für meine kamera? die analoge alternative ist auch gut, nur kann ich diesen modus T bei meiner nikon F90 nicht finden! und noch was: warum diafilm? geht es nicht auch mit negativfilm?
        gruss jasmin

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  1. Nope.
    Ein Fisheye ist eine spezielle Objektivkonstruktion, mit sehr „eigenen“ Abbildungseigenschaften. Es gibt zirkulare Fisheys die ein rundes Bild projezieren wie zb die 6mm und 8mm Fisheye Nikkore und rectalineare Fisheye die ein vollformatiges Bild projezieren wie die 16mm Fisheyes und das 10,5mm DX Fisheye Nikkor.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Fisheye
    Das alte 8mm Nikon Fisheye für das man den Spiegel hochklappen musste, ist IMO das erste Nikkor Fisheye für die Nikon F aus den 60er Jahren. Alle folgenden waren Retrofokuskonstruktionen.

    Ein 14mm ist dagegen ein Superweitwinkelobjektiv, von der Konstruktion und den Abbildungseigenschaften ist das ein ganz anderes Tier als ein Fisheye!

    Vergleich mal ein kleines AF Nikkor 16mm/2.8 Fisheye (etwa so gross wie ein 50/1.4) oder das gradezu winzige AF 10,5/2.8 DX Fisheye Nikkor mit dem grossen Nikkor AF 14mm/2.8.
    Die einzigen wirklichen Monster sind die 6mm/2.8 Fisheye Nikkore mit ihren schlappen 5,2kg Gewicht. Ein 8mm/2.8 ist dagegen „nur noch“ so gross wie ein Nikkor 14-24mm/2.8.

    Und überholt sind Fisheyes auch nicht. Canon hat grad ein Fisheye Zoom rausgebracht. 😉

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    1. Witzig ist, dass im Wikipedia-Artikel ein 14mm Objektiv als „Vollformat-Fisheye“ bezeichnet wird. Da ist es wie im richtigen Leben, man ist sich nicht so wirklich einig 🙂 Das Nikon 6mm habe ich 2004 mal bei Foto Gregor in Köln ausgeliehen und mit einer Nikon F4 ein paar Bilder damit gemacht. Ist ein wirklich schrulliges Monster!

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  2. Durch ein 6mm/2.8 Monster hab ich auch mal durchgeschaut, mit nem 8mm/2.8 mal geknippst, das AF 10,5/2.8 DX eines Freundes benutz ich hin und wieder und heut hab ich bei Saturn grad mit nem AF 16mm/2.8 D geliebäugelt, aber die Verkäufer wollten in dem leeren Laden ihren Mittagsschlaf nicht unterbrechen.

    War vielleicht ganz gut, die hatten da auch noch die AF 105mm/2 DC und AF-S 24mm/1.4G in der Vitrine… *habenwill*

    Im Wiki Artikel hab ich nur was von einem 15mm Vollformat Fisheye in der Bildbeschreibung gelesen. Das ist richtig.

    Von nem 14mm Fisheye hab ich bisher, egal von welchem Hersteller, noch nichts gehört.
    Das super seltene Nikkor 13mm/5.6 oder die 12mm Voigtländer Sesssucher Linsen sind ebenfalls Weitwinkel.

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  3. @Jasmin:

    Das thermische Rauschen nimmt zu je länger der Verschluss geöffnet ist weil der Chip ständig abgefragt werden muss. Das kostet viel Strom, erwärmt den Chip was letztlich zu teil kräftigem Farbrauschen führt. Mit dem MC-20 habe ich an der D300 schon 30 Minuten belichtet, das war kein Problem. An 60 Minuten habe ich mich bislang noch nicht herangewagt. Es wäre ggfs. einen Versuch wert. Ich bevorzuge Diafilme, weil die sich leichter einscannen lassen. Besonders gern mag ich den Fuju Velvia 50, er hat tolle kräftige Farben mit einer leichten „Grün-Neigung“ und es gibt ihn auch als Rollfilm. So kann ich ihn auch in meinen Mittelformatkameras verwenden. Wenn es ein Negativfilm sein soll, dann bevorzuge ich den Kodak Ektar 100 weil es der schärfste Farbfilm ist den ich bislang ausprobiert habe. Im SW-Bereich mag ich den Kodak T-MAX 100 sehr gern. Korrekt entwickelt ist er ebenfalls sehr scharf und lässt sich mit Einschränkungen auch sehr gut scannen. Die Einschränkungen liegen aber am Scanner und nicht am Film. ICE funktioniert mit SW leider nicht.

    Mit einem Kabelauslöser kannst Du auch mit der F90 extrem lange belichten. Für den MC-20 gibt es einen Adapter. Damit passt er auch an der F90!

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  4. Moin Ansgar,
    mich würde mal interessieren, was du im Jahre 2016 von der Nikon D700 als relativ günstigen Einstieg in die Vollformatfotografie hälst? Gibt es, abgesehen vom Preis, überhaupt noch Argumente für eine D700 im Jahre 2016? Insbesondere der Vergleich zu modernen und höher auflösenden APS-C Kameras würde mich interessieren – ist die D700 da in Sachen Dynamikumfang und Rauschverhalten immer noch konkurrenzfähig bzw. vielleicht sogar überlegen?
    Ich bin ja eigentlich im Sony Lager angesiedelt und zufrieden, finde das Nikon System aber ungemein attraktiv (als Zweitsystem) 🙂
    Über deinen Blog und deinen Youtube Kanal weiß nicht natürlich, dass du doch ein ziemlich großes Fachwissen über und reichlich Erfahrung mit dem Nikon System hast. Daher dachte ich, frag ich doch mal hier an.
    Meinem Eindruck nach ist so eine D700 einfach robust wie so´n Panzer und einfach ein Werkzeug ohne schnick-schnack – das gefällt mir prinzipiell. Ist halt nur die Frage ob es anno 2016 noch Sinn macht oder ob jede halbwegs moderne APS-C Kamera so eine D700 mittlerweile in die Tasche steckt.
    Beste Grüße,
    Patrick

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    1. Hallo Patrick, ich habe meine D700 vor etwa einem Jahr schweren Herzens verkauft und damit einen Teil meiner Fuji X-T1 finanziert. Damals habe ich inkl. Batteriegriff und dem großem Akku aus der Nikon D2x samt Ladegerät usw. noch knapp 1.000 Euro bekommen. Die Kamera hatte aber auch weniger als 5.000 Auslösungen und war fast nie auf Reisen dabei. Als ich sie am letzten Tag in der Hand hatte kamen mir fast die Tränen, so gut hat sie sich angefühlt. Die D700 liefert die Bildqualität der Nikon D3 und aktuell bekommt man sehr gute Exemplare mit etwas Zubehör für etwa 800,- Euro. Alles was billiger ist, hat schon viel erlebt und sieht meist auch entsprechend aus. Für mich ist die D700 nach wie vor eine tolle Kamera, allein wegen der Haptik. Sie beherrscht 9 faches Bracketing, hat einen genial hellen großen Sucher, ist schnell und robust, eigentlich kann sie alles was man braucht. Sie ist nicht die Überkamera wenn es darum geht nachts zu fotografieren. Aber wer kein Interesse an Videos hat und einfach eine gute robuste Kamera sucht, die man problemlos bei bis ISO-1600 einsetzen kann, der ist bei der D700 richtig.

      Aber das Ding ist eben auch groß und schwer. Da ich im letzten Jahr 5 Monate mit meinem Motorrad unterwegs war, habe ich mich für die Fuji X-T1 entschieden. Sie liefert praktisch die gleiche Bildqualität und hat eine etwas höhere Auflösung. Bei der Fuji mag ich das Handlich mit den vielen Rädchen. Meine Olympus OM-D EM-5 Mark II geht mir da manchmal auf den Keks. Immer wieder stehe ich vor diesem Ding und verpasse die besten Momente weil ich in einem der tiefverschachtelten Menüs wieder etwas suche. Die Olympus sieht gut aus, macht gute Fotos, aber mich nervt die Bedienung. Das ist bei der D700 ganz anders. Hier hat alles seinen Platz, für alles was man braucht gibt es einen Knopf am rechten Fleck, es ist eine durchdachte gute Kamera.

      Bei Foto Gregor in Köln könntest Du sicher mal eine gebrauchte D700 ausprobieren, ich denke sie wird Dir gefallen.

      Die Bildqualität vieler APS-C Kameras ist mittlerweile auf dem gleichen Niveau, aber es ist eben kein Vollformat. Wenn Du bereit bist große schwere Objektive zu schleppen, wirst Du mit einer Kamera belohnt mit der die Arbeit Spaß macht und die sich perfekt in die Hände schmiegt, am Besten mit einem Batteriegriff unten dran. Es ist eine robuste Arbeitsmaschine die sehr gute Prints bis 60x90cm ermöglicht. Verwendet man eine geeignete Software, so kann man auch größer drucken und es sieht dann selbst bei 100x150cm noch gut aus.

      Würden Gewicht und Größe keine Rolle spielen und wollte ich nicht filmen, würde ich der D700 vor den meisten anderen Kameras den Vorzug geben. Da ich eine Nikon D800E habe, brauche ich allerdings keine D700 mehr, denn die D800E ist wie die große Schwester. Sie kann alles und das noch besser und sie macht auch tolle Videos. Allerdings ist sie auch teurer und man braucht größere Festplatten, einen deutlich schnelleren Computer usw. Höhere Auflösungen haben nicht nur Vorteile.

      Hilft Dir das weiter?

      Viele Grüße,
      Ansgar

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      1. Hallo Ansgar,
        danke für deine ausführliche Antwort – das hilft mir auf jeden Fall weiter! Gerade eine große robuste Kamera ist etwas, was ich sehr zu schätzen weiß! Deswegen habe ich mir auch gerade für meine A77 II den Batteriegriff zugelegt. Es fühlt sich einfach besser an! Für das Filmen habe ich ja genug andere Sachen 😉 Ich habe halt einfach echt Interesse am Einstieg ins Vollformat und robust sollte die Kamera bei meinen Fototouren in der Natur schon sein.
        Bei Foto Gregor schaue ich bestimmt mal vorbei, wenn ich meiner Heimat Leverkusen zu Besuch bin!
        Beste Grüße aus dem hohen Norden,
        Patrick

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