Tiere filmen im Loro Parque
Nun sind wir schon mehr als eine Woche auf dieser paradiesischen Insel. Die Eingewöhnung haben wir hinter uns, langsam beginnt die Erholung. Nach den morgendlichen Ritualen sind wir etwas ratlos was heute auf dem Programm stehen soll. Sandra würde gern ein paar Stunden am Strand verbringen. Mein Ding ist das irgendwie so gar nicht. Beim Grillen in der Sonne bekomme ich Kopfschmerzen und Herzrasen. Badeurlaube sind nicht meine Welt. Ich mag es lieber warm und schattig als heiß und sonnig. So beschließen wir, dass ich Sandra unten am Playa de Jardin absetze und dann ein paar hundert Meter weiter zu Loro Parque fahre. Dort war ich nun schon wirklich oft und eigentlich wollte ich ihn in diesem Jahr nicht schon wieder besuchen. Aber letztlich bin ich doch wieder 33,- Euro ärmer und später am Abend um 14 GB Videomaterial reicher.
Zum Auftakt meiner Wanderung durch den Loro Parque verwende ich diesmal die kleine feine Panasonic HC-X909 Videokamera. Diese Kamera filmt in Full HD mit 50 Bildern/Sekunde (1080/50p). Das ist für meine heimischen Computer leider noch zu viel. Mit Magix Video Deluxe MX kann ich dieses Material überhaupt nicht sinnvoll schneiden. Die Vorschau ruckt ständig und man bekommt einfach keinen Einruck davon ob die Schnitte richtig sind oder nicht. Auf dem Mac mit Final Cut Pro X klappt es besser, aber nur wenn man auch Proxy-Medien erstellt. Und die sprengen ganz schnell die Kapazität meiner internen SSD-Festplatte. Ohne Proxy-Medien macht der Video-Schnitt einer 1080/50p Datei auch auf dem Mac keinen Spaß. Also filme ich mit „angezogener Handbremse“. Im Modus „XE“ arbeitet die Kamera „nur“ mit 25 Bildern/Sekunde. Damit sind die Videodateien nur halb so groß. Das spart Platz auf der Speicherkarte und den Festplatten.
Da ich meine Videos nicht auf Blu-Ray verkaufe sondern nur bei YouTube und Vimeo zeige, ist die Qualität immer noch mehr als ausreichend. Lädt man eine dieser Dateien bei YouTube hoch und später wieder herunter, so hat das Ergebnis nur etwa 10% der ursprünglichen Dateigröße. Wie krass die Videos bei YouTube komprimiert werden ist damit klar. Aber man muss das auch verstehen. Google bietet mit YouTube einen kostenlosen Video-Dienst an den viele Millionen Menschen tagtäglich nutzen. Jeden Tag werden viele tausend Stunden Videomaterial bei YouTube hochgeladen, alles völlig kostenlos. Und diese Videos werden dann mit unter millionenfach angeschaut. Würde man dieses Material nicht rigoros komprimieren, so würde es den „Dienst als solchen“ und Teile des Internets einfach sprengen.
Schon heute machen Videodienste den Löwenanteil des gesamten Datenvolumens im Internet aus. Würden alle Videos im „Original“ transportiert, so würde das Internet in seiner aktuellen Ausbaustufe für die meisten von uns einfach „still stehen“. Also filme ich derzeit im Modus XE – ganz ohne Skrupel. In ein paar Jahren sieht das vielleicht anders aus. Aber derzeit ist alles andere „nutzloser Overkill“.
Nach etwa zwei Stunden geht der große „Zweit-Akku“ meiner Panasonic zu Ende. Ich habe noch den kleinen Original-Akku. Der liegt jetzt schon etwa eine Woche in der Fototasche und hat sich leider bereits weitgehend selbst entladen. So bleiben mir mit diesem Akku noch etwa 10 Minuten danach ist meine schöne Panasonic leider „tot“. Zusammen gekommen sind dabei etwa 6 GB Videomaterial. In der Kamera steckt meine 8 GB große Reservekarte. Als ich mit der Filmerei loslegen wollte musste ich nämlich feststellen, dass ich nicht nur mein Telefon sondern auch meine Speicherkarten im Hotel vergesse hatte. Überhaupt ist diese gesamte Reise davon geprägt, dass ich lauter Sachen vergessen habe. Im Fotorucksack sind aber noch ein paar Reservekarten. Die habe ich für den Fall der Fälle eigentlich immer dabei. Und als dann die D800E als Videokamera zum Einsatzkommen soll, fehlt auch hier die Speicherkarte! Aber kein Problem, es sind noch eine 64 GB und zwei 16 GB Karten im Rucksack. Für meine Videoaufnahmen verwende ich an der D800E das AF-D VR 80-400mm Telezoom-Objektiv. Auch dieses Objektiv habe ich nur versehentlich eingepackt. Eigentlich wollte ich das AF-S VR 2.8/70-200mm einpacken. Nun muss ich mich mit dem älteren etwas sperrigen 80-400 begnügen. Aber letztlich sehen die Sequenzen bei denen alles korrekt eingestellt war auch mit diesem Objektiv wirklich gut aus. Was hier allerdings massiv stört ist der Autofokus. Ist es etwas dunkel so liegt die D800E im Videomodus beim automatischen Fokussieren eigentlich ständig leicht daneben. Der Fokus fährt zweimal hin und her und bleibt dann kurz hinter dem korrekten Wert stehen, das nervt ziemlich. Meinen Video-Neiger habe ich auch daheim vergessen, also muss ich meinen Kugelkopf des Typs FLM-38FT auf meinem großen BENRO Carbon-Stativ benutzen. Für Fotos ist das eine großartige Kombination, für Videos ist es massiv „suboptimal“.
Saubere Schwenks oder die die „Verfolgung“ eines Tieres das langsam durch sein Gehege streift sind damit kaum möglich. Die Videos rucken und zappeln, dass man sie sich nicht anschauen möchte. Eigentlich klappt es nur wenn die Kamera absolut ruhig steht und man sie nicht berührt. Dann ist alles gut, sobald man versucht sie irgendwie zu bewegen wird bei Brennweiten ab ca. 100 mm praktisch alles sofort total verwackelt. Auch ist gar nicht daran zu denken langsame Zoomfahrten oder ähnliches mit der D800E und dem 80-400mm Telezoom zu versuchen. Mit der kleinen Panasonic klappt so etwas mit ein wenig Übung sehr gut. Wer beide Systeme im Vergleich benutzt der wird sich sofort in die kleine Panasonic verlieben. Das Handling dieser Kamera ist für Video-Filme gemacht und funktioniert einfach gut. Zwar ist bei der D800E die Bildqualität etwas besser, aber man braucht viel mehr Zeit bis alles eingestellt ist und verpasst gerade als „Tierfilmer“ damit immer wieder die besten Szenen.
Bei der Sichtung meiner „Tages-Beute“ bin ich geschockt wie wenig wirklich brauchbares Videomaterial in etwa 6 Stunden entstanden ist. Mit der BENRO GH-2 „Affenschaukel“ und dem dicken fetten Nikon AF-S VR 4/200-400mm wäre die Ausbeute deutlich besser gewesen. Aber diese Kombination hätte auch das doppelte Gewicht! Besonders das AF-S Fokus-System der moderneren Objektive ist für Videoaufnahmen perfekt. Man kann den Fokus einfach während man filmt manuell übersteuern. Das geht mit einem Objektiv ohne AF-S leider nicht und es stellt damit einen echten „Hemmschuh“ dar.
Eine Alternative ist in diesem Fall für mich sogar das alte manuell fokussierte Nikon AiS 80-200. Dieses Objektiv ist noch kompakter und die Bedienung des Schiebezooms funktioniert wirklich gut. Man kann sehr schnell zoomen und den Fokus-Punkt korrekt einstellen. Alles mit einem Ring, großartig! Verwendet man noch eine Lupe vor dem Display der D800E hat man damit auch an hellen Tagen eine gute Kombination für beeindruckende Tierfilme. Ich habe mal ein wenig experimentiert und die D800E sowohl im FX Modus als auch im DX Modus filmen lassen. Man sieht im Endergebnis bei „normalen“ ISO-Werten praktisch keinen Unterschied. Nutzt man diese Einstellung, so wird aus einem alten manuell fokussierten AiS 80-200mm im DX-Modus ein 160-400mm Teleobjektiv. Über die Abbildungsqualität muss man sich beim Videofilmen keine Sorgen machen. Sind die Videos unscharf, dann liegt es immer daran, dass man nicht korrekt fokussiert hat! Die Auflösung der Videos ist so gering, das schafft auch ein 40 Jahre altes Nikon Teleobjektiv 🙂 Sobald man diese Objektive um etwa zwei Stufen abblenden kann erkennt man im fertigen Video praktisch keinen Unterschied zwischen einem 40 Jahre alten Tele von eBay für 200 Euro und einem modernen Superobjektiv für 2.000 Euro.
Entscheidend ist was man an der Kamera einstellt und wie die Lichtverhältnisse sind. Auch ein 10.000 Euro Profiteleobjektiv zaubert an der D800E nicht automatisch geniale Videosequenzen. Hier sind Erfahrung und eine Portion Glück viel wichtiger als der letzte „Hightech-Schrei“.
Dies beweisen auch meine heute aufgenommenen Video-Schnipsel. Der Ausschuss liegt bei etwa 90%. Das liegt aber nicht nur daran, dass die D800E und das heute verwendete 80-400mm Objektiv etwas sperrig zu bedienen sind. Es sind auch die Tiere die eben Individuen sind und nicht immer gleich das machen was man sich wünscht. Manchmal machen sie eben einfach gar nichts! Sie hängen faul in der Sonne ab und warten drauf, dass endlich die nervigen Scheibenklopfer, Pfeiffer, Hampelmänner, Schreier und Knipsblitzer nach Hause gegangen sind. Für die Tiere sind diese Besucher meisten eine echte Qual. Schaut man sich das Treiben mit etwas Distanz an, so fragt man sich manchmal wer hier wen mustert. Besonders bei den Gorillas kam es mir heute wieder so vor als würden diese majestätischen Tiere innerlich mit dem Kopf schütteln, angesichts dieser schwachsinnig wirkenden Menschenmasse die sich an ihren „Schaufenstern“ vorbei quält.
Der Loro Parque ist bekannt für seine Delfin-Show und die Shows mit den Orcas die es dort seit ein paar Jahren zu bestaunen gibt. Seit die Orcas dort ihre Kunststückchen vollführen müssen hat es schon zwei tödliche Unfälle gegeben. Gegen den deutschen Betreiber des Loro Parque wurde von Tierschützern sogar Anzeige wegen unterlassener Sorgfaltspflicht gegenüber den Trainern der Orcas gestellt. Die Trainer trugen bspw. keine Schwimmwesten. Und nach dem ersten Todesfall hieß es offiziell „Der wollte nur spielen!“. Mich erinnert das immer wieder an die Sprüche der Besitzer unberechenbarer Hunde. Wie waren sie noch die drei Standardsätze?
- Der macht nichts!
- Der will nur spielen!!
- Das hat er noch nie gemacht!!!
Daran erinnern mich auch die Statements der Leitung des Loro Parque die ich bezüglich des ersten Todesfalles mit den Orcas gelesen habe. Inzwischen ist der zweite Trainer der Orcas gestorben. Offiziell auch ein „Versehen“ – „Der wollte nur spielen“. Doch die Leiche des Trainers wies gebrochene Rippen und Bisswunden auf. „Das hat er noch nie gemacht“ – kommt mir da als Entschuldigung in den Sinn. Wie soll man zu alle dem stehen? Die Delfin-Show und die Orcas habe ich während der letzten Jahre mehrfach angeschaut und sie hat mir eigentlich immer recht gut gefallen. Weder Orcas noch Delfine habe ich jemals in freier Natur beobachten können. Erst im Loro Parque konnte ich einen Eindruck davon gewinnen wie intelligent und pfiffig diese Tiere sind.
Es gibt viele Stimmen die Shows mit Delfinen und Orcas verbieten wollen. Ich bin der Meinung, dass diese Shows nicht wirklich notwendig sind. Aber ich würde auch nicht so weit gehen zu fordern, dass Orcas und Delfine grundsätzlich nicht in Zoos gehalten werden dürfen.
Meine Mama hat seit Jahrzehnten ein Aquarium in der Küche stehen, früher hatten wir sogar mal einen Wellensittich. War das Tierquälerei? Mein Freund Wolfgang hat hier einen Hund, den Westerwälder Hütehund (Wäller) namens „Balu Schröder“. Ist das Tierquälerei? Ich habe heute Seeroben, Pinguine, Tiger, Papageien, Karpfen und viele andere Tiere gesehen. Alle leben in Gefangenschaft, genau wie die Delfine und die Orcas. Sollte man hier nicht sagen, wenn schon denn schon? Gleiches Recht für alle? „Free Willy and all of his friends!“ Warum schließen wir nicht den Loro Parque, den Allwetter-Zoo in Münster, den Tierpark Hagenbeck in Hamburg, den Palmitos Parque auf Gran Canaria?
Gleiches Recht für alle, warum eine Sonderbehandlung für Orcas und Delfine?
Natürlich bin ich nicht dafür alle diese Zoos und Parks zu schließen. Das war gerade die reine Provokation 🙂 Zoologische Gärten helfen weltweit die wenigen Tiere aussterbender Arten zu retten. In Deutschland gab es einst Bären und Wölfe. Doch die Menschen haben sie ausgerottet. Wer will nachts beim Joggen im Bonner Kottenforst schon einem Wolf begegnen? So leben die letzten ihrer Art in Zoos verteilt über ganz Deutschland. Und sie können froh sein, dass sie dort leben dürfen. Meine ganze private Meinung. Würde man sie in die Freiheit entlassen, so wären sie nach ein paar Tagen verstorben, garantiert! Wenn nicht verhungert und nicht auf der Autobahn überfahren, so dann letztlich von einem Jäger abgeknallt, das ist sicher!
Einer der Orcas aus dem Loro Parque wurde vor einigen Monaten in Holland an Land gespült. Statt ihn im Norwegen langsam wieder „auszuwildern“ zieht er jetzt in einem Becken im Loro Parque seine Runden das 120 Meter lang ist. Klar kann er sich hier nicht so austoben wie im freien Meer. Aber es gibt sicher auch einen Grund warum er in Holland gestrandet ist. Ohne die Hilfe der Menschen wäre er längst tot. Irgendwas ist bereits vor längerer Zeit im Leben dieses Orcas gründlich schief gelaufen und ich denke, dass es für ihn vielleicht besser ist im Loro Parque gefüttert und geliebt zu werden als nach der „Auswilderung“ an der Küste Dänemarks oder sonst wo langsam und qualvoll zu verenden.
In den Weltmeeren gibt es tausende Delfine, einige hundert kann man in den Zoos auf dieser Welt bestaunen. Klar führen sie dort keine tolles Leben und klar, die Zoos verdienen Geld damit sie in Shows vorzuführen. Aber irgendwie muss man ja auch ein Becken bezahlen das 120 Meter lang ist und irgendwie muss man ja auch den Fisch bezahlen den ein erwachsener Orca Jahr für Jahr in sich hineinstopft…
Die Gegner der Orca-Show bemängeln auch, dass im Loro Parque die Besucher absichtlich von den Orcas nass gespritzt werden. Scheinbar waren sie noch nie Vorort. Denn dort ist eine besondere „Splash-Zone“ gut lesbar ausgeschildert. Die Besucher können sich Regenmäntel aushändigen lassen und wer keinen Bock auf diese „Erfahrung“ hat, der muss sich ja nicht mit dem Wasser bespritzen lassen in das der eine oder andere Orca seine kleinen und großen Geschäfte erledigt hat.
Alle Besucher haben die Wahl und wer sich später über Spuren von Orca-Kot auf dem hübschen neuen Sonntagskostüm aufregt, der hat eben bei der Platzwahl nicht nachgedacht.
Die Gegner der Delfin-Shows rufen weltweit zum Boykott dieser Shows auf. Irgendwie kann ich das alles gut verstehen und ich habe sie mir auch heute nicht erneut angesehen. Mir würde es gut gefallen wenn man diese Tiere einfach nur beim Schwimmen und fressen beobachten könnte. Aber vielleicht ist es auch richtig sie geistig zu fordern und mit ihnen zu arbeiten um sie von ihrem tristen Dasein in den viel zu kleinen Wasserbecken abzulenken? Wären sie eine noch größere Attraktion und würden noch viel mehr Menschen kommen um sie zu sehen, dann könnten ihre Becken sicher noch größer und schöner gebaut werden und vielleicht wäre dann auch ein Sonnendach im Budget enthalten. So, dass sie keinen Sonnenbrand mehr bekommen und nicht von den Pflegern mit Sonnencreme eingerieben werden müssen? Und vielleicht könnte man die Becken dann auch so gestalten, dass sie sich nicht selbst die Zähne abbrechen während sie in die stählernen Abgrenzungstore beißen? Ich denke, weniger Besucher und der Boykott der Shows helfen den Tieren die bereits in Gefangenschaft leben nicht wirklich. Akzeptiert man das „wie es ist“ so würde es ihnen eher helfen wenn die Betreiber der Zoos mehr Geld durch sie einnehmen könnten und dies dann auch tatsächlich in die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen investieren würden.
Aber zurück zu meinem „Bericht des Tages“. Als sich der Tag dem Ende neigt hole ich Sandra wieder am Strand ab und gemeinsam geht es zum Monasterio, ein altes Kloster in der Nähe von Puerto de la Cruz. Hier gibt es mehrere gute Restaurants und was soll ich sagen, genau wie der Loro Parque ist auch hier der Betreiber ein Deutscher. Auch hier gibt es Kellner die in viel zu kleinen Räumen viel zu viele Gäste bedienen müssen. Tagtäglich vollbringen sie kleine Kunststückchen damit alle Gäste hübsch zufrieden sind und hoffentlich bald wieder kommen. Sandra und ich gönnen und heute jeweils ein großes supergutes saftiges Filet-Steak. Diese Steaks schmecken einmalig gut. Aber sie stammen von lebenden Kühen, eigentlich leben sie jetzt nicht mehr, aber irgendwann haben sie das mal getan, soviel ist sicher! Und laut Speisekarte haben sie in Südamerika gelebt, wahrscheinlich in Argentinien. Und auch dort leben viele Kühe auf viel zu kleinen Flächen und werden systematisch abgefüttert und dann nach einem wenig erquicklichen Rinderleben in einem hoffentlich nahegelegenen Schlachthof möglichst „artgerecht“ getötet und zu herrlich leckeren Filetsteaks weiterverarbeitet. Irgendwie eklig, aber trotzdem sowas von lecker!
Denkt man darüber nach wie viele hundert Kilogramm Kraftfutter und Getreide notwendig waren um diese beiden saftigen kross gegrillten Steaks „herzustellen“, man könnte sofort zum Vegetarier werden. Nicht weil all das schon eklig genug ist, nein weil es total unvernünftig ist, massenweise hochwertiges Getreide an Tiere zu verfüttern die dann in zerlegter Form nur noch einen Bruchteil des Nährwertes ihrer lebenslänglichen Futtermenge wert sind.
Und doch haben diese beiden kross gegrillten innen leicht rosigen Steaks heute echt gut geschmeckt. Aber es werden für den Rest der Reise die einzigen Steaks bleiben. Ok, vielleicht gibt es zu Weihnachten statt einer Ente oder eines Hühnchens noch einmal ein Stück totes Rind. Zwischendurch wird es viel Salat und Kartoffeln geben. Und den ein oder anderen toten Fisch – urgs – schon wieder ein totes Tier. Aber bevor es uns die Wale auf ihrem Weg zum Golf von Mexico wegfressen…
Die Moral von der Geschichte? Ich sollte Vegetarier werden, das wäre echt vernünftig. Aber ab und zu schmeckt ein Steak oder ein frisch gegrillter Fisch eben richtig gut. Und solange man all das nicht übertreibt ist es irgendwie auch so halbwegs in Ordnung. Morgen früh gibt es zum Frühstück wieder selbstgekaufte Erdbeermarmelade mit kleinen leckeren Pancakes. Das ist total vegetarisch, na fast wenigstens…
In der Natur schwimmen Orkas und Delfine bis zu 150 Kilometer am Tag und tauchen bis zu 300 Meter tief.
Eine Entnahme dieser majestätischen Säugetiere aus der Natur für kommerzielle Zwecke ist barbarisch.
Besuchen Sie keine Freizeitparks oder Zoos, die Meeressäuger in Gefangenschaft halten.
Diese Freizeitparks sind ein Millionengeschäft, die intelligente, soziale Lebewesen ausbeuten, denen man jedes natürliche Verhalten und Bedürfnis abspricht.
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Da stimme ich Dir zu, aber der Loro Parque auf Teneriffa ist kein Freizeitpark. Es gibt hier Aufzucht-Stationen und eine Loro-Foundation die sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten einsetzt. Wer sich diesen Park genau anschaut und einen Blick hinter die Kulissen wagt – soweit diese möglich ist – der findet sehr engagierte Tierpfleger die ihre Arbeit mit Freude und Liebe zu den Tieren zu verrichten scheinen. Beim Eisbären Knut hat niemand geschimpft, dass dieser Bär doch ausgewildert werden soll usw. Er war eine Publikumsmagnet und hat Menschen in den Zoo gelockt die dort sonst niemals hingegangen wären. Ich denke das gut geführte Zoos und Tiergärten einen Beitrag zum Verständnis für Tiere fördern können die man sonst niemals zu Gesicht bekommen würde. Dass man einen Orca in einem Tierpark nicht artgerecht halten kann sollte jedem klar sein. Aber wie schon geschrieben, für den gestrandeten Orca aus Holland ist es vielleicht die Chance auf eine langes Leben mir kostenlosem Futter ohne Feinde und Wahlfänger. In freier Natur wäre er sicher längst gestorben. Aber diese Diskussion kann man ewig weiterführen und wird die Fronten nicht aufweichen können.
Ich habe Verständnis und Achtung vor den Menschen die sehr viel geben um diesen Tieren das Leben in Gefangenschaft halbwegs erträglich zu machen. Dass es Parks wie Seaworld gibt und dass sie gut besucht sind und dort viel Geld verdient wird, das haben andere Menschen zu verantworten. Nicht zuletzt die Besucher und damit wir alle.
Ich habe wie schon geschrieben in meinem Leben noch keine Whale-Watching-Tour gebucht und meine ersten Orcas und Delfine im Loro Parque gesehen. Und dafür bin ich den Menschen die dort arbeiten sehr dankbar.
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Ich möchte diese „Diskussion“ auch nicht unendlich weiterführen, aber der Loro Parque ist keine Forschungs- & Aufzuchtstation.
Das die Tierpfelger ihre Arbeit mit Freude und Liebe zu den Tieren machen wird von mir nicht bezweifelt.
Der berühmte Eisbär Knut(4) ist gestorben.
Knut-Pfleger Thomas Dörflein(44) ist tot.
Anstatt Unmengen an Tieren einzusperren, sollten wir uns für die Erhaltung und Wiedereinrichtung dessen einsetzen, was wir Menschen den Tieren genommen haben. Ihren ursprünglichen Lebensraum.
weiterhin viel Spaß beim Fotografieren und Filmen.
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Hier ein Auszug aus der Wikipedia:
Die Loro Parque Stiftung (Loro Parque Fundación, LPF) ist eine nicht-staatliche, gemeinnützige Organisation, die 1994 beim Ministerium für Erziehung und Wissenschaft in Spanien registriert wurde. Die Stiftung engagiert sich weltweit, um die Erhaltung bedrohter Papageien und deren Lebensräume zu fördern. Ihr Hauptsitz befindet sich im Loro Parque in Puerto de la Cruz auf Teneriffa.
Gegründet wurde die Stiftung von Wolfgang Kiessling, dem Gründer des Loro Parque. Sein erster Beitrag bestand in der Übertragung des Eigentums der Papageien-Sammlung an die LPF. 1995 wurden die Papageienschutz-, Forschungs- und Erziehungsprogramme eingeführt, 1996 der wissenschaftliche Beirat der Stiftung gegründet, 1997 ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, in dem auf experimenteller Basis eine zukünftige Auswilderung von in Menschenobhut gezüchteter Spix-Aras (der Spix-Ara ist die seltenste Vogelart der Welt) vorbereitet wurde, das inzwischen sehr vielversprechende Ergebnisse gebracht hat. 1998 organisierte die LPF erstmals den Internationalen Papageienkongress (die vorigen drei Kongresse wurden vom Loro Parque organisiert) und konnte zu diesem Anlass die von ihr koordinierten Artenschutzmaßnahmen auch einem breiteren Publikum vorstellen. Dabei wurde auch die neue Papageienzuchtstation „La Vera“ vorgestellt. 1998 und 1999 wurden die Aktivitäten der Umwelterziehungsabteilung erheblich intensiviert. Ein Abkommen mit den Schulbehörden wurde unterzeichnet, eine Reihe von Unterrichts- und Lehrmaterialien ausgearbeitet und an alle Schulen auf den kanarischen Inseln verteilt.
2003 veranstalteten der Loro Parque und die Stiftung die jährliche Konferenz der Europäischen Vereinigung der Vogeltierärzte EAAV (European Association of Avian Veterinarians). Zugleich unterstützte die LPF eine Tagung des BirdLife International’s Rare Bird Club. Im gleichen Jahr veranstalteten der Loro Parque und die Stiftung den Workshop „Integration des nachhaltigen Tourismus und die Erhaltung der Fauna x-situ“ und erstellten einen Rettungsplan für den Spix-Ara.
Die Mission der LPF ist der Erhalt von Papageien und deren Lebensräumen durch Aufklärung, Forschung, verantwortliche Zucht- und lokale Artenschutzprogramme, die Papageien als Botschafter für die Natur einsetzen.
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Kanarische Inseln, Teneriffa: Tierquälerei im Loro–Park?
20.04.04
Weltweites Millionengeschäft auf dem Rücken der Tiere
Orcas bei albernen Aufführungen – Quelle: stock.xchng, nbk
Puerto de la Cruz de Tenerife: Bei der Verleihung eines Preises, den der Loro–Parque dieses Jahr dem spanischen Reiseveranstalter Iberojet verlieh, plauderte Inhaber Wolfgang Kiessling vor der geladenen Inselprominenz auch über seine Expansionspläne.
So verriet er, dass sein Siam Park im Süden der Insel im Jahr 2006 eröffnet werde und Urlaubern extremes Abenteuer und Adrenalinschocks liefern solle, wie z.B. eine Fahrt mit der Kamikazebahn direkt in ein Haibecken hinein. Geschockt sein werden wahrscheinlich nicht nur die Feriengäste sondern insbesondere auch die armen Haifische, die diese Tortour dann gleich mehrmals täglich über sich ergehen lassen müssen.
Außerdem soll im Norden eine Killerwalarena entstehen. Die Orkas sollen vom befreundeten Sea World-Besitzer Adolfe Anheuser-Busch geliefert werden. Vier der majestätischen Tiere sollen auf Teneriffa ein trostloses Dasein zwischen kahlen Betonwänden fristen und jeden Tag vor tausenden von zahlenden Besuchern lächerliche Dressurtricks vorführen müssen.
Kommerz geht über alles?
Wie es den hochsensiblen, intelligenten Tieren in Gefangenschaft ergeht schilderte dem TCM eindrucksvoll der Bericht der anerkannten und international operierenden WCDS (Whale and Dolphin Conservation Society), die sich darum kümmern will, dass Kiesslings Walarena auf Teneriffa keine traurige Wirklichkeit wird.
zur WDCSDie Position der Whale and Dolphin Conservation Society zur Haltung von Meeressäugern in Gefangenschaft:
Die Gesellschaft fordert neben der Schließung sämtlicher Delfinarien und Ozeanarien, in denen Wale und Delfine gehalten werden, auch deren Auswilderung in ihren natürlichen Lebensraum
Die WDCS kämpfte unter anderem engagiert für die erfolgreiche Freilassung des Orkas „Keiko“, bekannter unter dem Namen Willy aus dem Kinohit „Free Willy“
Außerdem fordert sie dazu auf, solche Einrichtungen nicht zu besuchen
Orcas, fälschlicherweise oft als Killerwale bezeichnet, werden seit 37 Jahren in Gefangenschaft gehalten. Dutzende Orcas wurden, herausgerissen aus ihrem sozialen Verband, Opfer einer rein kommerziell orientierten Industrie.
Die künstlich zusammengesetzten Gruppen und kahlen Wände spiegeln nichts vom einstigen Leben in freier Wildbahn wider.
Die Traurigkeit bemerken Besucher nicht
Nicht informiert über die Hintergründe strömen Millionen Besucher jährlich in Delfinarien und Ozeanarien, um sich an Shows mit Orcas zu erfreuen. Simple PR-Slogans sollen das Gezeigte als einzigartige Unterhaltung attraktiv machen. Bekannte Pop- und Rocksongs führen durch die durchgestylte Show. Das Gezeigte wird als „natürliches Verhalten“ bezeichnet und soll eventuell aufkommende kritische Stimmen im Keim ersticken.
Nur wenigen Besuchern fällt die Tristesse der Showstars auf. Geknickte Rückenflossen sämtlicher männlicher Orcas und das ununterbrochene Schwimmen im Kreis tagein tagaus wird von den Besuchern nur selten wahrgenommen. Die PR-Maschine zieht und das Geschäft mit den hoch entwickelten Säugern geht weiter.
Gute Gründe für die Gefangenschaft gibt es nicht und die „Fantasiewelt“ scheint langsam zu zerbrechen:
Immer mehr Wissen und fundierte Studien bekannter Wissenschaftler über die sensiblen Tiere macht es der Industrie zunehmend schwerer, das Produkt „Orcas in Gefangenschaft geht es gut“ zu verkaufen.
Außerdem führt zunehmende Aufklärung der Öffentlichkeit zu einer verstärkten Hinterfragung der Thematik
Einige Vergnügungsparks haben die Haltung von Orcas eingestellt und Besucherzahlen sind vielerorts rückläufig
Weltweit wurden seit 1961 mindestens 135 Orcas für Delfinarien gefangen
Davon sind bereits 112 Tiere (82%) tot
Ein männliches Tier entkam nach 2 Jahren und 3 Monate; sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt
Die meisten in Gefangenschaft gehaltenen Tiere sterben, bevor sie das 20. Lebensjahr erreichen
Im Durchschnitt überleben sie sechs Jahre
In freier Wildbahn können weibliche Tiere bis zu 80 Jahre und länger leben
Entgegen der Angaben von Delfinarienbetreibern kann von einer „erfolgreichen Zucht“ dieser Tiere keine Rede sein. Von den 63 seit 1968 bekannten Schwangerschaften weiblicher Orcas haben nur 26 Kälber (41%) überlebt. So müssen, um den Bestand der in Gefangenschaft lebender Orcas aufrecht zu erhalten, weitere Tiere der freien Wildbahn entnommen werden.
Quelle: Edda Schubert, Redaktion Teneriffa/Canaria Magazin
zur WDCSHaltung von Walen und Delfinen
in Gefangenschaft
Die Position der Whale and Dolphin Conservation Society zur Haltung von Meeressäugern in Gefangenschaft:
Es ist unser Ziel, Wale und Delfine umfassend zu schützen und sie in ihrem natürlichen Lebensraum zu bewahren
Der Schutz umfasst sowohl das einzelne Individuum als auch Arten
Wir sind der Überzeugung, dass es Tierquälerei ist, derart hoch entwickelte, soziale Tiere, die enorm weite Strecken ziehen, auf engem Raum einzusperren
Die Haltung von Walen und Delfinen in Gefangenschaft erfüllt keinen wissenschaftlichen, erzieherischen und Tier- oder Artenschutzaspekt
Haltung von Walen und Delfinen ist somit nicht im Sinne des Wal- und Delfinschutzes
Derzeit werden tausende Wale und Delfine in Gefangenschaft gehalten und zur Schau gestellt. Tierschützer sind der Überzeugung, dass Shows und die Zurschaustellung weder Respekt gegenüber diesen faszinierenden Tieren vermitteln noch zum Verständnis dieser Tiere beitragen. Es wird vielmehr die Dominanz des Menschen gegenüber den betreffenden Individuen demonstriert.
Bild: Orkas, Kerstin LichtblauCorkys Lebenslauf
Corky ist der am längsten in Gefangenschaft lebende Orka
In freier Wildbahn
Sie wird etwa 1965 geboren
Sie lebt bis 1969 bei ihrer Familie in freier Wildbahn
Am 11.12.1969 wird sie, erst vier Jahre jung, gefangen und der Familie entrissen
Station „Marineland of the Pacific“, Kalifornien
Zwischen 1969 bis 1987 verbringt Corky dort
Drei ihrer vier Leidensgenossen sterben innerhalb der ersten drei Jahre Gefangenschaft
Am 28.2.1977 kommt Corkys erstes Baby auf die Welt. Es ist gleichzeitig die erste Lebendgeburt eines Orcas in Gefangenschaft
Das Baby stirbt nach 16 Tagen
Zwischen 1977 und 1987 wird Corky siebenmal trächtig. Keines der Babys überlebt länger als 46 Tage.
Station „Sea World“, San Diego, Kalifornien
1987 wird Corky nach Sea World – San Diego überstellt
Am 21.8.1989 wird Corky von Kandu, einem weiblichen Orca, während einer Show gerammt. Kandu verletzt sich selbst dabei schwer und verblutet vor den Augen der Besucher
Im Juli 1993 werden Corky die Stimmen ihrer Familie vorgespielt, die in den Gewässern vor Britisch Kolumbien, Kanada, aufgenommen wurden
Corkys Reaktion ist dramatisch. Sie beginnt am ganzen Körper zu zittern, wie es noch nie zuvor bei dieser Tierart gesehen wurde. Ein Indiz, dass sie die Stimmen ihrer Familie erkannt hat?
Im Mai 1996 eröffnet in Sea World, San Diego, das erste „Petting Pool“ für Orcas. Besucher haben täglich die Möglichkeit, Orcas, darunter auch Corky, zu betatschen, ohne dass sich die Tiere zurückziehen können.
35 Jahre in Gefangenschaft sind wirklich genug!
Momentan bemühen sich Wissenschaftler die Verantwortlichen bei Sea World davon zu überzeugen, Corky auszuwildern, damit sie ihr verbleibendes Leben im Kreise ihrer Familie verbringen kann.
Linktipps
Linktipp: Teneriffa/Canaria Magazin
Teneriffa/Canaria Magazin
Internationale Kampagne gegen in London geplantes Aquarium
tierlieb.net – aktuelle Tierrechtsnews per Newsletter
WDCS – Whale and Dolphin Conservation Society
Zirkusseite bei Tierdach – Kein Applaus für Tierquälerei!
Haie unter CITES-Schutz!
Walschutzaktionen und Walfahrt für IWC 2004
Delfinarium Nürnberg
Delfinarien am Beispiel Nürnberg: Kleine Fische im Problemfeld Zoo? „Nach dem Tod des Delfin-Weibchens Emy 1998, das seinem hinter eine Abtrennung geratenen Kind nachsprang und dort jämmerlich mit ihm ertrank, formierte sich in Nürnberg die Bürgerinitiative »Die Delfinbefreier«, die ein Bürgerbegehren zur Schließung des Delfinariums Nürnberg startete.“
Dieser Artikel erläutert am Beispiel des Nürnberger Delfinariums, wie die Haltung von Delfinen zu bewerten ist und was dagegen unternommen werden kann. Die 1971 gegründete Einrichtung ist mit den Delfinarien in Duisburg, Münster und dem Heidepark Soltau von ursprünglich neun Delfinarien in Deutschland übrig geblieben. Linktipp: Bundesverband Menschen für Tierrechte
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Vorfälle mit Orcas in Gefangenschaft – Zusammenfassung
Unfälle mit Personenschaden
Datum Delfinarium Orca Mensch Verletzung
frühe
1970er
Miami
Seaquarium,
USA
Hugo Chris Christiansen Bisswunde an der Wange
frühe
1970er
Marineland
of the
Pacific, USA
Orky 2 N.N. beinahe ertrunken
20.4.1971 Sea World
California,
USA
Shamu Annette Eckis Schnitt- und Stichwunden
2.5.1978 Marineland
of the
Pacific, USA
Orky 2 Jill Stratton beinahe ertrunken
12.8.1984 Sea World
California,
USA
N.N. Bud Krames Schürfwunden
1987 Sea World
California,
USA
N.N. mindestens 14 Fälle verschieden schwer verletzt
4.3.1987 Sea World
California,
USA
Kandu 5,
Kenau
Jonathan Smith Wunden am ganzen Körper,
Nierenriss und 15 cm lange
Risswunde auf der Leber
15.6.1987 Sea World
California,
USA
Kandu 5 Joanne Webber Halswirbelbrüche
28.9.1987 Sea World
California,
USA
N.N. Mark McHugh Biss in die Hand
30.9.1987 Sea World
California,
USA
N.N. Chris Barlow leichte stumpfe
Verletzungen
21.11.1987 Sea World
California,
USA
Orky 2 John Sillick Bruch sämtlicher Wirbel
der Brustwirbelsäule, des
Beckens und eines
Oberschenkels
1.4.1989 Sealand of
the Pacific,
Kanada
Nootka 4 Henriette Huber Bisswunden an der Hand
20.2.1991 Sealand of
the Pacific,
Kanada
Haida 2,
Nootka 4,
Tillikum
Keltie Byrne (20) Tod durch Ertrinken
5.7.1999 Sea World
Florida,
USA
Tillikum N.N. Tod durch Unterkühlung
und Ertrinken
7.8.2002 Sea World
California,
USA
Splash,
Orkid
Tamaree gebrochener Arm und
Kratzwunden
1.4.2005 Sea World
Florida,
USA
Taku Sam Davis leichte Verletzungen
15.11.2006 Sea World
California,
USA
Orkid Brian Rokeach Bänderriss im Knöchel
29.11.2006 Sea World
California,
USA
Kasatka Kenneth Peters Bisswunden und Bruch des
linken Fußes
6.10.2007 Loro Parque
Teneriffa,
Spanien
Tekoa Claudia Vollhardt zweifacher Armbruch
sowie Verletzungen des
rechten Lungenflügels
24.12.2009 Loro Parque
Teneriffa,
Spanien
Keto Alexis Martínez Tod durch Ertrinken
24.2.2010 Sea World
Florida,
USA
Tillikum Dawn Brancheau Tod durch Ertrinken
Vorfälle mit Orcas in Gefangenschaft – chronologische Liste
Anmerkungen:
Details zu den angeführten Orcas finden Sie unter http://www.orcahome.de/orcastat.htm.
In der folgenden Liste finden sich überwiegend Fälle aus den USA, was auch damit zu tun
hat, dass hier durch den Freedom of Information Act die Möglichkeit besteht, überhaupt an
Informationen zu kommen. Die Dunkelziffer über Unfälle mit Orcas in Gefangenschaft kann
nicht geschätzt werden.
Angaben zum Alter in der freien Wildbahn gefangener Wale sind Schätzungen, die ihre Jahre
in Gefangenschaft wiedergeben (da die meisten in ihren ersten Lebensjahren gefangen
wurden).
Datum Delfinarium Orca Vorfall
Frühzeit
1968 New York
Aquarium,
USA
Lupa Als der Wasserstand für eine Pool-Reinigung gesenkt
wurde, verjagte das junge Weibchen Lupa die Trainer
mit bedrohlichem Kieferschnappen aus dem Pool.1
1969/70 Flamingo
Park, UK
Cuddles Das junge Männchen Cuddles wurde zunehmend
aggressiv und dominierte mindestens zwei Trainer.
Für die Poolreinigung musste das Personal auf den
Schutz eines Haikäfigs zurückgreifen. Cuddles zog
auch schon den Tierhalter Don Robinson in den Pool,
als er im Dudley Zoo war; dies war aber lediglich ein
PR-Stunt.2
1970er Vancouver
Aquarium,
Kanada
Skana Trainer Doug Pemberton beschrieb das junge
Weibchen Skana als das dominante Tier im Pool. „Sie
kann ihre Gemütslage innerhalb weniger Minuten
ändern.“ Er bezeichnete Skana und ihren jungen
männlichen Gefährten Hyak 2 als „launisch“.
„Einmal“, so erinnerte er sich, „zeigte Skana ihren
Unmut dadurch, dass sie einen Trainer durch den Pool
zerrte. Ihre Zähne bohrten sich in den Tauchanzug,
verfehlten aber sein Bein.“3
frühe
1970er
Marine
World California,
USA
Kianu Der Trainer Jeff Pulaski, der im Zuge von
Vorstellungen regelmäßig auf dem jungen Weibchen
Kianu ritt, wurde von ihr abgeworfen und aus dem
Becken gejagt.4
frühe
1970er
Marine
World California,
USA
Nepo Nepo, ein junges Männchen, zog den Trainer Dave
Worcester auf den Boden des Pools.5
frühe Miami Hugo Der Trainer Chris Christiansen steckte als Stunt seinen
1 Edward R. Riciuti, Killers of the Sea, New York, Walker & Co., 1973, pp. 227-228.
2 Edward R. Riciuti, Killers of the Sea, New York, Walker & Co., 1973, pp. 227-228; Doug Cartlidge,
persönliche Mitteilung, März 2010
3 Cranky killer whales put trainers through their paces, The Province, May 5, 1978.
4 Don C. Reed, Notes from an Underwater Zoo, Dial Press, 1981, p. 250.
5 Don C. Reed, Notes from an Underwatejr Zoo, Dial Press, 1981, p. 250.
1970er Seaquarium,
USA
Kopf in Hugos Mund. Nach einem Fehlsignal schloss
Hugo den Mund und fügte Christiansen eine Wunde
an der Wange zu, die mit sieben Stichen genäht
werden musste.6
frühe
1970er
Miami
Seaquarium,
USA
Hugo,
Lolita
Der Trainer Manny Velasco erinnerte sich daran, wie
die beiden jungen Wale Hugo und Lolita aggressiv
wurden und auf Trainer auf der Plattform zusprangen.7
frühe
1970er
Marineland
of the
Pacific, USA
Orky 2 Ein nicht namentlich bekannter Trainer wurde vom
jungen Männchen Orky 2 am Bein gepackt und auf
den Grund des Pools gezogen, bis er beinahe das
Bewusstsein verlor.8
20.4.1971 Sea World
California,
USA
Shamu9 Die PR-Angestellte Annette Eckis ritt für einen Stunt
zu Werbezwecken, nur mit Bikini bekleidet, auf dem
fünfjährigen Weibchen Shamu. Als Eckis vom
Rücken rutschte, packte der Orca ihr Bein und
schwamm mit ihr im Becken umher. Shamu weigerte
sich, die schreiende Frau loszulassen, bis gut bekannte
Taucher zu ihr ins Becken stiegen. Eckis erlitt Schnittund
Stichwunden.10
2.5.1978 Marineland
of the
Pacific, USA
Orky 211 Die 27-jährige Trainerin Jill Stratton ertrank beinahe,
als das 10 Jahre alte Männchen Orky 2 sie plötzlich
packte und vier Minuten lang am Beckengrund
festhielt.12
Jahre der Expansion
23.2.1984 Sea World
California,
USA
Kandu 513 Das 7-jährige Weibchen Kandu 5 nahm die Trainerin
Joanne Hay während einer Vorstellung mit ihrem
Mund und drückte sie gegen eine Wand.14
12.8.1984 Sea World
California,
USA
N.N. Zwei Orcas packten die Beine des Trainers Bud
Krames während einer Vorstellung und drückten ihn
gegen eine Glaswand. Krames kam mit Schürfwunden
davon.15
2.11.1984 Sea World
California,
USA
Kandu 5 Das sieben Jahre alte und zwei Tonnen schwere
Weibchen Kandu 5 packte mit ihrem Mund kurzzeitig
die Beine der Trainerin Georgia Jones, biss aber nicht
zu und entließ Jones unverletzt.16
1986 Marineland
Ontario,
Kanada
Kandu 7 Es gab Berichte über Trainer, die von Orcas unter
Wasser gehalten wurden. 1986 wurde ein Trainer ins
Krankenhaus gebracht, nachdem er während eines
Stunts vom Männchen Kandu 7 gefallen, vom Orca
6 Edward R. Riciuti, Killers of the Sea, New York, Walker & Co., 1973, pp. 232-233.
7 Edward R. Riciuti, Killers of the Sea, New York, Walker & Co., 1973, pp. 232-233.
8 Edward R. Riciuti, Killers of the Sea, New York, Walker & Co., 1973, pp. 228-229.
9 im Oktober 1965 in freier Wildbahn gefangen
10 Edward R. Riciuti, Killers of the Sea, New York, Walker & Co., 1973, pp. 229-231; Mike Lee, SeaWorld San
Diego suspends Shamu show, San Diego Union-Tribune, February 24, 2010;Video.
11 im April 1968 in freier Wildbahn gefangen
12 Cathleen Decker, Trainer Leaves Hospital, Isn’t Angry with Whale, Los Angeles Times, May 1978.
13 im Oktober 1977 in freier Wildbahn gefangen
14 Mike Lee, SeaWorld San Diego suspends Shamu show, San Diego Union-Tribune, February 24, 2010
15 Mike Lee, SeaWorld San Diego suspends Shamu show, San Diego Union-Tribune, February 24, 2010
16 Mike Lee, SeaWorld San Diego suspends Shamu show, San Diego Union-Tribune, February 24, 2010
am Bein gepackt und durch den Pool gezogen worden
war.17
1986 Marineland
Ontario,
Kanada
Nootka
518
Das 5-jährige Weibchen Nootka 5 schlug einem
Trainer während eines Tricks mit ihrer Brustflosse auf
den Kopf. Laut einem früheren Trainer sprang der
Wal oft aus dem Wasser, um Trainern, die sich am
Rande des Pools befanden, auf die Brust zu
schlagen.19
16.11.1986 Sea World
California,
USA
Kandu 5 Das neun Jahre alte Weibchen Kandu 5 drückte den
Trainer Mark Beeler vor hunderten Zuschauern mit
ihrer Schnauze ein paar Sekunden lang gegen eine
Wand.20
1987 Sea World
California,
USA
N.N. Zahlreiche Zeitungen aus San Diego berichteten über
ein „white paper“, das mindestens 14 Fälle auflistet, in
denen Trainer, die mit Orcas arbeiteten, in einem
Zeitraum von 5 Monaten im Jahr 1987 verschieden
schwer verletzt wurden. Nur über wenige dieser
Zwischenfälle wurde in den Medien berichtet.21
4.3.1987 Sea World
California,
USA
Kandu 5,
Kenau22
Ein sechs Tonnen schwerer Orca packte den Trainer
Jonathan Smith, 21, plötzlich mit den Zähnen und
tauchte zum Grund des Beckens. Dann brachte er den
blutenden Mann wieder an die Oberfläche und spuckte
ihn aus. Smith winkte tapfer den Zuschauern zu, wie
er es als Darsteller bei Sea World trainiert hatte, als er
von einem zweiten Orca gerammt wurde. Er versuchte
weiterhin so zu tun, als wäre er unverletzt, während
ihn die Wale mehrmals zehn Meter tief zum
Beckenboden zogen. Smith hatte Wunden am ganzen
Körper, einen Nierenriss und eine 15 cm lange
Risswunde auf der Leber. Trotzdem schaffte er es, zu
entkommen und den Pool zu verlassen. Späteren
Berichten zufolge handelte es sich bei den beiden
Orcas um das 10-jährige Weibchen Kenau und das 9-
jährige Weibchen Kandu 5.23
15.6.1987 Sea World
California,
USA
Kandu 5 Die Trainerin Joanne Webber, 29, erlitt Halswirbelbrüche,
als die 9-jährige Kandu 5 während einer
Trainingseinheit auf ihr landete und sie auf den Boden
des Beckens drückte. Webber verfügte über fünf Jahre
Erfahrung in der Arbeit mit Orcas.24
28.9.1987 Sea World
California,
USA
N.N. Der Trainer Mark McHugh wurde in die Hand
gebissen, als er zwischen den Shows einen Orca
fütterte.25
30.9.1987 Sea World N.N. Der Trainer Chris Barlow, 24, arbeitete während einer
17 Enzo di Matto, Mahem in Marineland, NOW Magazine, October 10-16, 1996, Vol. 16 No. 6.
18 im Oktober 1981 in freier Wildbahn gefangen
19 Enzo di Matto, Mahem in Marineland, NOW Magazine, October 10-16, 1996, Vol. 16 No. 6.
20 Dayna Lynn Fried & John Wilkens, Kandu bled to death, San Diego Union-Tribune, August 23, 1989; Mike
Lee, SeaWorld San Diego suspends Shamu show, San Diego Union-Tribune, February 24, 2010.
21 Janny Scott, Waves of trouble at Sea World, Los Angeles Times, December 20, 1987, p. 1.
22 im Oktober 1976 in freier Wildbahn gefangen
23 Erich Hoyt, The Performing Orca, WDCS, 1992, p. 32.
24 Ex-trainer suing Sea World for neck injury, San Diego Union-Tribune, June 15, 1988, p. B-3.
25 Killer whale injures trainer, Daily Breeze, October 1, 1987.
California,
USA
Show mit einem Orca, als ihm ein anderer Orca einen
Stoß gegen den Bauch versetzte. Barlow wurde mit
leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.26
21.11.1987 Sea World
California,
USA
Orky 2 Während der Trainer John Sillick, 26, in einer
Vorstellung auf einem anderen Orca ritt, sprang das
19-jährige Männchen Orky 2 auf ihn und brach ihm
sämtliche Wirbel der Brustwirbelsäule, das Becken
und einen Oberschenkel. Sillick hatte weniger als zwei
Jahre Erfahrung mit Orcas.27
1.4.1989 Sealand of
the Pacific,
Kanada
Nootka 4 Die 6-jährige Nootka 4 schloss ihr Maul, während ihr
die Trainerin Henriette Huber die Zunge kratzte.
Huber stürzte dadurch ins Walbecken. Die Wunden
auf ihrer Hand mussten mit mehreren Stichen genäht
werden.28
1989 Sealand of
the Pacific,
Kanada
Nootka 4 Das sechs Jahre alte Weibchen Nootka 4 packte die
Kamera eines Touristen, die auf dem Niveau der
Wasseroberfläche gehalten wurde. Cheftrainer Steve
Huxter ergriff das Halteband der Kamera und wurde
daran ins Becken gezogen. Nootka hielt ihn am Bein,
bis er von seinem Trainerkollegen Eric Walters an der
Hand aus dem Wasser gezogen wurde.29
frühe
1990er
Kamogawa
Sea World,
Japan
N.N. Im Mai 1991 berichtete ein Trainer, der mit Orcas
schwamm, nach einer Show, dass er von einem Orca
am Boden des Beckens festgehalten wurde und dass
dies ständig passiere.30
20.2.1991 Sealand of
the Pacific,
Kanada
Haida 231,
Nootka 4,
Tillikum32
Die 20-jährige Trainerin Keltie Byrne rutschte aus und
fiel ins Walbecken. Daraufhin wurde sie vom 8-
jährigen Weibchen Haida 2 in die Beckenmitte
gezogen und wiederholt untergetaucht. Die anderen
beiden Orcas, die 8-jährige Nootka 4 und der 8-jährige
Tillikum, beteiligten sich daran. Alle Rettungsversuche
scheiterten und Keltie Byrne ertrank.33
1993 Sea World
California,
USA
Kasatka34 Die 16-jährige Kasatka versuchte, einen Trainer zu
beißen.35
1999 bis heute
12.6.1999 Sea World
California,
USA
Kasatka Die 22-jährige Kasatka, das dominante Weibchen in
Sea World San Diego, begann, sich während einer
Show ungewöhnlich zu benehmen. Schließlich packte
sie den Trainer Kenneth Peters am Bein und
26 Killer whale injures trainer, Daily Breeze, October 1, 1987; Mike Lee, SeaWorld San Diego suspends Shamu
show, San Diego Union-Tribune, February 24, 2010.
27 Robert Reinhold, At Sea World, stress tests whale and man, New York Times, April 4, 1988, p. A-1; Video
28 Barbara McLintock, Whale bit me – ex trainer, The Province, May 3, 1991.
29 Dirk Meissner, Safety worries led to Sealand resignations, Times Colonist, February 22, 1991, p. A-1.
30 Peter Hamilton, Lifeforce Foundation, persönliche Mitteilung, Mai 1991.
31 im Oktober 1982 in freier Wildbahn gefangen
32 im November 1983 in freier Wildbahn gefangen
33 Dirk Meissner, Whales pull trainer to death, Times Colonist, February 21, 1991, p. A-1.
34 im Oktober 1978 in freier Wildbahn gefangen
35 Pauline Repard, Killer whale bites trainer, takes him to tank bottom, San Diego Union-Tribune, November 30,
2006.
versuchte, ihn aus dem Becken zu werfen. Peters
gelang es, aus dem Becken zu steigen.36
5.7.1999 Sea World
Florida,
USA
Tillikum Der leblose, zerkratzte Körper eines Mannes wurde
auf dem 15-jährigen Tillikum hängend gefunden. Der
27-jährige, psychisch kranke Mann hatte sich offenbar
dem Sicherheitsdienst von Sea World in Orlando
entzogen und sich im Park einschließen lassen. Nur
mit Unterwäsche bekleidet war er ins Becken von
Tillikum, dem größten in Gefangenschaft gehaltenen
Orca, gesprungen, gefallen oder gezogen worden. Die
Obduktion ergab, dass er unterkühlt und ertrunken
war.37
7.8.2002 Sea World
California,
USA
Splash38,
Orkid39
Eine Sea-World-Trainerin wurde nach einem
Zwischenfall im Shamu-Stadion mit einem
gebrochenen Arm und Kratzwunden ins Krankenhaus
gebracht. Die 28-jährige Tamaree trainierte den 12
Jahre alten Splash und die 13-jährige Orkid. „Sie
spielte mit den Walen, sprach mit ihnen“, sagte Darla
Davis, die Pressesprecherin von Sea World. „Das
nächste, was wir anhand der Videoaufnahmen wissen,
ist, dass sie ins Wasser gezogen wurde.“ Der Park
wertete die eigene Poolkamera und ein Video eines
Besuchers aus. Offizielle des Parks berichteten, dass
die Trainerin selbständig aus dem Pool schwamm.40
27.7.2004 Sea World
Texas, USA
Kyuquet41 Während einer Show drückt der 12-jährige Kyuquet
den Trainer Steve Aibel mehrmals unter Wasser.
Aibel, der unverletzt blieb, hatte Kyuquet zehn Jahre
lang trainiert.42
1.4.2005 Sea World
Florida,
USA
Taku43 Der 11-jährige Taku, einer von neun Walen des Parks,
der Seite an Seite mit dem Cheftrainer Sam Davis
schwamm, drehte um, schwamm schnell hinter den
Trainer und rammte diesen mehrere Male. Sea World
sprach davon, dass der Orca „überreizt“ gewesen sei
und dass der Trainer „die Kontrolle über das Tier
behalten“ hatte. Die Show wurde nicht unterbrochen
und Davis mit leichten Verletzungen noch am selben
Tag aus dem Krankenhaus entlassen.44
15.11.2006 Sea World
California,
USA
Orkid Die 18-jährige Orkid packte den erfahrenen Trainer
Brian Rokeach am Bein, zog ihn auf den Grund des
Beckens und hielt ihn 26 Sekunden lang unter Wasser.
Orkid ließ Rokeach frei, nachdem der Trainer Kenneth
Peters mehrmals auf die Wasseroberfläche geschlagen
hatte – das Signal für die Orcas, zur Bühne des
36 Killer whales: Other Sea World attacks, Orlando Sentinel, February 27, 2010.
37 Orlando Sentinel, July 6, 1999.
38 im August 1989 in Gefangenschaft geboren
39 im September 1988 in Gefangenschaft geboren
40 Shanna McCord, San Diego Union-Tribune, August 8, 2002.
41 im Dezember 1991 in Gefangenschaft geboren
42 SeaWorld San Antonio Killer Whale Trainer Has Close Call, KSAT San Antonio, July 27, 2004; Video.
http://www.msnbc.msn.com/id/5530108/
43 im September 1993 in Gefangenschaft geboren
44 Christopher Sherman, Killer whale jolts trainer, Orlando Sentinel, April 4, 2005.
Shamu-Stadions zurückzuschwimmen. Rokeach erlitt
einen Bänderriss im Knöchel, musste aber nicht im
Spital behandelt werden. Als Reaktion auf den Vorfall
legte Sea World fest, dass während Vorführungen
oder zu anderen Zeiten, wenn die Trainer bei den
Walen im Wasser sind, mindestens fünf Trainer
vorhanden sein müssen.45
29.11.2006 Sea World
California,
USA
Kasatka Während einer Show im Shamu-Stadion attackierte
die 29-jährige Kasatka Kenneth Peters, den
erfahrensten Trainer von Sea World San Diego.
Kasatka packte sein Bein und tauchte zum Grund des
11 Meter tiefen Beckens. Nach weniger als einer
Minute tauchten sie wieder auf. Kasatka ignorierte die
Signale anderer Trainer, die sie zur Seite locken
wollten, und tauchte mit dem Trainer eine weitere
Minute lang ab. Peters konnte erst entkommen, als es
anderen Trainern gelungen war, ein Sicherheitsnetz
zwischen die beiden zu bringen. Er erlitt Bisswunden
und einen Bruch des linken Fußes. Es war dies die
zweite dokumentierte Attacke von Kasatka gegen
Peters (OSHA-Report).46
10.4.2007 Sea World
California,
USA
Orkid An der 18-jährigen Orkid wurde ein Sonogramm
angefertigt, um eine mögliche künstliche Besamung
vorzubereiten. Dabei schlug sie ihren Trainer von
einer niedrigen Mauer. Der 35-jährige wurde durch
diesen Schlag leicht verletzt.47
6.10.2007 Loro Parque
Teneriffa,
Spanien
Tekoa48 Während des Trainings vor einer Show rammte der 7-
jährige Tekoa die Trainerin, die 29-jährige deutsche
Biologin Claudia Vollhardt. Dann zog er sie zunächst
auf den Grund des Beckens und anschließend am Arm
wieder an die Oberfläche, woraufhin sie von zwei
Kollegen gerettet werden konnte. Vollhardt, die seit
2003 im Loro Parque vor allem mit Tekoa gearbeitet
hatte, musste unfallchirurgisch behandelt werden. Sie
erlitt einen zweifachen Armbruch sowie Verletzungen
des rechten Lungenflügels.49
Jan. 2008 Sea World
Florida,
USA
Takara50 Die 16-jährige Takara stieß mit ihrer Fluke
versehentlich eine Trainerin vom Anlandebereich.51
9.9.2008 Marineland
Antibes,
Frankreich
Freya52 Die 26-jährige Freya zog einen Trainer durch das
Becken und drückte ihn unter Wasser (nicht als Teil
eines Trainings oder einer Show).53
24.12.2009 Loro Parque Keto54 Während einer Trainingseinheit erhielt der 29-jährige
45 Terry Rodgers, Marine park cited after whale attack, San Diego Union-Tribune, March 4, 2007; Video.
46 Pauline Repard, Killer whale bites trainer, takes him to tank bottom, San Diego Union-Tribune, November 30,
2006; Killer whale attacks Sea World trainer, CNN, November 30, 2006; Video.
47 KFMB-CBS, San Diego, April 11, 2007.
48 im November 2000 in Gefangenschaft geboren
49 Trainer attacked by killer whale at Loro Parque theme park on Tenerife, Typically Spanish, October 7, 2007.
50 im Juli 1991 in Gefangenschaft geboren
51 Video
52 im Oktober 1982 in Gefangenschaft geboren
53 Video
Teneriffa,
Spanien
Trainer Alexis Martínez einen Schlag durch das Orca-
Männchen Keto. Martínez blieb bewusstlos mehrere
Minuten unter Wasser und ertrank. Wiederbelebungsversuche
blieben erfolglos.55
24.2.2010 Sea World
Florida,
USA
Tillikum Die sehr erfahrene 40-jährige Trainerin Dawn
Brancheau wurde vom 26-jährigen Tillikum in das
Orca-Becken gezogen und starb nach Angaben von
Sea World durch Ertrinken. Augenzeugen berichteten,
dass Tillikum Brancheau plötzlich packte, sie im Maul
herumwarf und unter Wasser zog. Dutzende Touristen
erlebten die Szene voller Grauen mit.56
Meeressäuger-Veterinärin Jay Sweeney57:
„Aggressives Verhalten von Orcas gegenüber ihren Trainern ist ein gravierendes Problem. In
den letzten Jahren wurde Showelemente beliebt, bei denen Orcas und Trainer im Wasser
interagieren. Dabei wurden verschiedene aggressive Verhaltenselemente beobachtet: Trainer
wurden gestoßen, gebissen, gepackt, unter Wasser gezogen und am Beckengrund
festgehalten, so dass sie nicht entkommen konnten. Mehrmals kam es dabei zu
lebensbedrohlichen Situationen. In wenigen Fällen können wir dieses Verhalten einer
Krankheit oder dem Vorliegen einer frustrierenden oder verwirrenden Situation zuschreiben,
aber in anderen Fällen konnten keine klaren Kausalfaktoren ausgemacht werden.“
(in Marine Mammal Behavioral Diagnostics, L. Dierauf (Ed.). 1990. Handbook of Marine Mammal Medicine,
pp. 53-72.)
Bericht der Occupational Safety and Health Administration (OSHA) über den Vorfall
mit Kasatka im November 200658:
„Die Ursache für derartige Unfälle ist schlichtweg, dass das Schwimmen mit gefangen
gehaltenen Orcas inhärent gefährlich ist. Wenn jemand noch nicht getötet wurde, ist es nur
eine Frage der Zeit, bis dies eintritt. Die Trainer sind sich dieses Risikos bewusst und
trainieren nicht darauf hin, ob ein Angriff erfolgen wird, sondern wann.“
(in Occupational Health and Safety report, März 2, 2007; nach einem zweitägigen Meeting mit SeaWorld wurde
dieser offizielle Report neu geschrieben und sämtliche scharfe Kritik so gut wie elimiert)
54 im Juni 1995 in Gefangenschaft geboren
55 Trainer dies in accident at Killer Whale park in Tenerife, Typically Spanish, December 24, 2009.
56 Jason Garcia and Susan Jacobsen, Animal trainer killed at Sea World, Los Angeles Times, February 25, 2010.
57 Marine Mammal Behavioral Diagnostics, in: L. Dierauf (Ed.). 1990: Handbook of Marine Mammal Medicine,
pp. 53-72.
58 in Occupational Health and Safety report, March 2, 2007; nach angeblich zweitägigen Besprechungen mit Sea
World wurde dieser offizielle Bericht umgeschrieben und die harsche Kritik beinahe vollständig eliminiert.
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Vorfälle mit Papageien in Gefangenschaft: —
Siegfried & Roy hatten auch schwer Stress, ganz ohne Orcas 🙂
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Dumpfbacke !!!!
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Was ich damit sagen will, dass dort Orcas in Gefangenschaft leben ist natürlich nicht toll, aber man darf diesen Tierpark nicht darauf reduzieren. Dort werden seltene Papageienarten gehegt und gepflegt und es gibt dort eine entsprechende Aufzuchtstation. Ich war schon sehr oft in diesem Park und er ist gut gemacht und gut geführt. Schaut man sich dagegen beispielsweise den Krokodil-Park auf Gran Canaria an, so bekommt man dort das kalte Grausen. Dort werden Krokodile gezüchtet und sie später zu häuten und zu tollen Handtaschen zu verarbeiten. Nur über den Lord Parque zu schimpfen weil man ein paar Schlagzeilen im Internet gelesen hat, das ist viel zu einfach. Wer dort nicht war und diesen Park nicht selbst erlebt hat, der sollte nicht öffentlich darüber urteilen.
Wie gesagt, Orcas sollten nicht in Gefangenschaft gehalten werden. Aber ein Orca der in Holland strandet ist allein im Meer ohnehin kaum überlebensfähig. Warum ihm nicht in einem Park bis ans Ende seiner Tage pflegen?
Weitere Orcas einzufangen und dort zur Schau zu stellen, das empfinde ich ebenfalls als zutiefst verwerflich. Aber auch die Löwen, Tiger, Elefanten, Nashörner und Giraffen dieser Welt sollte nicht im Zoo leben. Doch was würde mich ihnen ohne Zoo geschehen, sie würden von Wilderen und kranken Trophäenjägern abgeknallt. In Uganda werden noch heute wild lebende Gorillas geschlachtet um Staatsgästen etwas „besonderes“ zu bieten. Da ist mir lieber sie leben im Loro Parque…
Die Schimpansen im Loro Parque lebten früher unter zutiefst erbärmlichen Bedingungen und wurden an der Strandpromenade von Puerto de la Cruz von Glücksrittern zur Schau gestellt. Die Touristen konnten sich für Geld mit diesen armen Geschöpfen ablichten lassen. Diesem grausigen Treiben wurde letztlich ein Ende bereitet und sie leben jetzt in großzügigen Gehegen und bekommen in regelmäßigen Abständen artgerechte Nahrung und großer Menge. Wirklich verwerflich kann ich daran nichts finden!
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IWDEBT!!!!
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IWDEBT???
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